Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Koreakonflikt
Geschrieben am 16-08-2010 |
Bielefeld (ots) - Der Koreakonflikt schwärt weiter. Daran kann
auch das gestern gestartete Großmanöver von Südkorea und den USA
nichts ändern. Im Gegenteil: Nordkoreas Militär droht abermals mit
einem »heiligen Krieg der Vergeltung«. Die USA demonstrieren zwar
militärische Stärke, eine Lösung aber kann es nur auf diplomatischem
Wege geben. Die amerikanisch-chinesische Beziehung spielt dabei eine
Schlüsselrolle. Sollten sich Peking und Washington verständigen,
könnte die Krise überwunden werden. Sonst wäre großer Schaden
unvermeidbar. Die Obama-Regierung erkennt die politische und
wirtschaftliche Bedeutung Chinas. »Die Beziehung zwischen den
Vereinigten Staaten und China wird vielleicht zur wichtigsten
bilateralen Beziehung der Welt im 21. Jahrhundert«, sagt US-Präsident
Barack Obama. Diese Verantwortung müsse man gemeinsam tragen.
US-Außenministerin Hillary Clinton hat China kurz nach Amtsantritt
besucht; unlängst lobte sie Pekings Kompromissbereitschaft in der
Koreakrise: Es habe zwar ernste Konflikte zwischen China und Amerika
gegeben, jetzt sei Peking jedoch dialogbereit. Chinas Position wird
von den asiatischen Nachbarn kritisch beobachtet: Japan, Indien,
Taiwan, Südkorea, Indonesien, Malaysia, Thailand, die Philippinen und
selbst Vietnam misstrauen der chinesischen Militärmacht und bilden
eine anti-chinesische strategische Koalition. Das führt zu einer
spannenden Parallelentwicklung: Während die asiatischen Staaten den
Handel mit China vergrößern, festigen sie die strategische Bindung an
die USA. Besonders Japan zeigt sich misstrauisch: So hat es jüngst
die Stationierung von US-Truppen auf Okinawa spontan genehmigt. China
strebt nach einer asiatischen Hegemonie, die auch militärisch
fundiert sein soll. Doch so lange große Demokratien wie Japan, Indien
und Indonesien der chinesischen Parteidiktatur misstrauen, bleibt die
Weltmacht USA in Asien willkommen - nicht als »Besatzer« oder
Vormacht sondern als militärischer Partner und Garant für Sicherheit
und Stabilität. Im Koreakonflikt liegt der Ball somit im chinesischen
Spielfeld. Sollte Peking die Steinzeitdiktatur in Pjöngjang
disziplinieren, könnte es Sympathiepunkte sammeln und Vertrauen
schaffen. In Asien mag niemand ein autoritäres Regime, das Atomwaffen
baut, Kriegsschiffe versenkt, seine Bevölkerung hungern lässt und die
Menschenrechte missachtet. Langfristig ist Asien ohne eine
US-Vorherrschaft denkbar. Chinas wirtschaftlicher, politischer und
militärischer Einfluss wächst unaufhaltsam. Die Amerikaner werden
Asien aber erst verlassen, wenn China demokratischer,
rechtsstaatlicher und vertrauensvoller geworden ist. Dann kann Asien
auf den amerikanischen Schutz verzichten. In der Koreakrise könnte
sich Peking als verlässliche und maßvolle zukünftige Vormacht
empfehlen. Es muss nur Nordkorea konsequent in die Schranken weisen.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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