Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur Kandidatur von Norbert Röttgen als CDU-Landesvorsitzender
Geschrieben am 17-08-2010 |
Bielefeld (ots) - Respekt vor dem Mut. Norbert Röttgen tritt als
Bewerber um das Amt des CDU-Landesvorsitzenden in NRW an. Nach einer
krachenden Niederlage bei der Landtagswahl, ersten Weichenstellungen
in der CDU-Landtagsfraktion und der nicht selbstverständlichen
Zurückhaltung von CDU-Generalsekretär Andreas Krautscheid lässt das
aufhorchen. Viel war zuletzt von den Risiken die Rede, die
Bundesminister Röttgen auf sich nimmt, denn seine Wahl ist keineswegs
sicher. Gerade weil Laschet als Kandidat der Funktionäre gilt, darf
der Berliner Bewerber auf Stimmen der Basis setzen. Allerdings müssen
die kommenden acht Regionalkonferenzen und Diskussionen in den
Kreisverbänden noch einige Argumente mehr bringen. Tatsächlich gibt
es noch kein klares Meinungsbild in der Landespartei. Auf den ersten
Blick haben die 160 000 Mitglieder im Lande nicht einmal eine echte
Wahl. Röttgen sowie der alerte und längst - wie es seine Art ist -
vorgepreschte Laschet sind sich viel zu ähnlich. Beide gelten als
Modernisierer und zu Regierungsbündnissen mit den Grünen fähig.
Röttgen kann der Atomausstieg nicht schnell genug gehen und Laschet
hat ein Verständnis von Familien- und Integrationspolitik, dass
manche in Partei seit 2005 Schwierigkeiten hatten mitzukommen. Noch
deutlicher: Wenn Jürgen Rüttgers am 9. Mai die Wahl nur deshalb
verloren haben sollte, weil zu viele CDU-Sympathisanten zu Hause
geblieben sind, dann stehen jetzt sowohl Röttgen als auch Laschet
exakt für dessen auf Johannes-Rau-Wähler zielende Politik. Es geht
nicht um eine Landtagswahl und eine nur mäßig interessierte
Wählerschaft, sondern um die innere Wiederaufrichtung einer großen
Partei nach einem schmerzlichen Verlust. Deshalb darf die
Entscheidung auch etwas anspruchsvoller sein. Zuhören, Diskutieren,
lange Fragen, knappe Antworten, Abstimmen: Nichts machen Parteien und
ihre Mitglieder lieber. Auch muss niemand in Sorge sein, die CDU
beschäftige sich bis November nur noch mit sich selbst und falle als
Opposition in Düsseldorf aus. Neuwahlen sind bis dahin kaum zu
erwarten und Fraktionschef Karl-Josef Laumann samt seiner
geschrumpften Abgeordnetenriege arbeitet längst daran, den neuen
Nicht-Regierenden ihre Lethargie jenseits der Rückabwicklung aller
schwarz-gelben Errungenschaften auszutreiben. Der Schritt nach vorn
wird nicht ohne Blick zurück möglich sein. Entscheidend könnte
werden, wie stark sich die NRW-CDU mit der Niederlage vom 9. Mai
beschäftigen mag. Sollte es zu einer klaren Distanzierung kommen, die
Formel »System Rüttgers« gebraucht kaum einer in der Union, dann läge
Röttgen vorn. Allerdings braucht sich Laschet nicht hinter den
schwarz-gelben Regierungsjahren in Düsseldorf zu verstecken. Er war
eines der Schwergewichte in NRW.
Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
284440
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Struktur der NRW-Polizei Bielefeld (ots) - Allein um die Pensionierungen auszugleichen sind
in den Jahren ab 2012 Wiedereinstellungen von mehr als 1000 bis hin
zu 2000 Polizeibeamten erforderlich, ohne dass sich damit eine
ausgewogene Altersstruktur erreichen lässt. Das hat die
SPD-Landtagsfraktion bereits im Jahr 2007 erkannt. Auch die
speziellen Sorgen der überalterten Kripo wurden ernst genommen. Die
damalige SPD-Forderung: früherer Einstieg von Beamten in die
Kriminalitätsbearbeitung. SPD-Mann Ralf Jäger (49) ist jetzt
NRW-Innenminister. Sein Vorgänger mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Die Hitliste der Hilfsbereitschaft - Leitartikel Berlin (ots) - Wenn professionelle Spendenbesorger in einer
ruhigen Minute mal ihren barmherzigen Dackelblick drangeben und in
jener Härte reden, die im innersten Zirkel des
Wohltätigkeitsgeschäfts gepflegt wird, dann ergeben sich ganz klare
Ranglisten: Bilder von verhungernden Kindern funktionieren immer noch
am besten, gerade um die Weihnachtszeit, auch Tierbabys mit großen,
ängstlichen Augen scheinen direkt in die Herzen der Menschen zu
dringen und das Portemonnaie zu öffnen. Jeder Spendensammler weiß:
Auch das vernünftigste mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Krankenkassen Halle (ots) - Für die Kassen wird es richtig teuer, das Geld
einzutreiben. Das führt zu absurden Effekten. Für viele
Versicherungen genügte es bislang, einen pauschalen Zusatzbeitrag in
Höhe von acht Euro zu erheben. Das ist angenehm, weil dafür keine
Einkommensprüfung notwendig ist. Doch diese acht Euro reichen nicht
mehr aus, wenn sie jetzt durch zusätzliche Kosten belastet werden.
Also müsste der Zusatzbeitrag faktisch erhöht werden. Doch dann
schlägt das Fallbeil Einkommensprüfung zu. Für alle Kassen wurden die
daraus entstehenden mehr...
- Flensburger Tageblat: Kommentar Machtkampf in NRW? Flensburg (ots) - Duell, Zerreißprobe, Kampfkandidatur: Kaum hatte
Umweltminister Norbert Röttgen seine Bewerbung um den CDU-Vorsitz in
Nordrhein-Westfalen bekanntgegeben, stilisierten viele Beobachter das
Geschehen zum Machtkampf. Die Realität ist eine andere. Röttgen und
sein Kontrahent, der früheren Integrationsminister Armin Laschet,
stehen sich persönlich nah. Und auch politisch trennt sie wenig.
Beide sind im Koordinatensystem der Union als Modernisierer verortet.
Sie wollen die CDU für Wähler jenseits der bürgerlichen Mitte mehr...
- Rheinische Post: CDU-Basis trifft die Entscheidung Kommentar Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Der Zweikampf ist eröffnet: Armin Laschet und
Norbert Röttgen wollen Nachfolger von Jürgen Rüttgers im
CDU-Landesvorsitz werden. Beide werden in den kommenden Wochen auf so
genanten Regionalkonferenzen der Parteibasis Rede und Antwort stehen.
Das ist um so wichtiger, als es danach mit allergrößter
Wahrscheinlichkeit zu einer Befragung der rund 160.000 Mitglieder
kommen wird. Deren Votum würde den nächsten Parteitag in seiner
Wahlentscheidung faktisch binden. Es kann nur einen Sieger geben. Auf
den Regionalkonferenzen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|