Lausitzer Rundschau: Humanitäre Katastrophe Zur Flut in Pakistan und den Spenden aus Deutschland
Geschrieben am 17-08-2010 |
Cottbus (ots) - Dieses Mal sind keine Touristen aus Europa
betroffen wie vor einigen Jahren beim Tsunami im Indischen Ozean.
Dieses Mal findet die Katastrophe nicht während der
Weihnachtsfeiertage statt, wo den Menschen der Geldbeutel besonders
locker sitzt. Dieses Mal geht es nicht um Trauminseln in den Tropen
wie Bali oder die Seychellen. Dieses Mal ist die Katastrophe in
Pakistan - und zugleich auch in Europa. Denn der schleppende Beginn
der Hilfsaktionen für die mehr als 20Millionen Kinder, Frauen
und Männer, die von den Überflutungen in Pakistan betroffen sind, ist
für die Menschen nichts anderes als eine zweite Katastrophe. Von
einer Spendenflut wie nach dem Tsunami ist derzeit jedenfalls noch
nicht sehr viel zu sehen. Natürlich, die Naturkatastrophen häufen
sich in diesem Jahr. Auf Haiti gab es ein Erdbeben, und in Russland
brennen Wälder. Immer mehr Menschen benötigen Unterstützung. Immer
öfter wird zu Spenden aufgerufen. Doch bislang sind nur wenige
Millionen Euro auf den Konten der Hilfswerke eingegangen. Was auf den
ersten Blick durchaus nach "viel" klingt. Doch umgerechnet auf
80Millionen Bundesbürger bedeutet das eben auch, dass längst
nicht jeder Einzelne auch nur einen Euro spendete. Viele haben noch
nichts gegeben, geben nichts und werden auch nichts geben. Weil sie
das Schicksal der Menschen in Pakistan nicht interessiert. Das ist
hartherzig. Doch Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP), der nun
die geringe Spendenbereitschaft der Bundesbürger medienwirksam
kritisiert, sollte auch daran denken, dass manche eben auch nichts
geben können. Weil sie Hartz IV oder nur eine geringe Rente bekommen.
Oder weil sie schon reichlich für andere Anliegen gegeben haben: die
Seenotretter, die freiwillige Feuerwehr, den Naturschutz oder eben
auch die Erdbebenopfer in Haiti. Zumal in der Politik selbst genug im
Argen liegt: Wenn mitten in einer Flutkatastrophe der im Haushalt des
Auswärtigen Amtes angesiedelte Etat für humanitäre Hilfe um 20
Prozent gekürzt wird, zeugt das nicht gerade von politischem
Realitätsbewusstsein. Denn so wenig Naturkatastrophen vorhersagbar
sind: Der Klimawandel wird nach Meinung der meisten Experten dazu
führen, dass ihre Zahl eher steigt als fällt. Die Folgen von
Wirbelstürmen und Überschwemmungen werden künftig noch wesentlich
häufiger als bisher in den Fernsehnachrichten zu sehen sein.
Staatliche Hilfe wie Spendengelder werden sich auf immer mehr
Katastrophen aufteilen müssen. Wer da bei der humanitären Hilfe
kürzt, wird eines Tages selber in den Fluten untergehen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
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