Prof. Bernd Raffelhüschen fordert den Umbau der gesetzlichen Krankenversicherung: "Was wir brauchen, ist ein 20-, 30- oder 50-Klassen-System."
Geschrieben am 18-08-2010 |
Hamburg (ots) - Prof. Bernd Raffelhüschen, Finanzwissenschaftler
an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, kritisiert die
Reform-Pläne von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler / Keine
Steuerungselemente, die das System nachhaltig aufstellen / Deutsche
Weltmeister bei Arztbesuchen: "So mancher, der früher zum Pastor
ging, geht heute zum Doktor" / Wer mehr zahlt, bekommt mehr
"Es werden keine Steuerungselemente geschaffen, um das System
nachhaltig aufzustellen und um den Herausforderungen durch die
demografische Entwicklung und den medizinisch-technischen Fortschritt
zu begegnen", bemängelt Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität
Freiburg in einem Interview mit dem Magazin PREMIUS (EVT 19. August
2010) den Entwurf einer Gesundheitsreform der christlich-sozialen
Regierungskoalition.
Mehr Kontrolle der ärztlichen Leistungen und Selbstbehalt der
Versicherten Prof. Raffelhüschen fordert die Entkoppelung der
Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung von den Löhnen durch
die Einführung einer Pauschale: "Alles andere können wir uns als
exportorientiertes Land nicht leisten." Zudem müsse ein Selbstbehalt
der Patienten und mehr Kontrolle der ärztlichen Leistungen erreicht
werden. Prof. Raffelhüschen: "Wie jeder Beamte und jeder privat
Versicherte erhält der Kassenpatient eine Rechnung zum Einreichen an
die zu prüfende Kasse. Entscheidend ist, dass er einen Teil der
Kosten selbst trägt. Nur dann beginnt der Patient zu hinterfragen, ob
er die Leistung, die er erhält, auch wirklich braucht."
Vieles im enorm ausgeweiteten Leistungskatalog hat eher
Wellness-Charakter Bei der Häufigkeit der Arztbesuche seien die
Deutschen "nicht Dritter wie bei der Fußballweltmeisterschaft,
sondern tatsächlich Weltmeister". Der Arzt habe heute viele Aufgaben.
Prof. Rafffelhüschen: "So mancher, der früher zum Pastor ging, geht
heute zum Doktor. Ich ziele hier nicht auf tatsächlich notwendige,
lebenserhaltende Leistungen. Aber vieles in dem enorm ausgeweiteten
Leistungskatalog hat doch eher Wellness-Charakter."
Der Wissenschaftler plädiert für einen
"sozialmarktwirtschaftlichen Weg" beim Umbau des Gesundheitssystems
"mit einer Grundversorgung für lebensbedrohliche Krankheiten". Prof.
Raffelhüschen: "Wer es sich leisten kann, zahlt alles andere nach
seinen Bedürfnissen selbst, Geringverdiener werden durch Steuermittel
gestützt. Was wir brauchen, ist ein 20-, 30- oder 50-Klassen-System.
Wer mehr zahlt, bekommt mehr." Dies zu akzeptieren, falle allerdings
vielen schwer, erwartet Prof. Raffelhüschen Widerstände gegen seine
Vorschläge.
Originaltext: Premius GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/81266
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Für Rückfragen und Anforderung des vollständigen Interviews:
PREMIUS, Andreas Busch, Telefon 040 / 18 08 67 53 oder 0175 / 4165021
E-Mail busch@premius-online.de
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