RNZ: Danke Google!
Geschrieben am 18-08-2010 |
Heidelberg (ots) - Von Alexander R. Wenisch
Man muss Google auch mal Dank aussprechen. Seit sich der Gigant
den ein oder anderen Fauxpas geleistet hat, denken immer mehr Nutzer
darüber nach, was mit ihren Daten im Netz alles passieren kann. Das
ist gut. Vorratsdatenspeicherung oder Online-Durchsuchung - für viele
normale User sehr abstrakt. Street View, gescannte Netzanschlüsse,
gespeicherten Mail-Schnipsel: Hier leistet Google echte
Aufklärungsarbeit. Dass ein Auto einfach durch die Straßen fährt und
später alles im Netz zu sehen sein soll, das versteht jeder.
Gleichzeitig braucht es nicht viel Phantasie, dass aus Google (so
benutzerfreundlich die Angebote auch sind) eine "Stasi 2.0" wird -
freilich mit banalem, milliardenschwerem Interesse. "Don't be evil"
heißt einer der Leitsprüche des Konzerns: Sei nicht böse. Man kann da
nur lächeln. Google lächelt auch. Über die Versuche der Politik, sich
dem Weltkonzern entgegen zu stellen. Dass man sein Haus, seine
Wohnung, sein Nummernschild verpixeln lassen kann, ist gut. Die
Initiative offenbart aber, dass keine der deutschen Parteien (auch
nicht die Piraten), eine adäquate Antwort parat hat, wo die Grenzen
zwischen individueller Freiheit und knallharten kommerziellen
Interessen im Netz zu ziehen sind. Und solange die Politik hinkt,
gibt der Konzern das Tempo vor.
Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
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Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0
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