Neue Westfälische (Bielefeld): Steinmeier nimmt eine Auszeit Glaubwürdigkeit schafft Gewicht CARSTEN HEIL
Geschrieben am 23-08-2010 |
Bielefeld (ots) - Dieser Schritt von Frank-Walter Steinmeier
verdient keine Anerkennung - er verdient Hochachtung. Der gebürtige
Lipper ist sich selber treu geblieben mit der Entscheidung, seiner
kranken Ehefrau eine Niere zu spenden und sich für den gemeinsamen
Genesungsprozess eine Auszeit von der Politik zu nehmen. Steinmeier
steht mit seinem ganzen Leben nicht für den großen Auftritt, nicht
für große Worte, denen keine Taten folgen, sondern für
Verlässlichkeit. In der Spitzenpolitik, wo es meist um den eigenen
Vorteil geht, ist das nicht so häufig der Fall. Kein Wunder: Topämter
werden oft an jene Kandidaten vergeben, die schauspielerisches Talent
haben und die Versprechungen machen, die sich später als Luftnummer
erweisen. Und die spitzbübisch lächelnd darüber hinweggehen. Genau
das machte Steinmeier im vergangenen Jahr die Kanzlerkandidatur so
schwer. Dazu ist er nicht geeignet. Sein Wort, häufig lange überlegt
und abgewogen, gilt. Das war der Grund, weshalb Altkanzler Gerhard
Schröder seinen treuen Adlatus Steinmeier von Hannover mit nach Bonn
und später nach Berlin in die Bundespolitik nahm - und es nicht
bereuen musste. Steinmeier macht sich nicht davon, wenn es ernst
wird. So wie er die Kanzlerkandidatur der SPD in schwieriger
Situation übernommen hatte, steht er nun seiner kranken Frau mit
eigenem Risiko an Leib und Leben zur Seite. Auch wenn er es nicht in
sein Kalkül mit einbezogen haben mag, weil jetzt nur die Gesundheit
des Ehepaars Steinmeier zählt: Nach seiner Rückkehr an die Spitze der
SPD-Bundestagsfraktion wird ihn diese Entscheidung stärker, wichtiger
und mächtiger machen. Dieses Pfund an privater Glaubwürdigkeit wird
sich auf sein politisches Amt auswirken und ihm niemand mehr nehmen
können. Bis es soweit ist, bleibt nur, der Familie Steinmeier alles
Gute zu wünschen.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
285333
weitere Artikel:
- Westfalenpost: zu Steinmeier Auszeit von der Politik: Respekt für Steinmeier Hagen (ots) - Alles Gute! Auszeit von der Politik: Respekt für
Steinmeier
Respekt, dass solch eine Nachricht tatsächlich bis zur Verkündung
durch den Fraktionsvorsitzenden der SPD geheim bleiben konnte. Ein
Wettstreit um die schnellste Schlagzeile wäre höchst unangemessen und
auch unwürdig gewesen. Respekt vor allem aber für Frank-Walter
Steinmeier. der eine Niere spendet, um seiner geliebten Frau zu
helfen! Als Außenminister der Großen Koalition hatte Steinmeier die
höchsten Sympathiewerte. Die Bürger schätzten in als anständigen, mehr...
- Ostthüringer Zeitung: Kommentar Ostthüringer Zeitung Gera Gera (ots) - Ostthüringer Zeitung Gera zu SPD/Rente mit 67:
Die Verschiebung (oder Aussetzung) der Rente mit 67 wird
vielleicht für eine Weile die parteiinternen Konflikte der
Sozialdemokraten herunter dimmen. In der Praxis ist dieser im engen
Führungszirkel ausgehandelte Kompromiss kein Beitrag zur
Stabilisierung der Alterssicherung und zur Glaubwürdigkeit. In der
Opposition zugegeben unpopuläre, jedoch letztlich notwendige
Beschlüsse aus der Zeit der Regierungsverantwortung durch taktisch
motivierte Formelkompromisse zu mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Steinmeiers Liebesbeweis hat Bewunderung verdient = von Martin Vogler Düsseldorf (ots) - Das kalte politische Leben trägt plötzlich ein
menschliches Antlitz. Frank-Walter Steinmeier will sich bereits heute
eine Niere entnehmen lassen, um seiner Frau das Leben zu retten. Mit
diesem Liebesbeweis setzt der SPD-Fraktionschef ein deutliches
Zeichen. Eine staunende Öffentlichkeit erfährt: Auch
Vollblut-Politgrößen, die vermeintlich vor allem parteitaktisch und
mit starkem Blick auf die eigene Karriere handeln, entsprechen im
Ernstfall nicht diesem Klischee. Steinmeier folgt mit seiner
konsequenten Entscheidung mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Was im Leben zählt - jenseits der Politik - Leitartikel Berlin (ots) - Eine Meldung aus der Spitzenpolitik, die berührt:
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier nimmt "eine Auszeit", um
seiner schwer erkrankten Frau beizustehen. Nein, beizustehen ist zu
schwach - es ist nicht weniger als der Versuch, ihr Leben zu retten.
Steinmeier spendet seiner Frau eine Niere, die sie nach langjähriger
Nierenschwäche dringend braucht. Auf ein anonymes Spenderorgan zu
warten, würde zu lange dauern. Nur wer einen "Lebendspender" findet,
wird sofort operiert. Wenn dieser höchst private Fall - der mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Bundeswehr Bielefeld (ots) - Eine freiwillige Pflicht gibt es nicht. Eine
allgemeine Wehrpflicht schon gar nicht, wenn mit 7500 jungen Männern
nur noch ein Bruchteil eines Jahrgangs tatsächlich etwas leisten
muss, was anderen erspart bleibt. Das Verteidigungsministerium hat
gestern die »Aussetzung« der Wehrpflicht vorgeschlagen. Die
Opposition hielt tapfer das Wort von der freiwilligen Wehrpflicht
dagegen - beides ist wenig sachdienlich. Verteidigungsminister
Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) will die Wehrpflicht nicht gänzlich
abschaffen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|