Bundesregierung setzt Bevölkerung zusätzlichen atomaren Risiken aus. Weiger: "Wer einseitig Politik zugunsten der AKW-Betreiber macht, muss mit zunehmendem Protest rechnen"
Geschrieben am 06-09-2010 |
Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) sieht in den gestrigen Beschlüssen der Koalitionsparteien zur
Energiepolitik inklusive einer Verlängerung der Laufzeiten für die
deutschen Atomkraftwerke einen beispiellosen Fall von
Klientelpolitik. Noch nie habe sich eine Bundesregierung so den
Interessen einer bestimmten Branche der Wirtschaft unterworfen. Die
Entscheidung, Atommeiler im Durchschnitt zwölf Jahre länger betreiben
zu lassen als bisher vorgesehen, stärke das Oligopol der vier großen
Energieunternehmen, die 80 Prozent des Strommarktes beherrschten.
Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: "Es gibt keinen vernünftigen
Grund, die Laufzeiten der Atommeiler in Deutschland zu verlängern,
außer man folgt den Gewinninteressen der vier Atomstromkonzerne.
Nachdem es der Bundesregierung mit ihren fragwürdigen
Energiegutachten nicht gelungen ist, glaubwürdige Begründungen für
die Verlängerung der Atomkraftwerks-Laufzeiten zu erhalten, wollte
die schwarz-gelbe Koalition offensichtlich schnell Fakten schaffen.
Nicht das für Ende September angekündigte Energiekonzept, sondern die
Gier der Atomstromkonzerne nach Extra-Profiten bestimmt die
Energiepolitik der Bundesregierung."
Als Reaktion auf die Regierungspläne kündigte Weiger die
Fortsetzung der Anti-Atom-Proteste an. Bereits für den 18. September
plant die Umweltorganisation zusammen mit anderen Verbänden in Berlin
eine Großdemonstration. Dabei soll das Regierungsviertel umzingelt
werden. Weitere Aktionen der Atomgegner sind im Oktober in Stuttgart
und München sowie im November in Gorleben geplant.
Die Mehrheit der Bevölkerung lehne die Atomenergie ab. Das werde
sich auch nicht ändernd, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel jetzt
versuche, die fragwürdigen energiepolitischen Entscheidungen vom
Wochenende schönzureden. "Wer einseitig Politik zugunsten der
AKW-Betreiber macht, muss mit weiter zunehmendem Protest rechnen",
sagte Weiger.
Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2
Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Energieexperte:
Tel. 030-27586-421,
Mobil: 0173-6071603 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
287718
weitere Artikel:
- Kennzeichnung von Getränkeverpackungen: Mehrweg-Allianz fordert uneingeschränkte Umsetzung des Koalitionsvertrags Berlin (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung
Derzeitige Kennzeichnungspraxis bei Getränkeverpackungen führt zur
systematischen Verwirrung und Täuschung der Verbraucher -
Koalitionsvertrag sieht aussagefähige Kennzeichnung von
Getränkeverpackungen nach Einweg und Mehrweg vor, die aber aus dem
Wirtschaftsministerium blockiert wird - Einweglobby versucht mit
schön gerechneten Ökobilanzen Maßnahmen zum Mehrwegschutz zu
verhindern
Das im Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Regierung abgegebene
Bekenntnis zum Schutz des deutschen mehr...
- Telekom-Affäre: DJV fordert Datensicherheit von Journalisten Berlin (ots) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat gefordert,
dass die so genannte Telekom-Affäre zügig und lückenlos aufgeklärt
wird. Dazu gehöre insbesondere, so DJV-Bundesvorsitzender Michael
Konken, dass die Datensicherheit der Journalistinnen und Journalisten
von der Deutschen Telekom in vollem Umfang garantiert werde.
Hintergrund sind Äußerungen des angeklagten Ex-Sicherheitschefs der
Telekom, bei dem Unternehmen sei es Mitarbeitern mit Hilfe einer
Software möglich gewesen, vollautomatisch die Verbindungsdaten von
Journalisten mehr...
- Kirsch: Strukturreform der Bundeswehr attraktiv und sozialverträglich gestalten Bonn (ots) - Mit seiner "Attraktivitätsagenda 2011" hat der
Deutsche BundeswehrVerband (DBwV) Kernanliegen formuliert, damit die
Bundeswehr auch künftig am Arbeitsmarkt im Wettbewerb um die besten
Köpfe bestehen kann. Dies ergänzte der DBwV-Bundesvorstand um seine
Kernforderungen für einen sozialverträglichen Umgang mit den
Mitarbeitern, die durch die anstehende Strukturreform "in Überhang
geraten" und ihren Dienstposten verlieren.
Dazu erklärte der Bundesvorsitzende des DBwV, Oberst Ulrich
Kirsch, in Bonn:
"Strukturreform mehr...
- DJV kritisiert Gesetzentwurf zur Leiharbeit als untauglich Berlin (ots) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat den von
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen vorgelegten
Gesetzentwurf zur Leiharbeit als untauglich kritisiert, um damit den
bekannten Missbrauch der Leiharbeit durch Zeitungsverlage
einzudämmen. Der Gesetzentwurf schreibt etwa vor, dass
Leiharbeitnehmer genauso viel verdienen müssen wie die
Stammbelegschaft, wenn sie in den vorher gehenden sechs Monaten in
dem Betrieb fest angestellt waren. "Diejenigen Zeitungsverlage, die
mit Hilfe der Leiharbeit tarifliche Standards mehr...
- Energiewende ausgebremst Energieversorger diktieren der Politik ihre Bedingungen Berlin (ots) - Der WWF äußert massive Kritik der in der
vergangenen Nacht von der Bundesregierung getroffenen Entscheidung
zur Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke. Eberhard Brandes,
Vorstand des WWF Deutschland: "Das Ergebnis der vergangenen Nacht ist
schlecht für den Klimaschutz, schlecht für die Energiewende und
schlecht für die demokratische Kultur unseres Landes. Diese
Vereinbarung blockiert den Ausbau der erneuerbaren Energien und
behindert den Wettbewerb. Gut ist die Laufzeitverlängerung allein für
die vier großen Energieversorger, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|