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stern: DGB-Gewerkschaften müssen um 658 Millionen Euro zittern - Holding BGAG besitzt kaum noch Vermögen und kann Zinsen nicht mehr bedienen

Geschrieben am 08-09-2010

Hamburg (ots) - Die Abwicklung der gewerkschaftseigenen
Unternehmenssparte kommt den DGB und seine Einzelgewerkschaften
erneut teuer zu stehen. So müssen IG Metall, Verdi und Co. aller
Voraussicht nach mindestens 658 Millionen Euro an Darlehen
abschreiben, die sie an ihre Beteiligungen ausgereicht hatten. Das
berichtet das Hamburger Magazins stern in seiner neuen, am Donnerstag
erscheinenden Ausgabe.

Die Gewerkschaften hatten ihre wesentlichen Firmenwerte einst in
der Holding BGAG gebündelt. Nach dem Verkauf etwa der Bausparkasse
BHW sowie von zehntausenden Gewerkschaftswohnungen 2005 und 2006 ist
die BGAG mittlerweile weitgehend ausgezehrt. Nach stern-Informationen
besitzt sie nur noch rund 200 Millionen Euro an Vermögen, das für
Rentenzahlungen an ehemalige Beschäftigte zurückgestellt ist.
Faktisch ist die BGAG also lediglich noch eine Pensionskasse.

Dagegen stehen Darlehen der Gewerkschaften an die
Beteiligungsholding, die sich bis Ende 2008 auf rund 658 Millionen
Euro angehäuft hatten, wie BGAG-Geschäftspapiere nun zeigen. Selbst
die Zinsen kann die Holding nicht mehr bedienen: Sie werden
gestundet. "Die Kredite", bestätigt auch ein Gewerkschaftsinsider,
"sind sicher nicht mehr besonders werthaltig."

Die drohenden Millionenverluste sind eine Folge des
Finanzdesasters um die einstige Gewerkschaftsbank Allgemeine
Hypothekenbank Rheinboden (AHBR). Die AHBR hatte sich an den
Zinsmärkten verspekuliert und musste Ende 2005 mit einer hohen
Mitgift an einen Investor abgegeben werden. Den Gesellschaftern
entstand bereits damals ein Schaden in Milliardenhöhe. Die beteiligte
IG Metall zum Beispiel, das belegen ebenfalls interne
Gewerkschaftspapiere, griff damals sogar ihre Streik- und
Pensionsrücklagen an und zahlte 168,5 Millionen Euro in einen
Rettungsfonds für die Bank. Ob das Geld je zurückfloss, blieb
ungeklärt.

Mit dem Ausverkauf der Firmensparte sollten die Finanzlöcher
gestopft werden, die die marode Bank aufgerissen hatte. Das misslang
offensichtlich, wie die noch offenen Darlehen zeigen. Die
Gewerkschaften lehnen einen Kommentar zu ihrer Vermögenssituation und
den drohenden Kreditabschreibungen ab.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Reporter
Johannes Röhrig
Telefon 040-3703-3624

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