Kurt Flasch, einer der profiliertesten Kulturwissenschaftler unserer Zeit, erhält den Tractatus - BILD
Geschrieben am 10-09-2010 |
Richtungsweisender Preis für philosophische Essayistik.
Lech (ots) - Zum zweiten Mal wird heuer im Rahmen des
renommierten Philosophicum Lech der mit 25.000 Euro dotierte
TRACTATUS - Preis für philosophische Essayistik vergeben.
Ausgezeichnet wird der unkonventionelle Philosophiehistoriker Kurt
Flasch exemplarisch für sein Werk "Kampfplätze der Philosophie".
Als richtungsweisende Auszeichnung für Wissenschaftsprosa und
philosophische Essayistik wurde im Vorjahr vom Philosophicum Lech der
Tractatus ins Leben gerufen. Mit 25.000 Euro gehört er zu den
höchstdotierten Buchpreisen im deutschsprachigen Raum. "Der Tractatus
soll ein verlässlicher Indikator für höchste Qualität sowie ein
Beitrag zur Standortbestimmung in philosophisch und gesellschaftlich
relevanten Diskursen sein", wie der Philosoph und wissenschaftliche
Leiter des Philosophicum Lech Konrad Paul Liessmann unterstreicht.
Prämiert werden herausragende kulturwissenschaftliche Publikationen,
die philosophische Fragen in erweitertem Sinne unter Entwurf neuer
Perspektiven ambitioniert und einer breiten Öffentlichkeit
verständlich diskutieren.
Nach dem Kulturpublizisten Franz Schuh, der im Vorjahr
beispielhaft für sein Werk "Memoiren. Ein Interview gegen mich
selbst" ausgezeichnet wurde, geht der Tractatus heuer an den
Philosophiehistoriker Kurt Flasch. Prämiert wird der deutsche
"Grandseigneur der Geistesgeschichte des Mittelalters" exemplarisch
für sein Werk "Kampfplätze der Philosophie", erschienen im Vittorio
Klostermann Verlag, Frankfurt a. Main 2009. Mit dieser für Furore
sorgenden Abhandlung über die großen philosophischen Kontroversen von
Augustinus bis Voltaire konnte sich der streitbare Mediävist gegen
kaum weniger brillante Bücher der im Juli veröffentlichten Shortlist
zum Tractatus durchsetzen. Letztere soll alljährlich ein willkommener
Anstoß zu höchst anregender Lektüre sein.
"Unsere Wahl fiel auf Kurt Flasch, weil er die vermeintlich
verstaubte Philosophiegeschichte aus toten Archiven sowie abstrakten
Systemen befreit und dabei durch seine profunden Kenntnisse und mit
seiner anschaulichen Sprache unerschrocken gezeigt hat, dass das
Denken immer aus lebendigen Kontroversen besteht und keine
Angelegenheit einer einmal festgezurrten 'Wahrheit' ist", erläutert
die Philosophin Ursula Pia Jauch, die gemeinsam mit Rüdiger Safranski
sowie dem Journalisten Helmut A. Gansterer die hochkarätige Jury des
Tractatus stellt. "Nicht zuletzt hat uns Kurt Flasch gelehrt, dass
das Mittelalter nicht 'dunkel' war und die Geschichte der Philosophie
eine äußerst lebendige Affäre ist, die ganz direkt in die
gegenwärtige Welt hineinreicht", so Jauch.
Neben der Originalität des Denkansatzes und gelungener
sprachlicher Gestaltung, die bei Kurt Flasch außer Frage stehen,
gehört zu den Kriterien für die Verleihung des Tractatus die Relevanz
des Themas. Gerade diesbezüglich gilt dem Preisträger höchster
Respekt, gelingt es ihm doch, Wendepunkte der abendländischen
Philosophie auf fesselnde Weise neu zu erschließen, indem er sie vor
dem Horizont ihrer Zeit als intellektuelle Entscheidungssituationen
analysiert, die bis in die Gegenwart wirken. Der sich
harmonisierenden philosophiegeschichtlichen Entwürfen widersetzende
Ansatz entspricht einer Intention des Tractatus. "Denn wer
philosophiert, ist meist unzufrieden mit den Welterklärungen, die er
vorfindet", so Kurt Flasch im Vorwort seines prämierten Werkes.
Die Verleihung des auf Anregung von Michael Köhlmeier ins Leben
gerufenen Tractatus erfolgt am 25. September 2010, um 21:00 Uhr im
Rahmen des Philosophicum Lech. Unter dem Titel "Der Staat. Wie viel
Herrschaft braucht der Mensch?" wird dieses vom 22. bis 26. September
wieder für eine facettenreiche Thematisierung der höchst aktuellen
Fragestellung in Vorträgen und öffentlicher Diskussion durch
renommierte Philosophen, Kultur- und Sozialwissenschaftler
garantieren. Der Tractatus spiegelt als ambitionierte Initiative
nicht zuletzt das Selbstverständnis des Philosophicum Lech, das sich
als ein herausragender Ort intellektueller Auseinandersetzung
etabliert hat, um Philosophie auf die Höhe der Zeit zu bringen.
Weitere Informationen unter http://www.philosophicum.com und
http://www.lech-zuers.at
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Anhänge abrufbar unter:
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Rückfragehinweis:
Mag. Lisa-Maria Innerhofer
Mühledörfle 54
A-6708 Brand
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Tel.: +43 (0)650 472 472 1
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Originaltext: Verein Philosophicum Lech
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