Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Krise der Parteien:
Geschrieben am 12-09-2010 |
Frankfurt/Oder (ots) - Partei-Programmatik ist zunehmend aus der
Mode gekommen. Pragmatismus wurde zum prägenden Merkmal. Als logische
Folge haben die großen Parteien erst ihre Bindungswirkung in der
Wählerschaft immer stärker verloren. Jetzt wird auch ihre innere
Kraft des Zusammenhalts schwächer. ... In der SPD tobt die
Auseinandersetzung, ob man Thilo Sarrazin als Mitglied ertragen muss
oder als störendes Element hinauswirft. ... Die CDU/CSU ist durch
ihre Sozialdemokratisierung für viele neue Wähler anziehend geworden,
aber wurde auf der anderen Seite der Waage immer leichtgewichtiger.
Friedrich Merz, Jörg Schönbohm und Roland Koch waren die letzten
kraftvollen Konservativen in der Union mit Bindungskraft. ... Und nun
formiert sich selbst in der FDP eine Gruppe, die sich "Liberaler
Aufbruch" nennt und das Profil wieder schärfen will. Angela Merkel
und Horst Seehofer über Guido Westerwelle bis Sigmar Gabriel sind
keine begnadeten Programmatiker. Aber sie werden sich der Mühe
entsprechender Denkarbeit unterziehen müssen. Sonst marginalisieren
sie ihre eigenen Parteien.
Originaltext: Märkische Oderzeitung
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Märkische Oderzeitung
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