WAZ: Die Causa Sarrazin - Wulffs Fehlstart. Kommentar von Walter Bau
Geschrieben am 15-09-2010 |
Essen (ots) - Seit zweieinhalb Monaten ist Christian Wulff als
Bundespräsident im Amt. Er hat Konzerte und Ausstellungen eröffnet,
die Präsidenten von Malawi und Polen empfangen und ist beim Tag des
offenen Denkmals durch die Lüneburger Altstadt geschlendert. Alles
lief glatt, es gab viel Beifall. Als Wulff aber seine erste
politische Marke setzen wollte, ging das prompt daneben.
Wulffs Umgang mit der leidigen Causa Sarrazin gerät inzwischen zur
peinlichen Posse. Zuerst empfahl Wulff der Bundesbank, das wegen
seiner kruden Integrations-Thesen umstrittene Vorstandsmitglied
fallenzulassen - obwohl der Präsident selbst Sarrazin formal
entlassen muss. Das brachte Wulff nicht zu Unrecht den Vorwurf der
Befangenheit ein. Nun geraten Wulff und seine Behörde in der Frage,
wer mit wem den Auflösungsvertrag mit Sarrazin aushandelte, erneut in
arge Erklärungsnot.
Wulff hat seine Rolle im höchsten Staatsamt offenbar noch nicht
gefunden. Das ist weniger als hundert Tage nach seiner Wahl keine
Schande. Doch statt sich zurückzuhalten, ist Wulff ungestüm
vorgeprescht in einer Angelegenheit, die Umsicht und
Fingerspitzengefühl erfordert hätte. Ohne Not hat er einen
veritablen Fehlstart hingelegt. Aber da ist er ja nicht der einzige
in der Hauptstadt.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
289609
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Regierung ohne Erklärung Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Sven Gösmann:
Es ist ruhig geworden um die rot-grüne Minderheitsregierung in
NRW. Das Sommertheater bestritt die christdemokratische Opposition
mit ihrem Duellchen zwischen Röttgen und Laschet um den
CDU-Landesvorsitz. Von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft war nur zu
hören, dass sie sich in ihrem Urlaub im Sauerland gut erholt habe. Da
wäre die erste Regierungserklärung Krafts Chance auf ein fulminantes
Comeback in der Arena gewesen. Doch dieses Ziel verfehlte sie mit
einer länglichen mehr...
- Rheinische Post: Frankreichs Rente Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Nicolas Sarkozy hatte bisher keine sehr glückliche Hand.
Frankreichs Staatspräsident, der vor zweieinhalb Jahren sein Amt als
stürmischer Reformer angetreten hatte, kann nur eine sehr magere
Bilanz vorweisen. Sarkozys Popularität und - was weit schwerer wiegt
- der Respekt der Franzosen für seine Arbeit sind auf einem Tiefpunkt
angelangt. Ein einziges großes Projekt bleibt Sarkozy noch, die
Reform des französischen Rentensystems. Und wenigstens die scheint
seit gestern mehr...
- WAZ: Krafts Regierungserklärung - Blankoscheck. Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Dass man mit schmerzhaftem Sparen zwar
Schönheitspreise gewinnen mag, aber nicht unbedingt die nächste Wahl,
gehört zu jenen "Weisheiten", die sich Politiker nur hinter
vorgehaltener Hand zuflüstern. Hannelore Kraft machte es gestern in
ihrer Regierungserklärung ganz anders. Offen, ja offensiv bekannte
sich die SPD-Frau dazu, trotz tiefroter Etatzahlen in NRW die
Schulden zu erhöhen - in der Hoffnung, dass sich die Investitionen in
Bildung und Prävention irgendwann auszahlen werden.
Man kann diesen Weg "mutig" mehr...
- Rheinische Post: Merkels Klarheit Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz:
Die Generalaussprache zum Bundeshaushalt ein Jahr nach dem Ende
der großen Koalition markiert das offizielle Ende von Angela Merkels
Schlafwagenstrategie. Die CDU-Chefin hatte ihre Partei in bange
Zweifel gestürzt, als sie von Konflikt auf Kuscheln schaltete, um zu
erreichen, dass bei den politischen Gegnern weniger Anhänger
mobilisiert werden als im eigenen Lager. "Asymmetrische
Demobilisierung" hatte die Politikwissenschaft dieses Unterfangen
getauft. Aus. Vorbei. In lange mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Hartz IV Rostock (ots) - Egal, welches Wort es wird: Mist bleibt Mist und
fängt nicht an zu duften, nur weil man ihn Dünger nennt. Wenn
Ministerin von der Leyen weg will vom schlechten Image, das Hartz IV
anhaftet, dann sollte sie das Verfassungsurteil gegen das
Arbeitslosengeld II offensiv umsetzen und eine Berechnungsmethode
wählen, die Hartz IV den Charakter der Armenhilfe des 19.
Jahrhunderts nimmt. Missbrauch durch Drückeberger kann man auch
anders bekämpfen als durch staatlich verordnete finanzielle Not. Die
Vorzeichen stehen nicht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|