Rheinische Post: Regierung ohne Erklärung
Geschrieben am 15-09-2010 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Sven Gösmann:
Es ist ruhig geworden um die rot-grüne Minderheitsregierung in
NRW. Das Sommertheater bestritt die christdemokratische Opposition
mit ihrem Duellchen zwischen Röttgen und Laschet um den
CDU-Landesvorsitz. Von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft war nur zu
hören, dass sie sich in ihrem Urlaub im Sauerland gut erholt habe. Da
wäre die erste Regierungserklärung Krafts Chance auf ein fulminantes
Comeback in der Arena gewesen. Doch dieses Ziel verfehlte sie mit
einer länglichen Aufbereitung alter Wahlkampfreden. Kraft erwies sich
allenfalls als gelehrige Enkelin Helmut Schmidts. Wer Visionen hat
oder sich wünscht, muss also weiter zum Arzt gehen und nicht in den
Landtag. Ihre Schuldenpolitik rechtfertigte Kraft mit dem Hinweis auf
ungewisse Renditen in der Zukunft, falls ihre Politik denn Früchte
trägt. In der Schulpolitik blieb sie vage, um sich alle Optionen zu
erhalten. Hannelore Kraft fand keine Worte, um die Bürger für ihre
Politik einzunehmen. Wohl auch, weil Rot-Grün Plus sich bisher nur in
der Ablehnung des Gewesenen einig ist, also der Politik der
schwarz-gelben Vorgängerregierung. Krafts Koalition fehlt die
Mehrheit und damit, so der gestern vermittelte Eindruck, das
konstruktive Element. So aber wird Kraft eine Art
Ober-Regierungspräsidentin für NRW werden.
Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
289610
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Frankreichs Rente Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Nicolas Sarkozy hatte bisher keine sehr glückliche Hand.
Frankreichs Staatspräsident, der vor zweieinhalb Jahren sein Amt als
stürmischer Reformer angetreten hatte, kann nur eine sehr magere
Bilanz vorweisen. Sarkozys Popularität und - was weit schwerer wiegt
- der Respekt der Franzosen für seine Arbeit sind auf einem Tiefpunkt
angelangt. Ein einziges großes Projekt bleibt Sarkozy noch, die
Reform des französischen Rentensystems. Und wenigstens die scheint
seit gestern mehr...
- WAZ: Krafts Regierungserklärung - Blankoscheck. Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Dass man mit schmerzhaftem Sparen zwar
Schönheitspreise gewinnen mag, aber nicht unbedingt die nächste Wahl,
gehört zu jenen "Weisheiten", die sich Politiker nur hinter
vorgehaltener Hand zuflüstern. Hannelore Kraft machte es gestern in
ihrer Regierungserklärung ganz anders. Offen, ja offensiv bekannte
sich die SPD-Frau dazu, trotz tiefroter Etatzahlen in NRW die
Schulden zu erhöhen - in der Hoffnung, dass sich die Investitionen in
Bildung und Prävention irgendwann auszahlen werden.
Man kann diesen Weg "mutig" mehr...
- Rheinische Post: Merkels Klarheit Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz:
Die Generalaussprache zum Bundeshaushalt ein Jahr nach dem Ende
der großen Koalition markiert das offizielle Ende von Angela Merkels
Schlafwagenstrategie. Die CDU-Chefin hatte ihre Partei in bange
Zweifel gestürzt, als sie von Konflikt auf Kuscheln schaltete, um zu
erreichen, dass bei den politischen Gegnern weniger Anhänger
mobilisiert werden als im eigenen Lager. "Asymmetrische
Demobilisierung" hatte die Politikwissenschaft dieses Unterfangen
getauft. Aus. Vorbei. In lange mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Hartz IV Rostock (ots) - Egal, welches Wort es wird: Mist bleibt Mist und
fängt nicht an zu duften, nur weil man ihn Dünger nennt. Wenn
Ministerin von der Leyen weg will vom schlechten Image, das Hartz IV
anhaftet, dann sollte sie das Verfassungsurteil gegen das
Arbeitslosengeld II offensiv umsetzen und eine Berechnungsmethode
wählen, die Hartz IV den Charakter der Armenhilfe des 19.
Jahrhunderts nimmt. Missbrauch durch Drückeberger kann man auch
anders bekämpfen als durch staatlich verordnete finanzielle Not. Die
Vorzeichen stehen nicht mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Der Vollstrecker der Klima-Kanzlerin Claudia Ehrenstein über Norbert Röttgens Distanzierung vom Atombeschluss der Regierung Berlin (ots) - Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat
immer klar und deutlich gesagt, wohin er in der Energiepolitik will:
möglichst schnell weg von der Kernenergie und hin zu den
Erneuerbaren. Mit dem als Revolution gepriesenen Beschluss der
Regierung zur Verlängerung der Atomlaufzeiten scheint der zuständige
Minister sein Spiel also imposant verloren zu haben. Doch wer glaubt,
Röttgen sei zu einer lahmen Ente geworden, könnte sich gewaltig
irren. So schnell lässt sich der ehrgeizige Minister wohl nicht
ausbremsen. Die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|