Pilze am besten mit dem Messer abschneiden
Geschrieben am 16-09-2010 |
Stuttgart (ots) - Zeitschrift Daheim in Deutschland gibt Tipps für
die richtige Suche - Warnung vor dem Geschmackstest
In Deutschland gibt es derzeit rund 6300 Arten von Pilzen, aber
nur ein Bruchteil von ihnen ist essbar. Die Zeitschrift Daheim in
Deutschland widmet sich in ihrer Oktober/November-Ausgabe ausgiebig
dem Thema Pilzkunde und warnt davor, sich bei der Suche im Wald auf
einen Geschmackstest zu verlassen. "Schwach giftige Pilze können zwar
bitter schmecken, tödlich giftige Pilze schmecken aber hervorragend",
sagt Walter Pätzold, Leiter der ältesten Pilzschule Deutschlands in
Hornberg im Schwarzwald.
Allgemein gilt die Zeit zwischen August und Ende Oktober als
Hochsaison für Pilze, wobei deren Wachstum stark von der Witterung
abhängig ist. Bei feuchtem, nicht zu warmem Wetter wachsen Pilze gut,
trockenes Wetter hingegen bewirkt das Gegenteil. "Es gibt gute und es
gibt schlechte Pilzjahre, und in Norddeutschland kann es wieder ganz
anders sein als in Süddeutschland, im Osten oder im Westen der
Republik", betont Pätzold.
Aus seiner Sicht ist es unerheblich, ob man Pilze beim Sammeln
abschneidet, abdreht oder abreißt. Der 62-Jährige, der sein Wissen in
seiner Schwarzwälder Pilzlehrschau sowohl an Laien als auch an
Lebensmittelkontrolleure und Wissenschaftler in Seminaren weitergibt,
verwendet in der Regel beim Pilzsammeln ein Messer zum Abschneiden.
"Dann bleibt der größte Dreck schon mal im Wald."
Sobald er sich bei der Sorte unsicher ist, gräbt er zur Bestimmung
der Pilzart die gesamte Stielbasis vorsichtig aus und nimmt sie mit.
Unerfahrenen Sammlern rät Pätzold, stets ein neues Bestimmungsbuch
mitzunehmen und zusätzlich den Rat eines Pilzsachverständigen
einzuholen.
Für den Transport empfiehlt der Experte einen Korb mitzunehmen,
weil die Pilze darin belüftet sind und nicht zerdrückt werden. Auf
keinen Fall sollte man die Ernte in einer Plastiktüte
abtransportieren, weil die Gefahr des Verderbens dann groß ist.
Nach Einschätzung von Pätzold gibt es derzeit in Deutschland rund
800 essbare Pilzarten. 200 sind als giftig eingestuft, wobei
mindestens 20 Arten ohne rechtzeitige ärztliche Hilfe durchaus
tödliche Folgen haben können, wie Daheim in Deutschland berichtet. Zu
den gefährlichen Sorten zählt zum Beispiel der Grüne
Knollenblätterpilz, der dem wilden Champignon sehr ähnlich sieht und
für die meisten Vergiftungen verantwortlich ist. Bereits ein einziger
Pilz, der verspeist wurde, kann die tödliche Giftdosis enthalten.
Das erste Anzeichen für eine Infektion ist Brechdurchfall, wobei
es dem Patienten nach kurzer Besserung immer schlechter geht. Das
Gift greift dann die Leber an. "Meistens hilft das Gegenmittel
Silibinin, das aus der Mariendistel gewonnen wird und die Leber
schützt und stärkt", sagt Andreas Schaper, Toxikologe am
Giftinformationszentrum Nord der Universität Göttingen, und fügt
hinzu: "Wenn das nicht anschlägt, kann nur eine Lebertransplantation
das Leben retten."
Pätzold rät deshalb noch unerfahrenen Pilzsammlern, sich auf
Röhrlinge, Leistenpilze oder Sprödblättler zu konzentrieren. Denn
diese Gruppen, zu denen auch Steinpilze, Pfifferlinge und
Frauentäublinge gehören, sind im Gegensatz zu anderen Sorten relativ
leicht zu erkennen und es gibt darunter keine tödlich giftigen. Auf
keinen Fall sollten sich Pilzsammler auf die Farbe verlassen. Der
Grund: Ein roter Hut muss bei Pilzen nicht gleichbedeutend mit giftig
sein, und ein grüner Hut steht nicht immer für essbar.
Die Zeitschrift Daheim in Deutschland gibt in ihrer neuen Ausgabe
deshalb nicht nur viele Tipps für Pilzsammler, sondern sie
veröffentlicht auch wichtige Adressen und Ansprechpartner, an die man
sich in Notfällen wenden kann. Darüber hinaus gibt sie Ratschläge,
wie man Pilze richtig konservieren kann, um sie auch mehrere Monate
nach der Ernte noch genießen zu können.
Für weitere Informationen zu diesem Thema stehen wir Ihnen gerne
zur Verfügung. Die Oktober/November-Ausgabe der Zeitschrift Daheim
in Deutschland aus dem Verlag Reader's Digest ist ab 20. September am
Kiosk erhältlich.
Artikel aus der Oktober/November-Ausgabe zum Download:
http://www.readersdigest.de Auf "Unternehmen" und dann auf "Service
für Journalisten" klicken (Rubrik "Daheim in Deutschland")
Originaltext: Reader's Digest Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32522
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Pressekontakt:
Reader's Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH
Öffentlichkeitsarbeit, Uwe Horn
Vordernbergstraße 6, 70191 Stuttgart
Tel.: 0711 / 6602-521, Fax: 0711 / 6602-160,
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