Börsen-Zeitung: Zerschlagungsfantasien, Kommentar zur Hochtief-Offerte aus Spanien von Andreas Heitker
Geschrieben am 16-09-2010 |
Frankfurt (ots) - Gerüchte um eine Zerschlagung des Baukonzerns
Hochtief gibt es mindestens seit 2004 - seit dem Ausstieg des
langjährigen Großaktionärs RWE. Auch der spanischen ACS, die 2007 für
1,2 Mrd. Euro ein Viertel der Hochtief-Aktien erworben hatte, wurde
schon nachgesagt, nur am US-Geschäft der Deutschen und der lukrativen
Mehrheitsbeteiligung an der ebenfalls börsennotierten Leighton aus
Australien interessiert zu sein.
Hintergrund der Spekulationen war immer auch die niedrige
Börsenbewertung von Hochtief. Diese entsprach häufig gerade einmal
dem Marktwert der Leighton-Beteiligung. Nicht ohne Grund hat Hochtief
im vergangenen Jahr versucht, ihre Tochter Concessions an die Börse
zu bringen. Die Transaktion sollte auch die Werte des Konzerns noch
einmal offenlegen.
Das öffentliche Angebot, das der Großaktionär ACS nun angekündigt
hat, dürfte kurzfristig kaum Auswirkungen auf die Macht- und
Konzernstrukturen von Hochtief haben. Die Offerte bietet den übrigen
Anteilseignern gerade einmal den gesetzlich vorgeschriebenen
Mindestpreis. Es gibt insofern keinen Anreiz für die
Hochtief-Aktionäre, auf den spanischen Lockruf einzugehen.
Es ist dennoch kaum zu erwarten, dass der Konzern seine magere
Offerte noch einmal aufstocken wird. Denn ACS taktiert. Es geht
zurzeit nur darum, den Anteil von heute 29,9% mit dem Kauf von ganz
wenigen Aktien über die 30%-Schwelle zu hieven. Danach könnte ACS
ohne den Druck eines Pflichtangebots weitere Schwächephasen im Markt
ausnutzen und sich ganz langsam in Richtung einer Mehrheitsübernahme
bewegen. ACS erwirtschaftet zurzeit erst jeden vierten Euro außerhalb
des kriselnden Heimatmarktes. Mittelfristig soll der Auslandsanteil
am Umsatz auf 50% steigen, und Hochtief ist hierfür als die richtige
Plattform auserkoren.
Ob die spanischen Manager aber den Geschäftsbericht von Hochtief
gründlich studiert haben? Dann werden sie wissen, dass es im Konzern
nur so von Change-of-Control-Klauseln wimmelt. Die
Rahmenkreditverträge und Aval-Vereinbarungen des MDax-Konzerns
enthalten solche Bestimmungen; ein Großteil der Airport-Sparte wäre
betroffen, ebenso die vielen langfristigen Geschäfte mit der
öffentlichen Hand (PPP). Die Übernahme- und Zerschlagungsfantasien in
Madrid sollte das deutlich dämpfen.
Originaltext: Börsen-Zeitung
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