LVZ: SPD: Bundespräsident Wulff soll sich an Integrationsrede von Amtsvorgänger Rau orientieren / Oppermann räumt Vernachlässigung der Parallelwelten ein
Geschrieben am 22-09-2010 |
Leipzig (ots) - Die SPD hat Bundespräsident Christian Wulff
aufgefordert, sich bei seiner geplanten großen Rede zur Integration
am 3. Oktober an der Vorgabe von Bundespräsident Johannes Rau zu
orientieren, der sich dieses Themas schon einmal erfolgreich
angenommen habe. "Die Integrationspolitik ist ein Bereich, in dem der
Bundespräsident eine richtungweisende Rede halten kann. Johannes Rau
hat im Jahre 2000 eine Rede gehalten, in der viele Probleme, die
heute als neu empfunden werden, schon aufgezeigt werden und in der
gefordert wird, dass wir realistisch sein müssen", sagte der Erste
Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas
Oppermann, in einem Video-Interview mit der Mediengruppe Madsack.
Schon lange vor Thilo Sarrazin habe Rau darauf hingewiesen, "dass die
Hauptlast der Integration von Zuwanderern nicht die gutverdienenden
bürgerlichen Schichten in unserer Bevölkerung tragen, sondern eher
die Geringverdiener in den einfachen Wohnquartieren".
Es sei "keine Stammtisch-Politik", wenn die SPD jetzt fordere,
dass nicht nur der Staat Integrationsangebote machen müsse, sondern
dass der Staat "auch dafür sorgen muss, dass diese Angebote
angenommen werden". Das gehöre "ins Zentrum einer modernen
Integrationspolitik", mahnte Oppermann. "Wir haben zu lange
vernachlässigt, dass es Menschen gibt, die an Integration kein
richtiges Interesse haben, die sich in ihrer Parallelgesellschaft gut
aufgehoben fühlen, die kein Deutsch sprechen".
Das komplette Interview als Video und im vollen Wortlaut ist zu
finden unter: http://www.madsack-im-gespraech.de
Für technische Rückfragen (sendefähige O-Töne/Videomitschnitt):
dispoberlin@azmedia.de
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0
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