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"Aus Feind wird Freund?" / ZDF-"blickpunkt"-Reportage über das Ende der NVA

Geschrieben am 22-09-2010

Mainz (ots) - Es war ein einmaliger Vorgang: Vor 20 Jahren hörte
eine komplette Armee von einem Tag auf den anderen auf zu existieren.
In der "blickpunkt"-Reportage "Aus Feind wird Freund? Als die NVA die
Waffen streckte" am Sonntag, 26. September 2010, 10.15 Uhr, setzen
sich die ZDF-Autoren Daniela Sonntag und Bernd Weisener mit der
Auflösung der Nationalen Volksarmee und dem Neuanfang der Bundeswehr
auseinander.

Am 3. Oktober 1990 wurde die Fahne eingeholt: Die Deutsche
Demokratische Republik wurde aufgelöst, das militärische Kommando in
den NVA-Kasernen übernahm die Bundeswehr. Ein gewaltiges
Waffenarsenal wechselte den Besitzer: 2000 Kampfpanzer, 700
Flugzeuge, 1,3 Millionen Handwaffen und über drei Millionen Tonnen
Munition wurden bei der NVA zuletzt gezählt. Die Bundeswehr übernahm
am Ende davon gerade einmal 3,5 Prozent, das meiste davon wurde
verkauft oder gleich verschrottet. Nur das von Russland gebaute
Kampfflugzeug MIG 29 flog noch bis 2003 im Dienst der Bundeswehr.

Wurde aus Feind Freund? 35 Jahre lang hatten sich Nationale
Volksarmee und Bundeswehr als Gegner gegenüber gestanden. Dann kam
das Ende der DDR und damit das Ende der NVA. Von den ursprünglich
einmal 170 000 NVA-Soldaten wurden nur etwa 11 000 in die Bundeswehr
übernommen. Und die, die übernommen wurden, wurden ein bis zwei
Dienstgrade heruntergestuft. Das sorgte für viel Frust. Die
"blickpunkt"-Reportage begleitet drei Betroffene.

Jörg Hartwich verdient sein Geld heute als Bunkerführer in
Frauenwald. Der ehemalige Stasibunker gehört zu einem Hotel, und
Hartwich tritt dort in Uniform als NVA-Offizier auf. Zusammen mit
seinem Verein "Ostdeutsche Militärgeschichte" lassen ehemalige
NVA-Soldaten die DDR für Touristen wieder auferstehen. "Erlebte
Geschichte" nennen sie ihre Bunkerübernachtungen. Der Film zeigt, wie
sehr die ehemaligen Genossen an ihrer untergegangenen Armee
festhalten und warum ihnen der Abschied von "der besten Kampftruppe
der Welt" so schwer fällt.

Harald Wrona war Offizier der Bundeswehr, als diese die Anlagen
der NVA inspizierte. Was er damals in den Kasernen zu sehen bekam,
hat ihn geschockt - und beeindruckt. Aus beruflicher Pflichterfüllung
wurde dann Leidenschaft: Harald Wrona lebt inzwischen im
thüringischen Tambach-Dietharz und wurde dort sogar zum Bürgermeister
gewählt.

Uwe Lenke begann seine militärische Karriere Anfang 1980 bei der
NVA. Den Tag der Wende verbrachte er in einem Bunker in Brandenburg.
Dort überwachten die Militärs den ostdeutschen Luftraum. Um
Mitternacht zog er seine NVA-Uniform aus und die der Bundeswehr an.
Bis heute dient er in der Armee. Bei ihm trifft es zu: Aus
Feindschaft ist Freundschaft geworden und das ganz ohne Fragezeichen.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/ausfeindwirdfreund

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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