 WAZ: Gentechnik in Lebensmitteln: Vom Winde verweht - Kommentar von Jürgen Polzin
Geschrieben am 11-09-2006 |
Essen (ots) - Die große Mehrheit der deutschen Supermarkt-Kunden
wünscht derzeit keine Lebensmittel, in denen gentechnisch veränderte
Zutaten enthalten sind. Gen-Food hat ein Imageproblem, und genau
deswegen macht sich der Handel erst gar nicht die Mühe, zugelassene
Gen-Lebensmittel in das Regal zu stellen. Nur drängt sich die Frage
auf: Ist das, was wir essen, wirklich frei von Gentechnik? Oder hat
sie womöglich Einzug gehalten, durch die Hintertür?
Wenn Greenpeace wirklich verbotenen Genreis aus den USA erstmals im
Regal eines deutschen Supermarktes entdeckt hat, dann sind Dämme
gebrochen. Dann müssen wir uns fragen, ob denn die friedliche
Koexistenz von Gentechnik und konventionellem Anbau überhaupt möglich
ist.
Wie kommt es, dass veränderte Gene dort gefunden werden, wo sie
eigentlich nicht hingehören? War es Nachlässigkeit beim Transport
oder nur die Laune des Windes, der die Pollen ins Nachbarfeld trug
und Reisbauern nun Millionen an Exporteinbußen beschert? Wir sollten
die Antworten kennen. Und wir sollten wissen, was wir tun, wenn wir
die Zäune niederreißen. Wiederholen lässt sich das Experiment nicht.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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