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Continentale-Studie 2006: Die Gesundheitsreform geht am Willen der Bevölkerung vorbei

Geschrieben am 15-09-2006

Dortmund (ots) - Die aktuellen Pläne zur Gesundheitsreform gehen
ganz deutlich am Willen der Bevölkerung vorbei. So wünschen weder die
gesetzlich Krankenversicherten eine stärkere Verstaatlichung noch
wollen die privat Krankenversicherten den von der Politik geforderten
stärkeren Verbraucherschutz. Darüber hinaus hält der Großteil der
Bevölkerung die Private Krankenversicherung (PKV) unter dem
Gesichtspunkt "Leistungserhaltung" und "Teilhabe am medizinischen
Fortschritt" für das bessere System.

Das sind Ergebnisse der repräsentativen Continentale-Studie 2006,
bei der die Meinung von 1.250 Deutschen eingeholt wurde. Seit 2001
führt die Continentale Krankenversicherung a.G. jährlich in
Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest große
Befragungen durch, um die Haltung der Bevölkerung zum
Gesundheitswesen einzuholen. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr: die
Meinung der Bevölkerung zur Gesundheitsreform.

"Die Ergebnisse der Continentale-Studie 2006 zeigen ganz
eindeutig, dass die vorliegenden Pläne zur Gesundheitsreform nicht
den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Wenn dann
noch berücksichtigt wird, dass die Reformpläne nicht ein einziges der
Ziele erreichen, die sich die Koalition vorgenommen hat, kann man nur
zu dem Schluss kommen: Die Reformansätze sind schlichtweg Murks", so
Rolf Bauer, Vorstandsvorsitzender des Versicherungsverbundes die
Continentale.

Eigenverantwortung und Solidargemeinschaft

Die Continentale wollte wissen, was den Menschen bei Thema
Gesundheitsreform wichtiger ist: der Schutz durch die
Solidargemeinschaft und den Staat oder Eigenverantwortung und
Eigenvorsorge. Die Befragung ergab, dass die Menschen sich weder
explizit für das eine noch für das andere aussprechen. Sie wollen
beides. Übertragen auf die Diskussion über die Gesundheitsreform
lässt sich ableiten, dass die Bevölkerung zwar den Schutz durch die
Solidargemeinschaft und den Staat wünscht, es aber auch eine große
Bereitschaft zur eigenverantwortlichen Eigenvorsorge gibt. Eine
Ausweitung des staatlichen Einflusses im Gesundheitswesen läuft also
den Interessen der Bevölkerung zuwider. Dies wird dadurch erhärtet,
dass 73 Prozent der Bevölkerung von der geplanten Gesundheitsreform
keine Erhöhung der sozialen Gerechtigkeit erwarten und 71 Prozent der
Politik vorwerfen, nicht nach der besten Lösung für alle Menschen zu
suchen, sondern nur Geld ins System pumpen zu wollen.

Verbraucherschutz und PKV

Im Rahmen der Studie wurden auch gezielt die PKV-Versicherten
befragt. Die Continentale wollte wissen, wie sie zu aktuell
diskutierten Verbraucherschutz-Themen stehen. Erhoben wurde die
Einstellung zu Wechselmöglichkeiten zu einem anderen Versicherer und
der Verzicht auf die Gesundheitsprüfung beim Wechsel zu einem anderen
Versicherer. Es zeigte sich:

Die Wechselmöglichkeit zwischen verschiedenen Versicherern hat für
Privatversicherte keine große Bedeutung. Zwar hielten sie 20 Prozent
bei direkter Fragestellung für "sehr wichtig", allerdings sind nur 4
Prozent der Befragten bereit, dafür einen nennenswerten Mehrbeitrag
zu leisten. Da die Frage nach der Bereitschaft, für eine Leistung
auch Geld auszugeben, ein wichtiger Gradmesser für echtes Interesse
ist, kann geschlossen werden, dass selbst die kleine Gruppe der
Befürworter kein hohes Interesse hat. Eine Erleichterung der
Wechselmöglichkeiten geht also an den Interessen der Betroffenen
vorbei.

Das gleiche gilt für die Forderung der Politik nach einem Wechsel
ohne Gesundheitsprüfung. Hier sprechen sich zunächst 97 Prozent dafür
aus - aber nur 9 Prozent würden einen nennenswert höheren Mehrbeitrag
entrichten.

Zu den Plänen, für den Wechsel in die PKV eine Wartezeit von drei
Jahren einzuführen, wurde die gesamte Bevölkerung befragt. Ergebnis:
Nur sechs Prozent der Bevölkerung wollen diese Wartezeit. Sehr
deutlich ist auch die Ablehnung der Bevölkerung beim geplanten
staatlichen Eingriff in die PKV und deren Vertragsgestaltung. 70
Prozent sprechen sich dagegen aus, wobei es keine großen Unterschiede
zwischen GKV- und PKV-Versicherten gibt. Bei den GKV-Versicherten
sind 69 Prozent gegen den staatlichen Einfluss, bei den
PKV-Versicherten sind es 75 Prozent.

Der zurzeit von der Politik diskutierten Änderungen gehen also an
den Interessen der Betroffenen vorbei.

Medizinischer Fortschritt und Leistungsumfang GKV/PKV

Ein wesentlicher Eckpfeiler der geplanten Gesundheitsreform, so
die Politik, sei die Teilhabe der Menschen am medizinischen
Fortschritt. Allerdings zeigt sich, dass die Bevölkerung kein
Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der GKV hat: 48 Prozent der
Befragten sehen die Teilhabe am medizinischen Fortschritt nur in der
PKV gesichert. Für die GKV sprechen sich nur 14 Prozent aus. Darüber
hinaus meinen 41 Prozent der Bevölkerung, der Leistungsumfang könne
nur in der PKV erhalten bleiben. 19 Prozent meinen, dies sei bei der
GKV der Fall. Somit hält die Bevölkerung jenes System für
zukunftssicherer, das nach den vorliegenden Plänen zur
Gesundheitsreform stark beeinträchtigt, faktisch sogar langfristig
abgeschafft werden soll. Dies wird dadurch bekräftigt, dass 92
Prozent der Bevölkerung davon ausgehen, dass die Leistungen der GKV
weiter sinken werden. Und das auch unabhängig von allen Plänen: Denn
83 Prozent der Deutschen glauben nicht an eine langfristige Sicherung
des Gesundheitssystems durch Gesundheitsfonds und Steuermittel.

Eine vollständige Auswertung der Continentale-Studie 2006 sowie
die vorangegangenen Studien finden Sie im Internet unter
www.continentale.de/presse. Dort stehen auch druckfähige Grafiken als
Download zur Verfügung.

Originaltext: Continentale Krankenversicherung a.G.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=12076
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_12076.rss2


Pressekontakt:
Klaus Dankert
Direktor Unternehmenskommunikation
Die Continentale
Telefon 0231 / 919-2236


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