Ministerpräsident Roland Koch zum 1. Hessischen Fördertag: "Förderung mit den Instrumentarien privatwirtschaftlichen Denkens abwickeln und vorhandene Programme ausschöpfen"
Geschrieben am 15-09-2006 |
Frankfurt am Main (ots) - Gegenwärtige und zukünftige Entwicklungstrends in der Förderlandschaft Hessen wurden beim 1. Hessischen Fördertag in Frankfurt am Main aufgezeigt und kommentiert. Dabei konnten sich Entscheidungsträger mittelständischer Unternehmen, Mandatsträger aus Kommunen, Kreis- und Landtag, leitende Mitarbeiter aus Ministerien, Kammern und Verbänden sowie Vertreter der Kreditwirtschaft umfassend über Wohnraum-, Infrastruktur- und Wirtschaftsförderung informieren. Die in Hessen vorhandenen Förderinstrumente, wie Kredite, Landes- und EU-Zuschüsse, Beteiligungen und Bürgschaften, sowie deren konkrete Anwendungsmöglichkeiten wurden im Einzelnen vorgestellt und diskutiert. Veranstalter der von nun an jährlich stattfindenden Tagung im Gebäude der Deutschen Nationalbibliothek waren die Investitionsbank Hessen (IBH) und die Landestreuhandstelle Hessen (LTH).
Zum Auftakt der ersten gemeinsamen Veranstaltung der beiden hessischen monetären Förderinstitute sprach Ministerpräsident Roland Koch zum Thema "Hessen im Wettbewerb der Bundesländer - neue Aspekte der Förderung von Unternehmen und Kommunen in Hessen". Dabei sprach er sich dafür aus, von Seiten des Landes IBH und LTH zu nutzen, um die Abwicklung von förderbezogenen Geldgeschäften weiter auf diese Institutionen zu übertragen. "Die zur Verfügung stehenden Mittel können nach meiner Überzeugung vor der veränderten Förderkulisse von bankähnlichen Strukturen besser verwaltet werden. Wir brauchen Institutionen, die die Förderung mit den Instrumentarien privatwirtschaftlichen Denkens abwickeln und die vorhandenen Programme ausschöpfen." Die Förderinstrumente sollten dafür den richtigen Rahmen bereitstellen und neue Ideen mit den notwendigen haftungsrechtlichen Mitteln des Landes ausstatten. "Nur so können wir die Wettbewerbsfähigkeit des Landes auf der Förderseite erhalten. Dann hat Hessen in jeder Ansiedlungsfrage der Zukunft riesige Chancen und wird ein Platz sein, an dem man bei der Frage, wo man sich als Unternehmen ansiedelt, nicht so leicht vorbeigehen kann."
Anschließend wurden in praxisorientierten Vorträgen und Foren Chancen und Beispiele der monetären Förderung von Unternehmen und Kommunen praxisnah präsentiert und diskutiert. In vier parallelen Workshops wurden verschiedene Förderbereiche beleuchtet: "Zukunft der Wohnsiedlungen - Modernisierung, Abriss oder Privatisierung?", "Finanzierung öffentlicher Infrastrukturen", "Monetäre Wirtschaftsförderung: Marktorientierte Förderinstrumente für den Mittelstand" sowie die "Neue EU-Förderperiode 2007-2013". Beispiele aus der Förderpraxis erläuterten der Vorsitzende des Vorstands der Eintracht Frankfurt AG, Heribert Bruchhagen, in seinem Vortrag sowie der Direktor des Tigerpalastes, Johnny Klinke, im Interview.
"Die Infrastruktur in Deutschland und auch in Hessen weist einen großen Investitionsbedarf aus", erläuterte Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, Bereichsleiter LTH, in einem der Workshops. "Der kommunale Investitionsbedarf in Deutschland beläuft sich für die Jahre 2000 bis 2009 auf rund 686 Milliarden Euro." Mit der Umgestaltung zur "Bank für Infrastruktur" will die LTH ihre bisherigen Geschäftsfelder ergänzen und sich zum Partner des Landes Hessen und der Kommunen für deren Infrastrukturvorhaben entwickeln. Am 1. Januar 2007 sollen das LTH - Bank für Infrastruktur - Gesetz und das dazugehörige Staatsvertragsänderungsgesetz in Kraft treten. Auf Basis der EU-Verständigung II übernimmt das Land Hessen damit die Gewährträgerhaftung für die LTH - Bank für Infrastruktur. Die dadurch erzielbaren Refinanzierungsvorteile wird die LTH an ihre Kunden weitergeben.
Als Trends bei der monetären Förderung machte Eckhard Hassebrock, Mitglied des Vorstandes der IBH, die verstärkte Darlehensfinanzierung und den Rückzug des Bundes aus der Regionalförderung in den alten Bundesländern aus: "Dank der dezentralen Verwaltung können die Fördermittel der EU in vielen Förderprogrammen direkt bei der IBH beantragt werden." Das Kreditprogramm "Gründungs- und Wachstumsfinanzierung Hessen" stellte er als Instrument zur Erschließung marktgerechter Zinskonditionen für den Mittelstand besonders heraus.
Die Wirtschaftsförderaktivitäten der IBH haben im Jahr 2005 mit 1,1 Milliarden Euro erstmals die Milliarde-Grenze deutlich überschritten. Das Geschäftsvolumen konnte im Jahr 2005 um 113 auf 581 Millionen Euro, die Bilanzsumme um 105 auf 520 Millionen Euro gesteigert werden. Mittels der Wirtschaftsfördermaßnahmen der IBH konnten im Jahr 2005 mehr als 16.000 Arbeitsplätze in Hessen geschaffen oder gesichert bzw. entsprechende Wiedereingliederungen in den Arbeitsmarkt vorgenommen werden. Die LTH hat im Jahr 2005 erstmals die Vorfinanzierung von Förderbescheiden für Plankrankenhäuser angeboten. 2006 wurde ein 500 Millionen Euro-Sofortprogramm Abwasser des Landes aufgelegt.
Die Bandbreite des öffentlichen Fördergeschäfts umfasst u.a. die Finanzierung von Wohnraum, die Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen und die Finanzierung des Mittelstands, um neue Arbeitsplätze zu schaffen oder Investitionen zu unterstützen. Ziel der öffentlichen Förderung ist es, dort Nutzen zu stiften, wo der Markt alleine keine zufriedenstellenden Ergebnisse hervorbringt.
Die IBH Investitionsbank Hessen hat ihren Förderschwerpunkt bei der Darlehens- und Zuschussvergabe an kleine und mittlere Unternehmen in Hessen. Diese Unternehmen sollen beim Schaffen und Erhalten wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze unterstützt werden. Die IBH administriert alle monetären Förderinstrumente für die gewerbliche Wirtschaft, insbesondere verschiedene EU-Förderprogramme für das Land Hessen. An der IBH sind das Land Hessen und die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) je zur Hälfte beteiligt. Die IBH ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main.
Als Geschäftsbereich der Helaba operiert die LTH Landestreuhandstelle Hessen eigenständig in den Bereichen Wohnungswesen, Städtebau, kommunale Infrastruktur, Landwirtschaft und Umwelt sowie bei der Verwaltung von Fördermitteln. In diesem Jahr sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die LTH die Gewährträgerhaftung des Landes Hessen erhält. Zielsetzung dabei ist es, verbesserte Finanzierungsangebote für die Kommunen vor allem im Bereich der kommunalen Infrastruktur zu schaffen.
Originaltext: Landesbank Hessen-Thüringen Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55060 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55060.rss2
Pressekontakt: Wolfgang Kuß Presse und Kommunikation
Helaba Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt Tel.: 069/9132-2877 Fax: 069/9132-4335 e-mail: wolfgang.kuss@helaba.de Internet: www.helaba.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
30208
weitere Artikel:
- Pressemeldung von Klaus D. Thannhuber: Machtspiele Singen (ots) - In Sachen Privatbank Reithinger hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) unter ihrem Chef, Jochen Sanio, gestern den Entschädigungsfall für die Einleger verkündet und gleichzeitig Insolvenzantrag gestellt. Dies bedeutet zum einen, dass die Einleger der Bank trotz des verhängten Moratoriums endlich an ihre Ersparnisse kommen. Es bedeutet zum anderen aber auch, dass eine funktions- und wettbewerbsfähige Privatbank verschwindet, an die 40 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren und ein Anlegerschaden entsteht, mehr...
- euro adhoc: bwin Interactive Entertainment AG / Board of Directors (Appointments and Changes) / Statement regarding the Co-CEOs -------------------------------------------------------------------------------- Disclosure announcement transmitted by euro adhoc. The issuer is responsible for the content of this announcement. -------------------------------------------------------------------------------- 15.09.2006 Whilst announcing the cooperation with the AS Monaco, Mr. Manfred Bodner and Mr. Norbert Teufelberger, Co Chief Executive Officers of bwin International Entertainment AG, were detained for questioning by French Authorities because of alleged violation of mehr...
- euro adhoc: bwin Interactive Entertainment AG / Vorstand/Personalie / Bekanntgabe betreffend der Co-CEOs -------------------------------------------------------------------------------- Ad hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- 15.09.2006 Während der Bekanntgabe der Partnerschaft mit dem AS Monaco wurden Herr Manfred Bodner und Herr Norbert Teufelberger, Co Chief Executive Officers der bwin International Entertainment AG, zur Befragung hinsichtlich angeblicher Verletzungen des französischen Glückspielrechts mehr...
- cirosec mit aktuellen IT-Sicherheits-Themen auf der SYSTEMS in München / Besucher bekommen ein kostenloses Handbuch zum Vorgehen bei IT-Sicherheitsvorfällen Heilbronn (ots) - cirosec, der Spezialist im IT-Sicherheitsbereich, wird dieses Jahr vom 23.-27. Oktober 2006 auf der Messe SYSTEMS in München in Halle A4, Stand 620 vertreten sein. Im Mittelpunkt des diesjährigen Auftritts stehen neben Applikations-Sicherheit und der Sicherheit mobiler Daten insbesondere die Themen Incident Handling und IT-Forensik. Zu den Themen Incident Handling und IT-Forensik hat die cirosec GmbH einen informativen Handlungsleitfaden für seine Kunden erarbeitet. In diesem hochwertigen Handbuch finden IT-Verantwortliche mehr...
- Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Lateinamerika / Finanzierungsverträge über 70 Mio. EUR mit der Andinen Entwicklungsbank CAF unterzeichnet Frankfurt/Main (ots) - Die Corporación Andina de Fomento (CAF), die Entwicklungsbank der Andenstaaten in Südamerika, und die KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) haben zwei Finanzierungsverträge für die Programme für "Regenerative Energien und Energieeffizienz I und II" in Lateinamerika unterzeichnet. Für diese Vorhaben werden in der bilateralen Zusammenarbeit mit der CAF zinsgünstige Darlehen in Höhe von insgesamt 70 Mio. EUR zur Finanzierung bereitgestellt. Fast die Hälfte der Darlehenssumme in Höhe von mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|