Lausitzer Rundschau: Zu Transrapid/Unfall: Transrapid-GAU
Geschrieben am 22-09-2006 |
Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Transrapid/Unfall:
Erst in diesen Tagen haben die Transrapid-Förderer, allen voran Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), eine neue Initiative gestartet, um der Magnetschwebebahntechnik in Deutschland endlich zum Durchbruch zu verhelfen. "Durchschlagen" wollte Stoiber noch am Mittwoch den Gordischen Knoten, der bislang dem Transrapid den Weg zwischen München-Hauptbahnhof und dem Flughafen versperrt hatte. Seit gestern Vormittag, zehn Uhr, ist alles anders. Obwohl nur ein einziger Transrapid in Deutschland auf einer ganz kurzen Versuchsstrecke im Emsland unterwegs ist, gab es Tote und Verletzte. Für die Transrapid-Förderer in der Politik und das Industrie-Konsortium ist das der größte anzunehmende Unfall. Ist die Magnetbahntechnik damit tot? Das hängt überwiegend von den Untersuchungen der Unfallursache ab, die hoffentlich objektiv und unabhängig geführt werden können. Im Zentrum der Diskussionen der nächsten Tage und Wochen wird die Frage stehen, ob das Desaster im Emsland Magnetbahn-spezifisch war. Der simple Verweis auf "menschliches Versagen" wäre viel zu wenig, denn wie im Luftverkehr oder bei der Hochgeschwindigkeits-Bahntechnik wird perfekte Sicherheitstechnik erwartet. Konkret: Hätte eine herkömmliche Steuerung mit Fahrer im Führerstand den Unfall verhindert oder abgemindert? Ist es wirklich immer ein Vorteil, wenn ein Zug nicht entgleisen kann? Mindert es die Chancen der Verunglückten, wenn sich die Retter an einen aufgeständerten Zug heranarbeiten müssen? Solche und andere Fragen sind letztlich wichtiger als die Frage, wer dafür verantwortlich ist, dass ein Arbeitswagen auf dem Fahrweg stand. An den Antworten werden auch Magnetbahn-Interessenten aus der ganzen Welt höchst interessiert sein. Sicher, auch ein ICE, der beispielsweise zwischen Ingolstadt und Nürnberg regulär mit Tempo 300 unterwegs ist, kann mit schlimmen Folgen auf ein aufs Gleis geratenes Hindernis aufprallen. Der ICE-Unfall von Enschede hat gezeigt, welche Risiken auch die herkömmliche Rad-Schiene-Technik in sich birgt. Bislang argumentierten die Gegner vor allem mit den hohen Kosten und dem beachtlichen Energieverbrauch der Magnetbahntechnik. Jetzt spricht viel dafür, dass an diesem schwarzen Freitag mehr als nur ein Transrapid-Versuchszug auf der Strecke geblieben ist.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Rückfragen bitte an: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
31320
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Transrapid - das doppelte Drama Düsseldorf (ots) - Von Thomas Reisener Der Transrapid gehört zu den sichersten Verkehrsmitteln, die wir kennen. Aber die schreckliche Tragödie von Lathen zeigt wieder einmal, dass es auf dieser Welt keine Gewissheiten gibt. Warum stieß der Zug auf einer banalen Routinefahrt, wie er sie seit 1984 tausendfach zurückgelegt hat, mit einem Werkstattwagen zusammen? Mit einem Werkstattwagen, der in der täglichen Routine der Teststrecke seinen festen Platz hatte? Techniker und Juristen werden jetzt tagelang, vielleicht Wochen nach Antworten mehr...
- Rheinische Post: Kompromiss gesucht Düsseldorf (ots) - Von Stefan Reker Nach dem Spitzengespräch von Kanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Kurt Beck zur Gesundheitsreform sei die Prognose gewagt: Die Koalition wird sich einigen - weil sie es muss. Denn keine der beteiligten Parteien hat ein Interesse daran, das Bündnis platzen zu lassen. Also wird am Ende ein Formelkompromiss gefunden. Die Nebenwirkungen zeigen sich später, wenn die Reform in Kraft tritt und (ähnlich wie Hartz-IV) "nachgebessert" werden muss. Schlimm genug. Aber schlimmer noch wäre ein Zerbrechen der großen mehr...
- Lausitzer Rundschau: Zu Lebensmittelbranche/schwarze Schafe: Halbgares Gesetz Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Lebensmittelbranche/schwarze Schafe: Besser spät als nie. Nein, lieber später als so. Zwischen diesen beiden Polen bewegte sich die Debatte um das Verbraucherinformationsgesetz. Gestern hat der Bundesrat einen Schlussstrich gezogen. Das Gesetz kommt, mangelhaft und löcherig wie es ist. Aber es wird in zwei Jahren noch einmal überprüft. Verbraucherschützer und Grüne beklagen, dass die einmalige Chance, die Informationsrechte der Verbraucher gegenüber der Lebensmittelindustrie nachhaltig mehr...
- Lausitzer Rundschau: Zu Polen/Neuwahlen: Machtmensch Kaczynski Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Polen/Neuwahlen: Im kleinen Körper von Jaroslaw Kaczynski steckt ein großer Machtmensch. Deshalb wird seine Partei "Recht und Gerechtigkeit", deren Vorsitzender er ist, auch nach dem Koalitionsbruch noch in der Regierung und er selbst Premierminister bleiben. Wenn man so will, ist Andrzej Lepper, der Ex-Landwirtschaftsminister, nur ein weiteres Bauernopfer im Machtspiel Kaczynskis. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es zum Bruch dieser Koalition mit der populistischen Bauernpartei mehr...
- Rheinische Post: Dialog der Kulturen Düsseldorf (ots) - Von Margarete van Ackeren Die Zeit der warmen Worte ist vorbei. Die Zuwanderungspolitik in Deutschland braucht Taten. Die "Woche der ausländischen Mitbürger", die gestern begann, ist nichts als ein hohles Versprechen, wenn nicht endlich etwas passiert. Es könnte sein, dass Wolfgang Schäuble den richtigen Stil mitbringt, um diesen Prozess mit Augenmaß voranzutreiben. Sein Ansatz jedenfalls ist dem Thema angemessen: Seine Politik ist hart in allen Punkten, die Fragen der Sicherheit berühren. Die vielen Probleme einer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|