Rheinische Post: Dialog der Kulturen
Geschrieben am 22-09-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Margarete van Ackeren
Die Zeit der warmen Worte ist vorbei. Die Zuwanderungspolitik in Deutschland braucht Taten. Die "Woche der ausländischen Mitbürger", die gestern begann, ist nichts als ein hohles Versprechen, wenn nicht endlich etwas passiert. Es könnte sein, dass Wolfgang Schäuble den richtigen Stil mitbringt, um diesen Prozess mit Augenmaß voranzutreiben. Sein Ansatz jedenfalls ist dem Thema angemessen: Seine Politik ist hart in allen Punkten, die Fragen der Sicherheit berühren. Die vielen Probleme einer zeitgemäßen Integrationspolitik aber geht er ohne ideologische Verbissenheit an. So ist denn auch sein Versuch, ein tragfähiges Bleiberecht zu finden, zunächst weder "rechts" noch "links", sondern schlicht und einfach menschlich. Die Kirchen mahnen seit Jahren an, dass der Schwebezustand vieler Ausländer unwürdig ist. Auch mit der geplanten Islamkonferenz könnte der Bundesregierung ein wichtiges Zeichen gelingen. Denn bei allen denkbaren Einwänden gegen das Treffen am Mittwoch ist zunächst zu würdigen: Es ist ein Versuch, endlich ernst zu machen mit einem echten Dialog. In einer Phase, in der Ängste und Vorurteile oft das Meinungsbild von Christen und Muslimen bestimmen, ist das mehr als ein Symbol.
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