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Internationale Patientengruppen, Sir Bob Geldof und das WHO-Regionalbüro für Europa rufen gemeinsam Hepatitis-Risikopersonen auf, sich testen zu lassen

Geschrieben am 26-09-2006

Kopenhagen, Dänemark (ots/PRNewswire) -

- Sir Bob Geldof und die WHO (Europa) unterstützen Aufruf zu
sofortigem Handeln bei Hepatitis ehe es zu spät ist

Sir Bob Geldof rief heute gemeinsam mit den Hepatitis
Patientengruppen, dem Weltgesundheitsorganisation (WHO) Regionalbüro
für Europa und der European Association for the Study of the Liver
(EASL), die Regierungen in der ganzen Welt auf, Hepatitis zu einem
vorrangigen Thema zu machen. Fast 600 Mio. Menschen weltweit sind
entweder mit Hepatitis B oder C infiziert, beides sind potentiell
lebensbedrohliche Lebererkrankungen. Von diesen leiden 350 Mio. an
Hepatitis B, obwohl die 1991 (1) herausgegebenen Richtlinien der WHO
die Aufnahme der Hepatitis B Impfung in alle nationalen
Immunisierungsprogramme empfohlen hatten.

Neue Forschungsergebnisse, sowohl von der WHO Europa, als auch von
der European Liver Patient Association (ELPA), zeigen
Widersprüchlichkeiten in Bezug auf Hepatitistests, Diagnose und
Behandlung in ganz Europa und darüber hinaus. Mit verstärkten
Grenzübertritten und dem Wissen, dass möglicherweise 86 % der
Menschen mit Hepatitis C nicht wissen, dass sie infiziert sind (UK
2,3), könnten diese Widersprüchlichkeiten einen bleibenden Einfluss
auf die Gesundheit der globalen Gesellschaft haben. Dies hat Sir Bob
Geldof, die WHO Europa und Patientengruppen rund um den Globus dazu
bewogen, die Regierungen dazu aufzurufen, jetzt aktiv zu werden,
bevor es zu einer Epidemie an Lebererkrankungen kommt.

In einer aufgezeichneten Botschaft hob Sir Bob Geldof die
Bedeutung eines Tests für die Risikopersonen hervor:
"Stigmatisierung, Scham und Angst können das Bewusstsein ersticken.
Diese Barrieren halten Menschen davon ab, sich testen zu lassen, eine
Behandlung zu erhalten und sich von dieser Krankheit zu befreien. Das
Hepatitis C Virus verursacht nämlich keine sichtbaren Symptome.
Menschen können jahrelang mit dem Virus infiziert sein und es nicht
wissen. Das hat dazu geführt, dass die Menschen es eine stille
Krankheit nennen. Die gute Nachricht ist, dass viele Menschen, die an
Hepatitis C leiden, jetzt geheilt werden können. Holen Sie Rat von
Ihrem Arzt ein und fragen Sie nach den Risikofaktoren für Hepatitis
C. Die schlimmste Situation ist, diagnostiziert zu werden, wenn die
Krankheit zu weit fortgeschritten ist, um behandelt zu werden".

Dr. Marc Danzon, Direktor der WHO Europa, unterstreicht die
Bedeutung dieser globalen Gesundheitsbedrohung. "Die Kontrolle der
Hepatitis stellt uns im 21. Jahrhundert vor eine erhebliche
Herausforderung und die Anzahl der Menschen, die auf Grund dieser
Virusinfektionen eine ernste Lebererkrankung entwickeln, steigt
weiter an. Die WHO Europa ist gemeinsam mit vielen anderen Partnern
besorgt über die hohen Infektionsniveaus, die in einigen Gebieten der
Welt als hoch endemisch eingestuft werden können".

Die Schlüsselerkenntnisse der ELPA Studie, durchgeführt in 15
europäischen Ländern, umfassen wie folgt:

- Fehlen einer nationalen Strategie: Nur 4 der 15 überprüften
Länder (Frankreich, Niederlande, Schweden, Grossbritannien) haben
eine nationale Strategie zur Prävention und Behandlung von Hepatitis
und weniger als die Hälfte berichteten, dass Regierungsgelder
verfügbar waren, um Patientenvereinigungen bei zielgerichteten
Initiativen zu unterstützen.

- Stigmatisierung und Diskriminierung: Es bestehen alarmierende
Niveaus an Stigmatisierung und Diskriminierung in Zusammenhang mit
Virushepatitis - 10 der 15 Länder berichteten, dass Menschen mit
Hepatitis politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich
diskriminiert werden.

- Screening und Diagnose: Während das Screening in 9 der 15
überprüften Länder kostenlos ist, gibt es von der Regierung
organisierte Programme zur Förderung des Screenings nur in zwei
Ländern (Frankreich und Niederlande). Darüber hinaus gibt es in 14
der 15 Länder keine jährlichen Screeningprogramme. Viele Länder (z.B.
Österreich, Bosnien-Herzegowina, Rumänien und die Schweiz) betrachten
den Zugang zum Screening als schwierig und in 5 von 15 Ländern müssen
die Patienten für den Test zahlen.

- Kostenerstattung und Zugang zur Behandlung notwendig: Es gibt
grosse Unterschiede bei Kostenübernahme und Zugang zur Behandlung.
Während viele Länder in der ELPA Studie eine 100%ige Kostenübernahme
der Hepatitis-Behandlungskosten meldeten, boten Bosnien und Ägypten
keine Kostenübernahme, Belgien nur 85 % und die Schweiz 90 % der
Kosten. Laut einer kürzlich durchgeführten Studie der WHO Europa
zahlt Lettland 75 % der Behandlungskosten von Hepatitis C, während
Menschen mit Hepatitis in anderen ehemaligen Ländern der Sowjetunion
die Kosten der Medikamente selbst tragen müssen.

Muriel Colinet, Präsident von ELPA, erklärte: "Die heute
vorgelegte Studie zeigt klar, dass Bedarf nach einem einheitlichen,
europäischen Vorgehen besteht, einschliesslich nach einem kostenlosen
Screening in ganz Europa. Es ist äusserst wichtig, dass jene, die von
diesem Virus gefährdet sein könnten, so schnell wie möglich getestet
werden".

Viele zentrale Organisationen, einschliesslich der WHO Europa, der
Europäischen Kommission, ELPA und EASL traten vor dem World Hepatitis
Awareness Day (jährlich abgehalten, am Sonntag, 1.Oktober) bei der
WHO Europa in Dänemark zusammen, um Information über diese neuen
Daten zu erlangen. Die Delegierten hörten vom dringenden Bedarf nach
verbesserten Test- und Diagnoseraten, sowie Zugang zur Behandlung in
allen Ländern, um sicherzustellen, dass die Hepatitis nicht zur
nächsten, weltweiten Epidemie wird.

Die Delegierten hörten von Dr. Jean-Michel Pawlotsky, Scientific
Secretary der EASL, der erklärte, dass durch frühe Diagnose und
Behandlung die Mehrheit der Hepatitis B und C Patienten wirksam
behandelt werden können. "Menschen, die an Hepatitis C leiden, können
eine anhaltende Virus-Response erreichen, die klinische Äquivalenz
einer Heilung. Die Behandlungsoptionen haben sich in der letzten
Dekade erheblich verbessert und es ist von grundlegender Bedeutung,
dass die Patienten so früh wie möglich getestet und diagnostiziert
werden, wenn sie die beste Chance haben wollen, das Virus zu
besiegen. Problempunkte und unbeantwortete Fragen bestehen jedoch
weiterhin und es ist äusserst wichtig, dass die Grundlagen- und
klinische Forschung hinsichtlich Virushepatitis sehr weit oben auf
der Liste der weltweiten Entscheidungsträger stehen, einschliesslich
der Politiker und der Finanzinstitutionen".

In einem Aufruf zum Handeln fügte Dr. Marc Danzon, Direktor, WHO
Europa, hinzu: "Angesichts einer Krankheit, die über eine Halbe
Milliarde Menschen weltweit betrifft, ist die WHO Europa überzeugt,
dass es eine dringende Priorität für alle Entscheidungsträger,
einschliesslich Ärzte, Regierungen und NGOs in der ganzen Welt
darstellt, mehr zu tun, um das Bewusstsein hinsichtlich Hepatitis B
und C zu erhöhen und die Ausbreitung einer der heute grössten
Bedrohungen der Gesundheit der Menschheit zu stoppen".

Näheres über den World Hepatitis Awareness Day

Im dritten Jahr seines Bestehens zielt der World Hepatitis
Awareness Day, der am 1. Oktober 2006 abgehalten wird, auf die
Verstärkung des Bewusstseins zum Thema Hepatitis B und C ab. Dieses
Jahr arbeiten Sir Bob Geldof, die WHO Europa, die EASL, ELPA und etwa
20 internationale Patientenorganisationen zusammen, um diese wichtige
Informationsinitiative zu unterstützen. Das Thema dieses Jahres ist:
"Lassen Sie sich testen". Beide Formen der Virushepatitis können zu
Zirrhose, Leberkrebs und Lebertransplantation führen. Dabei kann
Hepatitis B durch Immunisierung vorgebeugt und in vielen Fällen
Hepatitis C geheilt werden. Aus diesem Grund hat die WHO Europa heute
drei Protokolle für Hepatitis Prävention, Behandlung und Betreuung
für die Region Europa herausgegeben (verfügbar auf
www.euro.who.int/aids).

Weitere Informationen über Hepatitis sind verfügbar auf

www.elpa-info.org www.worldhepatitisawarenessday.com
www.hep-links.com

Information für Rundfunk- und Fernsehjournalisten

B-Rollen Filmsequenzen von Sir Bob Geldof, Charles Gore vom
Hepatitis C Trust, sowie zwei Fallstudien werden auf APTN Übertragung
am Montag, 25. September, von 14:15 - 14:30 WEZ verfügbar sein. Die
Übertragung wird am Dienstag, 26. September, von 9:15 - 9:30 WEZ
wiederholt. Bei Fragen zur APTN Übertragung oder nach weiteren
Einzelheiten, kontaktieren Sie bitte Medialink unter +44-207-554-2703
/ 2704.

Quellenangabe:

1 World Health Organization. Fact Sheet No. 204: Hepatitis B.
2000. www.who.int/mediacentre/factsheets/fs204/en/.

2 Health Protection Agency. Hepatitis C laboratory reports:
England and Wales, 1992-2004. http://www.hpa.org.uk/infections/topics
_az/hepatitis_c/data_lab_sex.htm.

3 Scottish Executive. Hepatitis C: essential information for
professionals.
http://www.scotland.gov.uk/Publications/2002/07/15074/8613.

Originaltext: WHO Europe, ELPA and EASL
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=63629
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_63629.rss2

Pressekontakt:
Für weitere Informationen, kontaktieren Sie bitte: Muriel Colinet,
President, ELPA (Europa) und Carrefour Hépatites - Aide et Contact
asbl (Belgium), Tel: +32-61-26-68-90, chacasbl@skynet.be, Dr. Srdan
Matic, Regionalberater, HIV/AIDS und sexuell übertragene Infektionen,
WHO Regionalbüro für Europa, Scherfigsvej 8, DK-2100 Copenhagen,
Dänemark, Tel.: +45-39-17-16-06, Fax: +45-39-17-18-75, E-Mail:
sma@euro.who.int


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