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Abschied vom Arbeitsmarkt für viele Ältere kein Thema

Geschrieben am 27-09-2006

Wiesbaden (ots) - Zum Tag der älteren Menschen am 1. Oktober teilt
das Statistische Bundesamt mit, dass in Deutschland im Jahr 2005
durchschnittlich 13,5% der 65- bis 74-Jährigen auf dem Arbeitsmarkt
aktiv waren. Sie übten entweder eine Erwerbstätigkeit aus oder waren
auf der Suche nach einer solchen. Auch oberhalb des gesetzlichen
Rentenalters von 65 Jahren ist somit für viele Personen ein Abschied
vom Erwerbsleben noch kein Thema.

Die meisten auf dem Arbeitsmarkt aktiven älteren Personen sind
erwerbstätig: Die Erwerbstätigenquote als Anteil der Erwerbstätigen
an der Gesamtbevölkerung in der Altersgruppe von 65 bis 74 Jahren
betrug im Jahresdurchschnitt 2005 12,9%. Häufig handelte es sich
dabei um Formen marginaler Erwerbstätigkeit: Rund die Hälfte der
erwerbstätigen älteren Personen arbeitete weniger als 15 Stunden pro
Woche, 43% der Beschäftigungen waren sogenannte 400-Euro-Jobs.
Erwerbstätige 65- bis 74-Jährige fanden sich im Verhältnis häufiger
in West- als in Ostdeutschland sowie mehr unter Männern als unter
Frauen. Rund die Hälfte und damit überdurchschnittlich viele dieser
Personen waren als Selbständige oder als Mithelfende in einem
Familienbetrieb tätig.

Die Erwerbslosigkeit unter den 65- bis 74-Jährigen war im
Jahresdurchschnitt 2005 mit 4,0% erwartungsgemäß deutlich niedriger
als in der Gesamtbevölkerung mit 9,1%. Dennoch ist es bemerkenswert,
dass im hohen Alter nicht nur bestehende Erwerbstätigkeiten
fortgeführt werden, sondern es auch Personen gibt, die aktiv die
Neuaufnahme einer Tätigkeit anstreben.

Die hier vorgestellten Daten sind Jahresergebnisse der ILO-
Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes. Die Definitionen
folgen dem Erwerbsstatuskonzept der International Labour Organization
(ILO).

Erwerbstätig im Sinne der ILO-Definition ist jede Person im
erwerbsfähigen Alter, die in einem einwöchigen Berichtszeitraum
mindestens eine Stunde lang gegen Entgelt oder im Rahmen einer
selbständigen oder mithelfenden Tätigkeit gearbeitet hat. Auch wer
sich in einem formalen Arbeitsverhältnis befindet, das er im
Berichtszeitraum nur vorübergehend nicht ausgeübt hat, gilt als
erwerbstätig. Als erwerbslos zählt nach dem durch die EU
konkretisierten ILO-Konzept eine Person im Alter von 15 bis 74
Jahren, wenn sie im Berichtszeitraum nicht erwerbstätig war, aber in
den letzten vier Wochen vor der Befragung aktiv nach einer Tätigkeit
gesucht hat und bereit und in der Lage ist, eine neue Arbeit im
Erfolgsfall innerhalb von zwei Wochen aufzunehmen. Ob die
Arbeitssuche bei einer staatlichen Behörde wie einer Arbeitsagentur
oder einem kommunalen Träger registriert wurde oder nicht, spielt für
die Zuteilung des Erwerbsstatus nach dem ILO-Konzept keine Rolle.

Bei der Erwerbslosenquote handelt es sich um die Zahl der
Erwerbslosen in Prozent aller Erwerbspersonen (Erwerbslose +
Erwerbstätige).

Nach diesem Konzept erhobene Arbeitsmarktdaten für Deutschland
werden monatlich im Rahmen der ILO-Arbeitsmarktstatistik des
Statistischen Bundesamtes veröffentlicht.


Weitere Auskünfte gibt:
Dominik Asef,
Telefon: (0611) 75-3485,
E-Mail: dominik.asef@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


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