LVZ: Steinbrück: Keine Spielräume für weitere Steuerzuschüsse für den Gesundheitsbereich absehbar / Koalitions-Gipfel mit erweiterter Teilnehmerzahl am Mittwoch geplant
Geschrieben am 30-09-2006 |
Leipzig (ots) - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) sieht derzeit "keine Spielräume", um über weitere Steuerzuschüsse für den Gesundheitsbereich oder andere Möglichkeiten zur Verhinderung von Beitragssteigerungen im Krankenkassenbereich nachzudenken. Gegenüber der Leipziger Volkszeitung (Sonnabend-Ausgabe) wies Steinbrück darauf hin, dass er "mit vielfältigen Haushaltsrisiken" für dieses Jahr umgehen müsse. Dies beträfe unter anderem Belastungen aus den Hartz-Gesetzen und aus den laufenden Auslands- und Hilfseinsätzen der Bundeswehr. "Diese Risiken liegen in ihrer Summe deutlich über den bisher erwarteten Steuermehreinnahmen", so Steinbrück, die bereits aktuell in Höhe von rund zwei Milliarden Euro im Haushaltsentwurf für 2007 einberechnet seien. "Erst wenn der Saldo aus Risiken und Einnahmen unerwartete neue Spielräume schafft, würden wir über neues Geld verfügen, mit dem wir zum Beispiel die Finanzierung der Kinder in der Krankenversicherung vorziehen könnten", meinte der Minister unter Hinweis auf die Kostensituation der Krankenkassen. "Sollten wir nach der Novembersteuerschätzung wider Erwarten neue Spielräume sehen, könnten wir in eine erneute politische Beratung über zusätzliche haushaltspolitische Maßnahmen eintreten."
An dem am kommenden Mittwoch eigentlich als Gipfeltreffen der sieben wichtigsten Koalitionspolitiker geplanten Spitzengespräch zur Klärung der Probleme mit der Gesundheitsreform, der Neuregelung der Erbschafts- und der Unternehmenssteuer wird, nach Informationen der Zeitung, auf Wunsch des Kanzleramtes neben Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) auch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück teilnehmen. Mit dieser Einbeziehung der entscheidenden Minister solle gewährleistet werden, dass unter die zur Verabredung anstehenden Reformen auch "tatsächlich ein Schlussstrich gezogen werden" könne, wurde der Zeitung aus dem Kanzleramt bestätigt. Von Seiten der Union sei an die Teilnahme des Gesundheitsexperten und Fraktions-Vize Wolfgang Zöller sowie neben Edmund Stoiber (CSU) eines weiteren Ministerpräsidenten gedacht. Möglicherweise werde dies Hessens Regierungschef Roland Koch sein.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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