LVZ: Lammert - Patriotismus nicht den Rechtsextremen überlassen // Bundestagstagspräsident sieht "Auseinandersetzung zwischen den Kulturen" und fordert neue Leitkultur-Debatte.
Geschrieben am 03-10-2006 |
Leipzig (ots) - Zum Tag der deutschen Einheit hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) dazu aufgefordert, Begriffe wie Leitkultur und Patriotismus nicht den Rechtsextremen preiszugeben. "Es wäre geradezu sträflich leichtsinnig, den Rechtsextremisten das Bedienen von Identifikationsbedürfnissen zu überlassen", sagte Lammert der Leipziger Volkszeitung (Mittwochausgabe). Deshalb müssten die Demokraten diese Begriffe dringend mit Inhalten füllen. Als Indiz für das zunehmende Bedürfnis, sich mit dem eigenen Land zu identifizieren, wertete Lammert den "fröhlichen Patriotismus" zur Fußball-WM, der für ihn "ein Stück Wiederherstellung von Normalität" darstelle.
Lammert verlangte in diesem Zusammenhang auch eine neue Leitkultur-Debatte. Dies sei notwendig, weil "wir gegenwärtig tatsächlich eine Auseinandersetzung zwischen den Kulturen erleben", sagte der Bundestagspräsident. "Der viel geforderte Dialog zwischen den Kulturen setzt zuerst den eigenen Standpunkt voraus - und den müssen wir wieder vertreten." Es habe "über einen langen Zeitraum ein Wegducken gegeben, was das Identifizieren und Bekennen zu eigenen Werten und Überzeugungen betrifft". Dadurch sei in der islamischen Welt der Respekt vor dem christlichen Abendland "erkennbar gemindert" worden.
Jede Gesellschaft brauche einen Mindestbestand an Überzeugungen und Orientierungen, auf denen ihre Verfassungs- und Rechtsordnung beruhe - und in Deutschland wie in Europa seien diese "wesentlich vom Christentum geprägt", so Lammert weiter. Es müsse "endlich wieder der Zusammenhang hergestellt werden zwischen den Grundlagen, auf denen unsere Gesellschaft beruht und den Gesetzen".
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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