Schwere Krankheiten: Deutsche unterschätzen Risiko - Angst, der Familie zur Last zu fallen - Krankenversicherungen führen Case Management ein
Geschrieben am 10-10-2006 |
Wiesbaden (ots) - Für den Fall einer schweren Erkrankung wollen die Deutschen vor allem eines vermeiden: der Familie zur Last zu fallen. Trotzdem gehen viele Bundesbürger eher locker mit dem Risiko einer schweren Erkrankung um. Auf der einen Seite möchten knapp drei Viertel der Befragten ihren Angehörigen im Krankheitsfall auf keinen Fall zumuten, den Beruf aufzugeben, um sie persönlich zu betreuen. 60 Prozent wollen unbedingt verhindern, dass ihre Verwandten finanzielle Verpflichtungen übernehmen oder für die medizinische Versorgung aufkommen. Auf der anderen Seite halten es 85 Prozent für eher unwahrscheinlich, dass sie einen Schlaganfall erleiden und sparen daher bei der Vorsorge. Bei den über 60-Jährigen stuft nur ein Fünftel das Risiko eines Hirninfarktes als hoch ein. Das sind die Ergebnisse einer umfangreichen Studie der DBV-Winterthur zum Case Management. Hierfür hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa für die DBV-Winterthur 1000 Deutsche befragt.
Die Deutschen unterschätzen das Risiko, Opfer einer schweren Krankheit zu werden. Dabei ist die Realität eine andere: So entwickeln sich beispielsweise Depressionen allmählich zur Volkskrankheit Nummer 2. Jährlich erkranken mehr als sieben Millionen Deutsche daran. Dennoch rechnet nur knapp jeder zehnte Befragte ernsthaft damit, sich einmal wegen depressiver Störungen behandeln lassen zu müssen. Darüber hinaus halten es nur 15 Prozent der Befragten für hoch wahrscheinlich, einmal Schlaganfallpatient zu werden. Dabei ist vielen nicht bewusst, dass jährlich 200.000 Menschen neu durch einen Hirninfarkt erkranken.
Anzahl der Personen, die gesundheitliche Risiken hoch oder sehr hoch einschätzen:
- Herzinfarkt: 19 Prozent - Querschnittslähmung als Folge eines Unfalls: 16 Prozent - Schlaganfall: 15 Prozent - Depressionen: 9 Prozent - Neurologische Erkrankung: 5 Prozent
In vielen Fällen haben sich die Betroffenen aus Fahrlässigkeit nicht ausreichend gegen die finanziellen Folgen einer schweren Erkrankung abgesichert. Die gesetzlichen Träger übernehmen bei weitem nicht alle Kosten der Pflege, und private Zusatzversicherungen setzen sich erst allmählich durch. Verfügen die Betroffenen nicht über ausreichend Rücklagen, muss vielfach doch die Familie einspringen - und sei es nur, um den Papierkrieg mit Behörden, Kliniken oder Pflegeeinrichtungen zu führen.
Deutsche wollen in vertrauter Atmosphäre genesen
Der Genesungsprozess von Schwerkranken ist oft langwierig und wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Fast die Hälfte der Deutschen wünscht sich in erster Linie, dass das Pflegepersonal und die behandelnden Ärzte nicht ständig wechseln. Für 44 Prozent nimmt die Betreuung zu Hause in der eigenen Wohnung und durch eigene Angehörige einen wesentlichen positiven Einfluss auf die Genesung. Jeweils weitere 35 Prozent betonen die Bedeutung einer schnellen Re-Integration in das "normale Leben" und den Einsatz individueller Therapiemethoden wie zum Beispiel ein spezielles Sehtraining.
Case Management - Neuer Trend in der Krankenversicherung
Um ihre Versicherten und deren Angehörigen möglichst umfassend zu entlasten und dem Bedürfnis der Patienten nach häuslicher Betreuung entgegenzukommen, haben einige private Krankenversicherer ein so genanntes Case Management für ihre Kunden eingeführt. Bei der DBV-Winterthur helfen beispielsweise seit 2003 hoch qualifizierte Mitarbeiter bei der Abwicklung von Krankheitsfällen. Der Versicherer zielt mit der Einführung des Case Managements auf eine spürbare Stabilisierung der Leistungskosten sowie auf eine verbesserte Behandlungsqualität für seine Versicherten. Zu den Aufgaben der Case Manager gehört unter anderem die Hilfe beim schnellen Auffinden der passenden Klinik oder Pflegeeinrichtung. Die Mitarbeiter sind dabei mit allen erforderlichen Entscheidungskompetenzen ausgestattet. Sie koordinieren gemäß einem festgelegten Ablaufplan die komplette Behandlung des Patienten - von der Aufnahme bis zur Re-Integration in den normalen Alltag.
Gerade bei längeren Krankenhausaufenthalten ist Hilfe beim Wiedereinleben gefragt. Mehr als jeder dritte Befragte sagt, eine entsprechende Unterstützung kann den Heilungsprozess verkürzen. Darüber hinaus kümmern sich die Case Manager um die Angehörigen von Patienten. Sie helfen beispielsweise bei der Suche nach Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, um Eltern zu entlasten, oder sie wickeln den Schriftverkehr mit Behörden oder Kliniken ab. Angehörige können somit verstärkt bei der Betreuung der Patienten mitwirken. 44 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Patienten schneller gesund werden, wenn sie intensiv von der Familie betreut werden.
Was die Deutschen ihrer Familie nicht zumuten wollen:
- Den Beruf aufgeben, um sie zu pflegen: 73 Prozent - Finanzielle Verpflichtungen übernehmen (Miete etc.): 60 Prozent - Med. Kosten oder Pflegekosten übernehmen: 59 Prozent - Auf Freizeit verzichten, um sie zu betreuen: 55 Prozent - Soziale Pflichten übernehmen (Kinderbetreuung etc.): 29 Prozent - "Papierkrieg mit Behörden, Kliniken führen: 24 Prozent - nichts davon: 3 Prozent
Das fallorientierte Vorgehen sorgt dabei für eine bedarfsgerechte Hilfeleistung. Schnelligkeit ist dabei ein wichtiges Ziel: Die komplette Bearbeitung der Krankengeschichte läuft über den Schreibtisch nur eines Case Managers. Die Patienten erhalten innerhalb weniger Stunden eine Kostenzusage und können somit in kürzerer Zeit in die für sie geeignete Klinik verlegt werden. Ärzte und Klinikmanagement wenden sich nur noch an einen kompetenten Ansprechpartner, der mit allen Besonderheiten einer Krankengeschichte vertraut ist. Dazu kommt: Das Pflegepersonal und Ärzte wechseln nicht ständig. Hierin sehen 45 Prozent der Befragten einen wesentlichen Faktor, um den Genesungsverlauf zu beschleunigen.
Das Case Management, das sich in den USA bereits seit den 70er Jahren bewährt hat, soll nun auch in Deutschland erfolgreich umgesetzt werden. Die Praxis spricht dafür: Mit einem professionellen Case Management werden nur halb so viele Patienten zum Pflegefall wie ohne entsprechende Hilfe. Schlaganfallpatienten, die von Case Managern betreut werden, verlassen das Krankenhaus im Durchschnitt zehn Tage früher als andere Patienten. Dies führt zu deutlichen Kostenersparnissen. Bei Tagessätzen von rund 550 Euro entspricht dies einem Einsparvolumen von 5.500 Euro. Einige Krankenkassen schätzen das Einsparpotenzial auf bis zu 40 Prozent.
Anfragen DBV-Winterthur, Unternehmenskommunikation, Dr. Mathias Oldhaver, Telefon (+49) 0611/363-2593, Mobil (+49) 0172-67 10 816
Die Medienmitteilung der DBV-Winterthur ist im Internet verfügbar: http://www.dbv-winterthur.de
DBV-Winterthur Versicherungen Die DBV-Winterthur ist eine große Versicherungsgruppe mit über 130-jähriger Erfahrung auf dem deutschen Markt. Die Kennzahlen: 4.742 Mitarbeiter, rund 3,5 Millionen Versicherte und Beiträge von rund 3,7 Milliarden Euro (Stand: 31.12.2005). Das Beitragsaufkommen liegt zu 53 Prozent in der Lebens , zu 27 Prozent in der Kranken- und zu 20 Prozent in der Schadenversicherung. Hauptsitz der DBV-Winterthur ist Wiesbaden, ein Direktionsbetrieb besteht in München, Servicezentren gibt es außerdem in Berlin, Hamburg, Offenbach und Köln. Zur Gruppe gehört zudem die holländische DBV Verzekeringen mit Sitz in Zeist/NL. Die DBV-Winterthur bietet Versicherungsprodukte in den Sparten Lebens-, Kranken- und Schadenversicherung an, darüber hinaus auch Finanzierungen sowie Geldanlagen. Sie ist heute eine der führenden Versicherungsgruppen in Deutschland und international in die schweizerische Winterthur Group eingebunden.
Originaltext: DBV-Winterthur Versicherungen Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=11912 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_11912.rss2
Kontakt: DBV-Winterthur Unternehmenskommunikation Dr. Mathias Oldhaver Telefon (+49) 0611/363 2593 Fax (+49) 0611/363 4161 presse@dbv-winterthur.de
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