(Registrieren)

Westfalenpost: Störenfriede Russlands Umgang mit den Kritikern

Geschrieben am 10-10-2006

Hagen (ots) - Von Jörg Bartmann

Nach Perestroika und Glasnost hat sich der Machtanspruch des
Landes mit kontinentaler Größe permanent gesteigert. Das Russland des
Präsidenten Putin will wieder wer sein, will mitreden im Zirkel der
führenden Staaten. Und auf alles was den Einfluss mindert oder gar
stört, reagiert der Kreml aggressiv. Im Verhalten gegenüber sich
abnabelnden ehemaligen Sowjetrepubliken wird das deutlich. Ob die
Ukraine, Moldawien oder zuletzt Georgien: Gnadenlose Härte ist an der
Tagesordnung.
Das gilt auch für Störenfriede im eigenen Land. Wer die
Herrschaftspraxis kritisiert wird unterdrückt, verfolgt und
eingeschüchtert - bis hin zum Auftragsmord. Die Aufklärung des Mordes
an der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja wird zeigen,
wie viel Offenheit die im Kreml Herrschenden aushalten.
Das wird auch für die energiewirtschaftlichen Zwänge zwischen
Deutschland und Russland von Bedeutung sein. Denn es stellt sich die
Frage, wie verlässlich ist Russland und wo steuert das große Land
hin? Folgt nach der Phase der Demokratie eine Wandlung hin zum
autoritären, nationalistischen Staat? Die mehr als mißtrauische
Beäugung der Medien, die Menschenrechtsverletzungen und die
knallharten Anti-Terror-Gesetze sprechen nicht dafür, dass
unabhängige Töne gehört werden.
Moskau ist als Partner um wirtschaftliche Stabilität bemüht: Dazu
gehört eine politische Kultur, die die Verrohung der Gesellschaft
nicht zu lässt. Intakte Beziehungen und gute Geschäfte zu Russland
sind wünschenswert, Kritik an Mißständen eingeschlossen: Ein System
aus Willkür und Gewalt ist nicht zu tolerieren.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2

Rückfragen bitte an:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

33809

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Merkel-Putin Halle (ots) - "Aufrichtig" und "partnerschaftlich" haben Kanzlerin und Präsident über dieses und andere heikle Themen gesprochen, hieß es. Das ist ein Fortschritt. Seit nämlich Merkel im Kanzleramt die Zügel in der Hand hält, haben sich die Beziehungen zum Kreml versachlicht. Sie hat Putin nicht zum ersten Mal mit Kritik konfrontiert. Und dennoch. Die Regierungschefin weiß um die Grenzen ihrer Mission. Die Bundesrepublik ist bis zu einem gewissen Grade von russischen Energielieferungen abhängig. Deutsche Konzerne machen in dem Riesenreich mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Russischer Präsident zu Staatsbesuch in Deutschland Unsicherheit und Klarheit Cottbus (ots) - Gerhard Schröder und Wladimir Putin, das war die vielzitierte "echte Männerfreundschaft" - mit Licht und Schatten. Sie war lange Zeit prägend für Klima und Umgang der beiden so verschiedenen Länder Deutschland und Russland. Der deutsche Kanzler nannte im Hoch seiner Gefühle den russischen Präsidenten einmal sogar einen waschechten Demokraten. Seit dem Regierungswechsel in Berlin hat sich der Akzent der deutsch-russischen Beziehungen verschoben. Der oftmals allzu beflissenen Freundschaft folgte mit dem Kanzlerwechsel auf mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Aids-Konferenz in Berlin Egoistische Hilfe Cottbus (ots) - Jede Minute stirbt ein Kind an Aids. Weltweit stecken sich täglich 8000 Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre mit dem HI-Virus an. 87 Prozent von ihnen leben im südlichen Afrika. Und weniger als zehn Prozent des infizierten Nachwuchses erhält die Medikamente, die ihm das Überleben sichern würden. Das sind die traurigen Fakten, die die Aids-Konferenz in Berlin zu Tage gefördert hat. 25 Jahre sind vergangen, seit das Virus entdeckt wurde. 25 Jahre, in denen das Schicksal der Kinder, die unter der Epidemie leiden, skandalös mehr...

  • LVZ: Leipziger Volkszeitung zum Putin-Besuch Leipzig (ots) - Angesichts von Lage, Größe sowie ökonomischer und energetischer Ausstattung kann sich Europa im Umgang mit Russland vieles leisten - zu allererst auch das unversöhnliche Drängen auf Einhaltung eines Grundstandards in Wertefragen. Aber ganz sicher gehört nicht zur europäischen Handlungsalternative die nassforsche Behauptung der Bush-Administration, man sei nicht angewiesen auf eine strategische Partnerschaft mit Russland. Die Weltmacht im Osten, ein weniger umstrittenerer Teil Europas als beispielsweise die Türkei, ist mehr...

  • Rheinische Post: Russland-Politik: Merkels Spagat Düsseldorf (ots) - Von Stefan Reker Bundeskanzlerin Angela Merkel wirkte beim Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angespannt fast noch stärker als auf dem Höhepunkt des Koalitionsstreits zur Gesundheitsreform. Kein Wunder, denn im Umgang mit den russischen Machthabern ist höchste diplomatische Kunst gefragt. Es geht um die heikle Aufgabe, einen wichtigen und künftig noch weit mächtigeren Partner enger mit Deutschland zu verbinden, zugleich aber dessen Verstöße gegen Demokratie und Menschenrechte zu bekämpfen. Es mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht