LVZ: Seehofer: Stoiber "ist ein absolutes Ass" und bleibt "so lange ich vorausschauen kann" CSU-Chef und Ministerpräsident / Seehofer will zu keinem Zeitpunkt in Konkurrenz zu Stoiber treten
Geschrieben am 12-10-2006 |
Leipzig (ots) - Als ein "absolutes Ass" in der Politik, auch in der Wahrung bayerischer Interessen in der großen Koalition und bei der Gestaltung der Reformpolitik im Bund, habe sich Edmund Stoiber, CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident, erwiesen. Das meint zumindest der stellvertretende CSU-Chef und Bundesagrarminister Horst Seehofer. In einem Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) versicherte Seehofer. "Der Stoiber, mit dieser jetzt gezeigten Leistung, bleibt so lange CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident, wie ich vorausschauen kann. Ich kann aber nicht über das Jahr 2020 spekulieren, was dann ist. Noch bin ich Politiker und nicht Hellseher."
Die CSU sei für ihn, Seehofer, "mein politisches Leben und ich möchte nicht, dass diese einzigartige Stellung der CSU in Bayern und im Bund gefährdet wird". Die CSU habe sich im ersten Jahr der großen Koalition in Berlin als "voll geschäftsfähig" erwiesen. "Der bayerische Löwe ist sehr stabil und brüllt laut", meinte Seehofer. Das Führungs-Quartett mit Stoiber, Landesgruppenchef Peter Ramsauer sowie den CSU-Bundesministern Michael Glos und ihm selbst habe sich als "stabiler Faktor" im Kabinett von Frau Merkel gezeigt. Im Übrigen habe sich die Bundeskanzlerin als unerschütterliches Machtzentrum der Regierungspolitik erwiesen. Seehofer lobte insbesondere die Fähigkeit von Frau Merkel zur Analyse der Sachthemen und aller Beteiligter am Regierungsgeschäft: "Die Kanzlerin kennt sich überall perfekt aus."
In den schwierigsten Fragen von der Gesundheitsreform über die Landwirtschaftspolitik bis zur inneren Sicherheit habe sich die CSU "voll durchgesetzt, da sind die CSU-Positionen zum Allgemeingut der gesamten Koalition geworden". Nirgendwo könne die CSU ihre auch dank der Autorität von Parteichef Stoiber erreichte Schlagkraft noch erhöhen, "es sei denn, wir gingen in Klamauk über, und das will keiner von uns".
Das Amt des CSU-Vorsitzenden sei bei Stoiber "in allerbesten Händen und ich selbst werde niemals in eine Konkurrenz zu Stoiber um das Amt des Parteichefs treten". Lange stehe zudem schon fest, "dass ich kein Interesse an einem Amt in Bayern" habe. "Die Führung der CSU", so Seehofer, "steht zu 100 Prozent hinter Stoiber". Wer über die "beste Kraft der CSU laut nörgelt", habe "keine Ahnung" von dessen wirklicher Leistung "und profitiert selbst davon, dass andere für ihn gute Wahlergebnisse einfahren".
Seehofer verteidigte nicht nur Stoibers politische Leistung massiv, sondern zeigte auch großes Verständnis für gelegentliche Sprach- und Rede-Besonderheiten des bayerischen Ministerpräsidenten. Stoiber fällt gelegentlich durch besondere Formulierungen wie "das Hinrichten einer Blume" oder der Geschichte vom "Problembär und dem Schadbär" öffentlich auf. Stoiber hat es damit auch zu einer gewissen Berühmtheit im Internet gebracht. "Wenn man in dieser Klasse ist wie Stoiber, der quasi jede Stunde zu einem anderen Großthema eine öffentliche Rede halten muss, dann kann es einen schon mal erwischen." So gesehen "stoibert" jeder bisweilen.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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