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VPRT und Arbeitskreis Wetten fordern Duales System für den Wettmarkt / Deloitte-Studie: Konzessioniertes Nebeneinander von staatlichen und privaten Wettangeboten nutzt Staat und Wirtschaft

Geschrieben am 12-10-2006

Berlin (ots) - Der Arbeitskreis Wetten und der Verband privater
Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) haben heute in Berlin
die Ergebnisse einer Studie zur Konzessionierung von Sportwetten
vorgestellt. Die Studie, die von Deloitte & Touche erstellt wurde,
kommt zu dem Ergebnis, dass ein konzessionsmodell sowohl für Bund und
Länder als auch für Unternehmen nur Vorteile hätte. Der VPRT und die
im AK Wetten organisierten Medienunternehmen Bild T-Online, DSF,
ProSiebenSat.1 Media AG, RTL Interactive und Premiere haben auf Grund
der Studienergebnisse erneut einen dringlichen Appell an Bund und
Länder gerichtet, den im Entwurf vorliegenden Lotteriestaatsvertrag
zu überdenken und in wesentlichen Teilen maßgeblich zu überarbeiten.
AK Wetten und VPRT fordern die Politik auf, ein duales Wettsystem zu
etablieren, das durch eine Konzessionsbehörde sowohl die Vergabe von
Konzessionen als auch die Aufsicht über die Konzessionäre
verantwortet.

Deloitte-Studie: Signifikanter Anstieg des Steueraufkommens durch
Marktöffnung

Die Studie von Deloitte & Touche kommt zu dem Ergebnis,
dass bei einer Beibehaltung des staatlichen Monopols das
Gesamtaufkommen aus Steuern und Abgaben bis zum Jahr 2011 bei
Fortschreibung der Umsatzentwicklung der staatlichen
Sportwettenanbieter in den letzten zwei Jahren um bis zu 78 Prozent
sinken kann. Dies ginge zu Lasten von Wirtschaft, Staat und
Destinatären. In der Studie hat Deloitte & Touche zwei verschiedene
Konzessionsmodelle skizziert. Bei beiden Modellen käme es nach einer
Modellrechnung bis zum Jahr 2011 zu einem deutlichen Umsatzwachstum
und einem daraus resultieren den signifikant steigenden
Steueraufkommen.

Doetz: Duales System mit Nebeneinander von staatlichen und
privaten Anbietern in Einklang mit Bundesverfassungsgericht

VPRT-Präsident Jürgen Doetz machte deutlich, dass die viel
beachtete Entscheidung, die das Bundesverfassungsgericht im März
dieses Jahres zur Frage der Verfassungsmäßigkeit des staatlichen
Wettmonopols gefällt hat, zwei Optionen aufzeige. Dazu gehöre
ausdrücklich die normierte und kontrollierte Zulassung privater
Wettunternehmer: "Man muss jedoch heute den Eindruck gewinnen, dass
dieses ausdrückliche Plädoyer, ein duales Nebeneinander staatlicher
und privater Anbieter zu prüfen, über der Erhaltung des Monopols
und der Sicherung staatlicher Einkünfte in Vergessenheit geraten
ist. Aus unserer Sicht läuft aber die aktuelle politische Diskussion
in die falsche Richtung, da in erster Linie versucht wird, das
Staatsmonopol zu retten - koste es, was es wolle. Dieses Modell
verhindert nicht nur einen Markt von Wettanbietern, sondern trifft
auch die Medienunternehmen empfindlich", so Doetz.

Sachliche Diskussion über Ausgleich zwischen fiskalischen
Interessen der Bundesländer und wirtschaftlichen Interessen der
Medienunternehmen notwendig

Thomas Deissenberger, Geschäftsführer DSF und stellvertretender
Sprecher des AK Wetten, betonte die drohenden Wettbewerbsnachteile
für die deutschen Medien-unternehmen: "Der Entwurf des
Lotterie-Staatsvertrags greift massiv in die unternehmerische
Freiheit der deutschen Medienunternehmen ein. Die Beibehaltung eines
staatlichen Monopols mit den im Entwurf des Lotterie-Staatsvertrags
festgehaltenen Einschränkungen würden bedeuten, dass deutsche
Medienunternehmen - im Gegensatz beispielsweise zu österreichischen
oder britischen Medienanbietern - keine Werbung mehr für die
Anbieter von Sportwetten schalten dürfen." Deissenberger führte aus,
dass einige der im AK Wetten zusammengeschlossenen Medienunternehmen
eigene Angebote auf der Agenda haben und damit direkt betroffen
wären: "Der Markt für Sportwetten ist ein Wachstumsmarkt. Ein
staatliches Monopol würde nicht nur die Medienwirtschaft, sondern
auch andere Unternehmungen von diesen Wachstumsmöglichkeiten
abschneiden. Eine Versachlichung der Diskussion ist dringend
notwendig", so Deissenberger weiter.

Glaubwürdige und transparente Schutzmechanismen unverzichtbar bei
der Einführung privater Wettangebote

AK Wetten und VPRT haben heute in Berlin auch ein Konzept zur
Sicherung des Jugendschutzes und zur Suchtprävention vorgestellt.
Die beiden Organisationen schlagen vor, Altersverifikationssysteme
einzuführen, die sicherstellen, dass Minderjährige keinen Zugang
zu den Wettangeboten erhalten. Durch ein vernetztes System von
Teilnehmersperren, Aufklärung über das Wettrisiko, die Einrichtung
von Hilfs- und Beratungsstellen sowie die Finanzierung von
regelmäßigen Untersuchungen über das Suchtpotenzial soll für den
privaten Wettsektor ein Portfolio aufeinander abgestimmter Maßnahmen
gebündelt werden, das eine wirkungsvolle Suchtprävention und
Jugendschutz sicherstellt. Bei einem staatlichen Monopol kann die
Suchtprävention und der Jugendschutz nicht gewährleistet werden,
da die Umsätze in den grauen Markt und den Schwarzmarkt abwandern
werden.

"Neben den wirtschaftlichen Implikationen für den Staat, die
Konzessionäre und die im Arbeitskreis Wetten und im VPRT vertretenen
Unternehmen haben für uns selbstverständlich die Fragen des
Jugendschutzes und der Suchtprävention eine hohe Priorität", sagte
Annette Kümmel, Direktorin Medienpolitik ProSiebenSat.1 Media AG und
Sprecherin des Arbeitskreises Wetten. "Als Rundfunkunternehmen in
einem regulierten Markt haben wir in den letzten Jahren gezeigt, dass
wir uns der gesellschaftlichen Verantwortung stellen und schlagen
eine Adaption der bewährten Strukturen auch für ein duales Wettsystem
vor", so Kümmel weiter.

Über den Arbeitskreis Wetten

Der Arbeitskreis Wetten ist ein Zusammenschluss von Bild.T-Online,
DSF Deutsches SportFernsehen, EM.TV, ProSiebenSat.1 Media AG,
Premiere sowie RTL Interactive. Die Interessensvertretung der
führenden deutschen Medienhäuser wurde im Mai 2006 ins Leben
gerufen und setzt sich für eine Liberalisierung des Marktes für
Sportwetten ein.

Über den VPRT

Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e.V. (VPRT)
wurde 1984 als Wirtschaftsverband gegründet und repräsentiert die
Interessen der privaten Hörfunk- und Fernsehveranstalter sowie
zahlreicher Unternehmen der Multimedia- und
Telekommunikationsindustrie in Deutschland. Der VPRT hat rund 160
Mitgliedsunternehmen, deren Interessen er in allen relevanten
rechtlichen, wirtschaftlichen, politischen und technologischen Fragen
vertritt. Zu seinen Zielen gehört das Schaffen fairer
Wettbewerbsbedingungen im dualen Rundfunksystem, die Gewährleistung
von Rechts- und Planungssicherheit für die privaten Medienanbieter,
der Abbau von Über- und Mehrfachregulierung sowie die Stärkung des
Prinzips der freiwilligen Selbstkontrolle. Eine Zusammenfassung der
Studie und der Rechtlichen Rahmenbedingungen für das Duale System
stehen als Download zur Verfügung: www.bild.t-online.de; www.dsf.de;
www.prosiebensat1.com; www.vprt.de



Originaltext: ProSiebenSat.1 Media AG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=21767
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_21767.rss2
ISIN: DE0007771172

Ansprechpartner AK Wetten

Sprecherin AK Wetten
Annette Kümmel
Direktorin Medienpolitik
ProSiebenSat.1 Media AG

Kommunikation
Katja Pichler
Tel.: 089 - 95 07-11 80
Email: Katja.Pichler@ProSiebenSat1.com

Stellvertretender Sprecher AK Wetten
Thomas Deissenberger
Geschäftsführer
DSF Deutsches SportFernsehen GmbH

Kommunikation
Fabian Schiffer
Tel.: 089 - 96 066-12 00
Email: Fabian.Schiffer@dsf.de

Ansprechpartner VPRT
Jürgen Doetz Präsident
Tel.: 030 - 39 88 0-111
Email: vprt@vprt.de

Arbeitskreis Wetten
c/o NOERR STIEFENHOFER LUTZ
Rechtsanwaelte Steuerberater
Wirtschaftspruefer • Partnerschaft
Brienner Str. 28
80333 Muenchen / Germany



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