Zweiter Round Table / Ethik ist die Grundlage von Wirtschaftlichkeit - im deutschen Gesundheitswesen genauso wie im Unternehmen
Geschrieben am 13-10-2006 |
Ulm (ots) -
- Querverweis: Bilder werden über obs versandt und sind unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -
ratiopharm veranstaltete am Donnerstag einen Round Table über "Systembedingte Schwächen im Gesundheitsbereich". Vertreter der Ärzte, der Apotheker, der Patienten, der Wissenschaft und der Wirtschaft diskutierten über die geplante Gesundheitsreform, die Qualität und Finanzierbarkeit der Leistungen sowie das ethische Verhalten der Marktteilnehmer. Bereits im März 2006 hatte ratiopharm mit einem Round Table zu "Systembedingten Schwächen im Pharmabereich" den Dialog mit der Öffentlichkeit aufgenommen.
Ein neuer Weg - aus Überzeugung und für den Unternehmenserfolg
Dr. Philipp Daniel Merckle, der Vorsitzende der ratiopharm Geschäftsführung, stellte die These auf, dass wirtschaftliche Maßnahmen alleine nicht ausreichen werden, um das deutsche Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen. Ethisches Verhalten aller Marktteilnehmer sei gefordert. Unter der Führung von Dr. Merckle hat das Unternehmen signifikante Änderungen in Management und Geschäftspolitik vollzogen, Umstrukturierungen vorgenommen und neue Leitlinien festgelegt.
In Zukunft wird das Kerngeschäft des Unternehmens, die Herstellung von erstklassigen und preiswerten Medikamenten, zudem ganz unter dem Zeichen eines neuen zeitgemäßen Engagements stehen: Mit WORLD IN BALANCE wird das traditionelle gesellschaftliche Engagement von ratiopharm zum bestimmenden Inhalt für das gesamte Unternehmen. WORLD IN BALANCE will deutliche Signale setzen, das Bewusstsein der Menschen schärfen und unterstützt mit finanziellen Mitteln konkrete Hilfsprojekte. Der erste Partner von WORLD IN BALANCE ist die Stiftung "Menschen für Menschen", die vor 25 Jahren von Dr. Karlheinz Böhm ins Leben gerufen wurde. Zum Start und als Basisfinanzierung stellt ratiopharm der angesehenen Hilfsorganisation rund 1,7 Millionen Euro zur Verfügung - das entspricht einem Cent pro verkaufter Arzneimittelpackung. Mit diesem Betrag und weiteren finanziellen Mitteln erhalten in den kommenden Jahren rund 120.000 Menschen in Äthiopien wieder Hoffnung für die Zukunft.
Ivo Gönner, Oberbürgermeister der Stadt Ulm, würdigte das Engagement von ratiopharm für die Region. Als einer der größten und verlässlichsten Arbeitgeber und mit der Förderung universitärer Forschung nehme ratiopharm seine lokalpolitische Verantwortung ernst.
Wertorientierung wirkt sich langfristig positiv auf den Unternehmenserfolg aus, bestätigte Prof. Dr. Dr. Hans-Ulrich Küpper vom Lehrstuhl für Produktionswirtschaft und Controlling der Ludwig Maximilians Universität München, in seinen Ausführungen über "Wert-Orientierung im Unternehmen - Wirtschaft und Ethik im Konflikt". Der Autor des Buches "Unternehmensethik. Hintergründe, Konzepte, Anwendungsbereiche" bezog Position für eine stärkere Beachtung ethischer Fragen in der Wirtschaft. Trotz der Notwendigkeit einer Orientierung am monetären Erfolg eröffnet gerade die Marktwirtschaft Handlungsspielräume, die zugunsten der Menschen zu nutzen sind. Darin sah Küpper eine wichtige Aufgabe für Unternehmer.
Gerecht, nachhaltig, finanzierbar - welche Reformpläne weisen in die Zukunft?
Die geplante Gesundheitsreform hat in den Medien teils harsche Kritik erfahren. Prof. Dr. Mathias Kifmann, Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Soziale Sicherung an der Universität Augsburg fühlte der Leistung der Großen Koalition auf den Zahn: Befindet sich das deutsche Gesundheitssystem mit der Gesundheitsreform 2006 "auf dem Weg zur gerechten Lastenverteilung und nachhaltigen Finanzierung?" Sein Fazit: "Die Reformpläne der Großen Koalition gehen nicht weit genug, besonders bei der Stärkung des Wettbewerbs muss nachgebessert werden."
Arzt und Apotheker müssen als "Partner für eine bessere Patientenversorgung" kämpfen, forderte Ina Hofferberth, die Geschäftsführerin des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg. Die Reformpläne der Regierung müssten dringend korrigiert werden. Hofferberth sprach sich dafür aus, den Informationsfluss zwischen allen Beteiligten im Gesundheitssystem, vor allem den Kliniken, niedergelassenen Ärzten und Apothekern, zu verbessern. Ein ruinöser Preiswettbewerb, der durch die Reformpläne in Gang gesetzt wird, führe zur Zerstörung der Strukturen in der flächendeckenden Arzneimittelversorgung.
Die Patienten dürften nicht die Verlierer der Reformpläne sein, machte Dr. Marianne Koch, die Präsidentin der Deutschen Schmerzliga, deutlich. Mit der Stärkung der Eigenverantwortung der Patienten und durch die Betonung von Prävention gehe die Gesundheitsreform 2006 laut Koch in die richtige Richtung. "Der Patient braucht zuverlässige Partner und die Sicherheit, dass er nicht durch die Maschen der Gesundheitsreform fällt, wenn er zu den sozial Schwachen gehört. Außerdem benötigt er Gewissheit, dass - bei allem Wettbewerb im Gesundheitssystem - das Prinzip der Solidarität gewahrt bleibt", meinte Koch.
Hermann Hofmann, der Erste Geschäftsführer von ProGenerika, verdeutlichte, welche Chancen in der Kostensenkung durch Generika liegen. Preislich liegen diese Nachahmermedikamente im Schnitt etwa ein Drittel unter den Originalpräparaten. In einem aktuellen Preisvergleich der wichtigsten europäischen Pharmamärkte ist Deutschland das Land mit dem niedrigsten Preisniveau für Generika. Im Jahr 2005 wurden mit Generika Einsparungen in Höhe von 3,4 Milliarden Euro für das deutsche Gesundheitssystem erzielt. Weitere Einsparungen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro wären allein im Jahr 2005 möglich gewesen. Hofmanns Rat an die Politik: "Mit Generika sparen, nicht an ihnen."
Georg Müller, Vorstandsmitglied und Medizinischer Direktor des Ärzteteams der Hilfsorganisation Humedica International, erlebte im Berufsalltag als Arzt selbst die Explosion der Bürokratie im Gesundheitswesen. "Die Arbeit in der Dritten Welt macht mehr Freude, einfach weil die Verwaltungsaufgaben dort wesentlich geringer sind und wir uns ganz auf die ärztliche Tätigkeit konzentrieren können," führt Müller aus. Im Sinne einer fairen Gesundheitsversorgung fordert er die Befreiung sozial Benachteiligter von der Rezept- und Praxisgebühr.
Wie können die systembedingten Schwächen im Gesundheitsbereich behoben werden?
Die Teilnehmer stimmten überein, dass weitere Weichenstellungen erforderlich sind, um das Gesundheitssystem fit für die Zukunft zu machen. Kernpunkte der Forderungen waren mehr Wettbewerb, tief greifende Deregulierung und die Einführung solider Qualitätsstandards für die Versorgung der Patienten. Grundlegend für die Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems sei sicherlich die Bereitschaft aller Marktteilnehmer, ihr Handeln an ethischen Grundsätzen zu orientieren. Dieser Aspekt sei bisher in der politischen Reformdebatte nach Aussage von Dr. Merckle leider stark vernachlässigt.
ratiopharm ist die meistverordnete und meistverwendete Arzneimittelmarke in Deutschland und einer der führenden internationalen Generika-Anbieter. Mit seiner umfassenden Palette von mehr als 750 preiswerten Arzneimitteln hoher Qualität leistet ratiopharm auch einen langfristigen Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen. Das gesellschaftliche Engagement von WORLD IN BALANCE ist der bestimmende Inhalt des gesamten Unternehmens.
Originaltext: ratiopharm GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=44171 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_44171.rss2
Kontakt: Jörg Nitschke (jnitschke@ratiopharm.com, Telefon 0731/402-7738); Ulrike Krieger-Ballhausen (ukrieger-ballhausen@ratiopharm.com, Telefon 0731/402-5241); Dr. Reinhard Malin (rmalin@ratiopharm.com, Telefon 0731/402-7712)
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