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Lausitzer Rundschau: Familien-Gipfel in Berlin: Mühsame Fortschritte

Geschrieben am 16-10-2006

Cottbus (ots) - Es gab Zeiten, da galt die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf als "weiches Thema" in der Politik. Der frühere
Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach anfangs gar verächtlich von
"Gedöns". Das hat sich gründlich geändert. Politiker aller Couleur
überbieten sich beinah täglich in ihren Bekenntnissen für ein
familienfreundliches Land. Auch führende Wirtschaftsvertreter
geloben, dass Kinder und Karriere keine Gegensätze sein müssen. So
wurden zahlreiche Initiativen gegründet, Bündnisse geschmiedet und
Projekte ins Leben gerufen. Doch der Fortschritt ist eine Schnecke.
Zu Jahresbeginn meinten fast 90 Prozent der 16- bis 44-jährigen
Deutschen in einer repräsentativen Umfrage, dass ihr Betrieb nur
wenig mit elternfreundlichen Rahmenbedingungen am Hut habe. Jeder
fünfte berichtete sogar, in seiner Firma würden Kinderlose
ausdrücklich bevorzugt. Daran dürfte sich in der Zwischenzeit nicht
viel geändert haben. Der von Angela Merkel als "Meilenstein"
gefeierte Familien-Gipfel gestern in Berlin war dann auch lediglich
ein kleiner Mosaikstein für eine familienfreundliche Umwelt. Dabei
lässt schon der demografische Wandel ahnen, dass sich Unternehmer
zunehmend um geeignetes Personal kümmern müssen.
Familienfreundlichkeit als Standortvorteil - diese Formel wäre noch
vor wenigen Jahren belächelt worden. Wissenschaftlich belegt ist
inzwischen auch, dass eine bessere Vereinbarkeit von Familie und
Beruf die Wachstumsimpulse der Wirtschaft stärkt. Länder wie Irland
und Schweden stellen das schon lange unter Beweis. Nur bei uns hat es
sich leider noch nicht überall herum gesprochen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

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