Freie Presse (Chemnitz): Oettinger: Osten muss Haushaltsprobleme lösen - Fördergelder auch für Schuldentilgung nutzen - Bund soll Personalkosten im Osten übernehmen
Geschrieben am 17-03-2006 |
Chemnitz (ots) - Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) hat die neuen Länder aufgefordert, dringend ihre Haushaltsprobleme zu lösen. Ansonsten trete der Aufbau Ost auf der Stelle, was auch dem Westen schade, sagte Oettinger der Chemnitzer "Freien Presse" (Freitagausgabe). Ostdeutschland müsse es schaffen, mit weniger Neuverschuldung auszukommen, sonst bleibe er auf unabsehbarer Zeit am Tropf der alten Länder. Zugleich sprach sich der CDU-Landeschef für eine breitere Nutzung der Fördergelder aus. Dazu rechnete Oettinger auch die Tilgung von Schulden. Zwar entspreche eine solche Verwendung der Transfers nicht dem vereinbarten Zweck, aber wer Schulden tilge, erspare sich Zinszahlungen und habe damit mehr Möglichkeiten für Investitionen. So lange die Gelder nicht für konsumtive Zwecke ausgegeben würden, wolle er keine negativen Zensuren für den Osten verteilen, meinte Oettinger. Als entscheidende Ursache für den Stillstand beim Aufbau Ost sieht der CDU-Politiker die zu schnelle Übertragung des Regelwerks von Westdeutschland auf die neuen Länder. Das betreffe vor allem das Arbeitsrecht und das hohe Lohnniveau des Westens. Er schlug vor, dass der Bund künftig einen Teil der Personalkosten der Unternehmen in Ostdeutschen übernehme. Es wäre besser Sozialbeiträge zu finanzieren statt weiter Arbeitslosengeld zu zahlen. Die billigere Arbeit im Osten wäre für die Unternehmen ein Anreiz, sich mehr in den neuen Ländern als bisher zu engagieren.
Originaltext: Freie Presse (Chemnitz) Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=46027 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_46027.rss2
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