Werder Bremen-Presseservice: Stimmen nach dem Spiel gegen Levski Sofia: "Finale" in Barcelona erwartet
Geschrieben am 19-10-2006 |
Bremen (ots) - Drei Spiele, vier Punkte und ein ganz heißer Endspurt, das sind die Rahmenbedingungen, mit denen die Grün-Weißen in die zweite Hälfte der Champions-League-Gruppenphase gehen werden. Die Zwischenbilanz nach dem Heimspiel gegen Levski Sofia fällt positiv aus: Die Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale sind noch intakt. "Mit dem Sieg hier sind wir unserem ersten Ziel, der Qualifikation für den UEFA-Cup, deutlich näher gekommen. Aber jetzt wollen wir natürlich mehr", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs nach dem Abpfiff.
Der Erfolgshunger des Werderaners wird auch nicht dadurch gertrübt, dass nach dem Sieg des FC Chelsea gegen den FC Barcelona ausgerechnet der Titelverteidiger aus Spanien offenbar der große Konkurrent um Platz zwei ist. "Ich hatte mich im Vorfeld wirklich nicht damit beschäftigt, wie das Spiel unserer beiden Kontrahenten ausgehen müsste, um es positiv zu bewerten. Jetzt kennen wir das Ergebnis und müssen feststellen, dass die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Bestehen, ein weiterer Sieg gegen Sofia sein muss. Danach haben wir die Chance gegen Chelsea zu Hause zu gewinnen, vielleicht ist es dann schon soweit, dass die Engländer durch sind. Und dann kann es zum großen Endspiel in Barcelona kommen. Es könnte sogar schon eher entschieden sein, da muss man mal nachrechnen. Ich kann mir jetzt alles vorstellen", so Allofs.
Wieviel Selbstvertrauen beim derzeitigen Tabellenführer der Bundesliga herrscht, unterstreicht auch die Aussage von Mittelfeldspieler Jurica Vranjes. "Barcelona scheint unser direkter Konkurrent zu sein. Ich denke, dass es die Chance geben wird, den Titelverteidiger zu packen. Wir haben schon im Hinspiel gezeigt, dass wir mithalten können. Einen Punkt können wir dort auf jeden Fall holen." Dass so ein Punkt am Ende reichen würde, bezweifelt Teamkollege Christian Schulz. Er geht davon aus, dass im Dezember im Camp Nou drei Punkt eingefahren werden müssen. "Ich hätte mir gewünscht, dass sich Barca im Duell gegen Chelsea durchsetzt. Jetzt ist Chelsea schon ein kleines Stück davon gezogen und es wird ein hartes Los aus Barcelona mit einem Sieg heimkehren zu müssen."
Einigkeit herrscht jedoch bei allen darüber, dass die Grundlage aller Rechenspiele ein weiterer Sieg gegen Levski Sofia ist. Diese Hürde wird schwerer zu überwinden sein, als am Mittwochabend. Trainer Stanimir Stoilov kündigt an: "Unser Publikum wird uns im Rückspiel so antreiben, dass wir als Topmannschaft auftreten können. Wir wollen beweisen, dass wir unseren Platz in der Champions League verdient haben. Wenn wir mutiger spielen, so wie gegen Chelsea, dann haben wir im Rückspiel gute Chancen." Vor allem der Verlauf der ersten Hälfte gibt dem Bulgaren Hoffnung: "Da haben wir gut gespielt, leider jedoch zu viele Fehlpässe fabriziert. Aber vor allem in den ersten 20 Minuten haben wir gezeigt, dass wir auf diesem Niveau mitspielen können."
Das lag jedoch auch an einer schwächeren Phase der Bremer, wie nicht nur Torsten Frings anmerkte: "Wir haben in der ersten Hälfte vergessen, dass wir uns jeden Sieg immer wieder neu erkämpfen müssen. Wir standen zu weit weg von den Gegenspielern. Die Bulgaren konnten da machen, was sie wollten. Wir sind mit einem glücklichen 1:0 in die Kabine gegangen. Nach der Pause kamen wir besser ins Spiel und haben uns das zweite Tor und den Sieg verdient. Aber es war sehr, sehr schwer."
Trotz aller Schwierigkeiten erhielt die Mannschaft aber auch Lob von der sportlichen Leitung. Klaus Allofs dazu: "Das war heute nicht leicht, weil die Erwartngshaltung so hoch war. Es galt Geduld zu bewahren und das haben wir geschafft. Zwei Tore müssen dann auch mal reichen. Es kann nicht immer in Festtagsstimmung enden." Cheftrainer Thomas Schaaf ergänzte: "Wir haben nicht brilliert, aber das Spiel kontrolliert. Es war ein gutes, wichtiges Spiel für uns. Wir haben in der Defensive sehr sicher gestanden, wenig zugelassen und zwei Tore geschossen, die uns drei ganz wichtige Punkte eingebracht haben. Wir können nicht davon ausgehen, jedes Spiel 3:0 oder 6:0 zu gewinnen und jedes Mal Traumfußball zu spielen."
Dennoch, neun Punkte werden in der Gruppenphase noch vergeben und Werder will sie sich am liebsten alle sichern. Mittelfeldspieler Leon Andreasen verrät: "Der Trainer glaubt, dass wir jedes Spiel gewinnen können und das vermittelt er uns auch."
von Michael Rudolph und Enrico Bach
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