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Nachrichten aus Berlin - Wissenschaft: Professor der TU Berlin erhält Forschungspreis für menschengerechte Technik

Geschrieben am 19-10-2006

Berlin (ots) - Ehrung geht an Prof. Dr. Klaus-Robert Müller für
herausragende Ergebnisse im Bereich "Maschinelles Lernen"

Mit den Forschungsergebnissen des maschinellen Lernens - durch
eine intelligente Datenanalyse - werden Angriffe aus dem Internet
zuverlässig erkannt, werden Medikamente computergestützt entwickelt
und erhalten Menschen mit gelähmten Gliedmaßen wieder die Chance, mit
der Außenwelt zu kommunizieren. Für diese herausragenden
Forschungsarbeiten erhält der renommierte deutsche Wissenschaftler
Prof. Dr. Klaus-Robert Müller den mit 20.000 Euro dotierten
Forschungspreis der Alcatel SEL-Stiftung.

Zu den wichtigsten Techniken im Bereich des maschinellen Lernens
gehören die Support-Vektor-Maschinen, an deren Entwicklung
Klaus-Robert Müller maßgeblich beteiligt ist. Die
Support-Vektor-Maschine ist ein Lernalgorithmus, der aus
Beispieldaten während einer Trainingsphase charakteristische
Datenmuster extrahiert, die so genannten Support-Vektoren.

Methoden des maschinellen Lernens werden bereits in vielen
Anwendungsbereichen eingesetzt, beispielsweise bei Suchmaschinen, bei
der Bild-, Handschrift- und Spracherkennung sowie im
Life-Science-Bereich. Mit Methoden des maschinellen Lernens lassen
sich bei der Entwicklung von neuen Wirkstoffen für Medikamente
grundsätzliche Eigenschaften von chemischen Substanzen wie
Wasserlöslichkeit vorhersagen. Pharmaunternehmen können Medikamente
so effektiver entwickeln. Darüber hinaus kann sehr erfolgreich - in
Echtzeit und mit höchster Präzision - die Hirnaktivität analysiert
werden. Im Projekt Berlin Brain-Computer Interface dekodiert Müller
mit seinem Team und Neurophysikern der Charité Berlin Gehirnsignale,
um Bewegungsintentionen in Steuersignale für den Computer zu
übersetzen.

Einmal im Jahr zeichnet das Kuratorium der Alcatel SEL Stiftung
für Kommunikationsforschung unter Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen
Mittelstraß einen herausragenden Wissenschaftler aus, dessen
Forschungsarbeit einen wichtigen Beitrag zu einer menschengerechten
Technik darstellt. Nach Ansicht der Jury sind die wegweisenden
mathematischen Forschungsarbeiten von Müller auf dem Gebiet der
Datenanalyse (Support-Vektor-Maschinen) die Grundlage für die
wichtigsten Entwicklungen im Bereich des maschinellen Lernens.

"Professor Müller hat mit seinen herausragenden Forschungsarbeiten
zum maschinellen Lernen und zur Mustererkennung eine Brücke zwischen
Grundlagenforschung und praktischer Anwendung gebaut, dem
Hauptanliegen der Alcatel SEL Stiftung. Damit öffnen sich Türen für
eine Verbesserung der Mensch-Maschine-Kommunikation zum Vorteil
unserer Gesellschaft. Mit dem Engagement von Professor Müller an
einer deutschen Universität beweisen wir einmal mehr, dass
Deutschland ein hervorragender Standort für Kommunikationsforschung
ist", erklärt Alf Henryk Wulf, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der Alcatel SEL AG und Kurator der Alcatel SEL
Stiftung.

Klaus-Robert Müller wurde1964 in Karlsruhe geboren. Sein
Physikstudium schloss er 1989 mit der Note sehr gut ab. Bereits drei
Jahre später beendete er seine Promotion auf dem Gebiet der
Informatik. Seit 1994 leitet er die Abteilung Intelligente
Datenanalyse bei der GMD FIRST, die seit 2001 Teil der Fraunhofer
Gesellschaft ist. Die Position am Fraunhofer FIRST war zunächst
verbunden mit einer Professur an der Universität Potsdam, seit August
2006 hat Müller eine Professur am Institut für Softwaretechnik und
Theoretische Informatik der TU Berlin, Fachgebiet Maschinelles
Lernen, inne. "Die Professur an der TU Berlin ermöglicht es,
Studierende und Doktoranden auf dem Gebiet des maschinellen Lernens
auszubilden und somit meine Forschungen auf eine breite Basis zu
stellen. Mein Ziel ist es, an der TU Berlin im Verbund mit den dort
bereits etablierten Fachgebieten Neuronale Informationsverarbeitung,
Künstliche Intelligenz und Softwaretechnik eine Berliner Schule für
maschinelles Lernen zu gründen", sagt Professor Klaus-Robert Müller.
Zwischen 1994 und 1997 absolvierte er mehrere Forschungsaufenthalte,
unter anderem am Beckman-Institut der University of Illinois at
Urbana-Champaign und an der University of
Tokyo.

Die Verleihung des Forschungspreises Technische Kommunikation der
Alcatel SEL Stiftung findet am 20. Oktober 2006 im Weißen Saal des
Neuen Schlosses in Stuttgart statt. Ministerialdirektor Dr.
Wolf-Dieter Lukas, Leiter der Abteilung "Schlüsseltechnologien -
Forschung für Innovationen" im Bundesministerium für Bildung und
Forschung, wird die Laudatio halten. Neben dem jährlichen
"Forschungspreis Technische Kommunikation" verleiht die Alcatel SEL
Stiftung Dissertationsauszeichnungen zum Themenkreis "Kommunikations-
und Informationstechnik". Die diesjährige Dissertationsauszeichnung
geht an Dr. Remco van der Velden für seine Dissertation zum Thema
"Wettbewerb und Kooperation auf dem deutschen DSL Markt - Ökonomik,
Technik und Regulierung".

Über Alcatel
Alcatel liefert Kommunikationslösungen für Netzbetreiber,
Diensteanbieter und Unternehmen, damit diese für ihre Kunden oder
Mitarbeiter Sprach-, Daten- und Videoanwendungen bereitstellen
können. Alcatel nutzt seine führende Stellung bei Fest- und
Mobilfunknetzen sowie bei Anwendungen und Diensten, um für seine
Kunden in einer nutzerorientierten Breitbandwelt die Wertschöpfung
zu steigern. Alcatel ist mit 58.000 Mitarbeitern in 130 Ländern aktiv
und erzielte 2005 einen Umsatz von 13,1 Milliarden Euro.

Über Alcatel SEL
Hauptanliegen und Themenschwerpunkt der Alcatel SEL Stiftung für
Kommunikationsforschung ist seit ihrem Bestehen die Förderung von
herausragenden Forschungsarbeiten, die zum besseren Zusammenwirken
von Mensch und Technik in Kommunikationssystemen beitragen. Damit ist
eine übergreifende Schnittmenge der verschiedensten Disziplinen und
Gruppen in Wissenschaft und Praxis angesprochen. Die 1979
eingerichtete gemeinnützige Stiftung unterstützt mit Veranstaltungen,
Publikationen und Expertisen ein eng mit der Praxis verbundenes
pluridisziplinäres wissenschaftliches Netzwerk, in dem wichtige
Fragestellungen der Informations- und Wissensgesellschaft frühzeitig
aufgenommen und behandelt werden.

Über Fraunhofer FIRST
"Komplexe Systeme verstehen und beherrschen", unter diesem Motto
stehen die Forschungsarbeiten beim Fraunhofer-Institut für
Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (FIRST). Schwerpunkte liegen
in der Entwicklung von Informationstechnologien für Intelligente
Datenanalyse, eingebettete und sicherheitsrelevante Systeme sowie
innovative Interaktionstechniken zwischen Mensch und Maschine.
Fraunhofer FIRST wurde 1983 als Institut der Gesellschaft für
Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) gegründet und ist seit Juli
2001 Teil der IuK-Gruppe der Fraunhofer-Gesellschaft. Rund 150
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im Jahr 2005 bei Fraunhofer
FIRST in Berlin-Adlershof gearbeitet.

Über Institut für Softwaretechnik und Theoretische Informatik
(ISTI) an der TU Berlin
Das Fachgebiet Maschinelles Lernen ist am Institut für
Softwaretechnik und Theoretische Informatik (ISTI ) der TU Berlin
angesiedelt. Das Institut wurde im Jahre 2001 gegründet und ist eines
von sechs Instituten an der Fakultät IV Elektrotechnik und
Informatik. Mit seinen zurzeit neun Fachgebieten deckt es ein weites
Spektrum von Themen in den Bereichen Theoretische Informatik,
Softwaretechnik bis hin zu verschiedenen Aspekten der praktischen
Systementwicklung ab. Das Institut ist stark mit nationalen und
internationalen Forschungsinstituten vernetzt.

Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Pressekontakt TU Berlin
Dr. Kristina R. Zerges
Tel.: (030) 314-23922
Fax:(030) 314-23909
E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de
Internet: http://www.tu-berlin.de

Pressekontakt Fraunhofer FIRST:
Mitra Motakef-Tratar
Tel.(030) 6392-1814
Fax: (030) 6392-1805
E-Mail: Mitra.motakef-tratar@first.fraunhofer.de
Internet: http://www.first.fraunhofer.de

Pressekontakt Alcatel:
Udo Reckemeyer
Tel. (07 11) 8 21-4 40 49
Fax:(07 11) 8 21-4 60 55
E-Mail: U.Reckemeyer@alcatel.de
Internet: http://www.alcatel.de

Berlin, 19. Oktober 2006

Ein Service der Berlin Partner GmbH und ihrer Berlin-Partner
Wissenschaft: Alice-Salomon FHS, BBB Management GmbH Campus
Berlin-Buch, Charité Universitätsmedizin Berlin, Deutsches Institut
für Wirtschaftsforschung, ESCP-EAP Europäische Wirtschaftshochschule
Berlin, Evangelische Fachhochschule Berlin, ESMT European School of
Management and Technology, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft
Berlin, Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin,
Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, Fraunhofer-Gruppe Informations-
und Kommunikationstechnik, Freie Universität Berlin, Hertie School of
Governance, Humboldt-Universität zu Berlin, IGAFA -
Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in
Adlershof e. V., Katholische Fachhochschule Berlin, OTA Hochschule
University of Applied Sciences, Private Kant-Schule e. V.,
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Technische Universität Berlin, Touro College Berlin, Universität der
Künste Berlin, Urania Berlin e. V., Zentral- und Landesbibliothek
Berlin

Originaltext: Nachrichten aus Berlin - Wissenschaft
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