LVZ: SPD-Ortsvereinschef Theißen: Ortsvereinsauflösung als Protest gegen die Politikprominenz der großen Koalition / ,Die hören uns nicht mehr zu und wir verstehen die nicht mehr'
Geschrieben am 02-11-2006 |
Leipzig (ots) - "Ganz geordnet, wie sich das gehört", wird sich der SPD-Ortsverein, 19 Mitglieder stark, im schleswig-holsteinischen Eddelak (1463 Einwohner) zum Jahresende aus Protest gegen die Politik der großen Koalitionen im Land und im Bund auflösen. Ortsvereinschef Axel Theißen sagte in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) zur Begründung: "Nicht einmal unsere kleinen Erwartungen sind in Kiel und im Bund erfüllt worden. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen eröffnet jedes Bierfass. Nur da fällt er auf. Von Angela Merkel hören wir, dass sie im Ausland sehr aktiv ist, aber innenpolitisch tut sich nichts", meinte Theißen.
Die Politikprominenz habe "keinen Kontakt mehr zur Basis", so der enttäuschte SPD-Politiker. "Sie reden nicht mehr richtig mit uns. Unsere Herren Beck oder Müntefering brauchen eine Studie der Ebert-Stiftung, um festzustellen, dass wir eine Unterschicht haben. Das hätte ich ihnen auch so, bei einem Blick auf die Hartz-IV-Statistik, sagen können."
Vielleicht würden die Politiker mit dem Schritt der Ortsvereins-Auflösung wachgerüttelt. "Aber vielleicht sind die schon so weit weg von uns, dass die auch das nicht mehr mitkriegen." Es fehle halt an Lichtgestalten, so wie Willy Brandt oder Helmut Schmidt. "Stattdessen haben wir die Herren Stegner oder Müntefering. Die Sache steht fest: Ganz geordnet lösen wir zum 31.12.2006 unseren Ortsverein auf - mit Vorstandsentlastung und geprüftem Kassenbuch. So wie sich das gehört."
Theißen ergänzte, dass im Zuge von Kommunal- und Finanzreformen in Schleswig-Holstein die Gemeinde Eddelak in allergrößte Probleme geraten werde. Die Kieler Landesregierung, SPD-Innenminister Stegner, wolle den Kommunen 120 Millionen Euro in zwei Jahren wegnehmen. Für Eddelak wären das 120 000 Euro weniger. Den Gemeinde-Ämtern drohten Zwangsfusionen. "Im Juni haben dagegen 1500 Bürgermeister und Gemeindevertreter demonstriert. Herr Stegner stellt sich hin und sagt, das ist beschlossene Sache. Das war's." Die Bürger hörten mittlerweile "nicht einmal mehr den Bürgermeistern zu, die sie seit Jahrzehnten kennen; da ist was faul", meinte Theißen.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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