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Westfalenpost: Betreute Kinder Vom Wert der Erziehung

Geschrieben am 07-11-2006

Hagen (ots) - Von Rudolf Limpinsel

Am Thema Kinderbetreuung lässt sich der Zeitgeist, oder das, was
dafür gehalten wird, festmachen. Der Rechtsanspruch auf einen
Kindergartenplatz war eine Erfindung der Bundespolitik. Im Zuge der
Reform des Abtreibungsparagrafen sollte mit dem Anspruch auf
Kinderbetreuung das Ja zum Kind erleichtert werden.
Heute ist das Thema Kinderbetreuung und Familienpolitik besonders
für die CDU ein Indikator für ein zeitgemäßes Grundsatzprogramm. Die
Devise lautet: Mehr Betreuungsangebote vom Staat, bessere berufliche
Perspektiven für die Mütter. Das ist aller Ehren wert. Zur
Ehrlichkeit gehört es dann freilich auch, zu sagen, dass damit der
Wert einer Tätigkeit an ihrer Entlohnung und weniger an ihrem Sinn
gemessen wird. Man kann das Kind auch mit dem Bade ausschütten.
Laut Studie fehlen Betreuungsangebote für die Kleinen und besonders
jene Familien, deren Kinder vom Besuch einer Tagesstätte profitieren
würden, nutzen die vorhandenen Angebote zögerlich. Gezielte Angebote
sind hier sicher hilfreich.
Die Tatsache hingegen, dass die Großeltern nicht unerheblich bei der
Kinderbetreuung helfen, könnte man zwar als eine zusätzliche Bürde
für die Alten betrachten. Man könnte - man sollte es aber nicht.
Vielleicht ist es eher ein Fingerzeig, dass ein soziales Netzwerk wie
die Familie doch besser funktioniert, als vielerorts befürchtet wird.

Originaltext: Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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