Thüringer Allgemeine: "Einiges dient mehr der Profilierung" - Bernhard Vogel im Gespräch mit der "Thüringer Allgemeine" über die Kanzler-Kritik von Unions-Ministerpräsidenten
Geschrieben am 08-11-2006 |
Erfurt (ots) - Bernhard Vogel (73), CDU-Politiker und Ex-Ministerpräsident von Thüringen, hält die Kritik an der Kanzlerin aus den Unions-Ländern für überzogen.
Frau Merkel fühlt sich offenbar zunehmend von CDU-Länderfürsten bedrängt . . . . . . na, na, so schlimm ist es ja nun auch wieder nicht. Richtig ist, dass einige unserer Leute in den Ländern sozialpolitisch anderer Meinung als die Kanzlerin und ihre große Koalition sind.
Die Kritik an der Kanzlerin ist aus Ihrer Sicht richtig?
Nein. Ich glaube durchaus, dass die Meinungsverschiedenheiten ein Problem darstellen. Ein Spannungsverhältnis zwischen Bund und Ländern gab es indes immer. Sie teilen also nicht die Sorge der Arbeitnehmer nach einem Kurswechsel der Union? Nochmals: Ich würde mir gelegentlich wünschen, dass mancher sich in den Ländern etwas genauer überlegt, was man da von sich gibt. Einiges dient wohl mehr der persönlichen Profilierung. Aber eines ist doch auch klar: Die CDU war immer schon die Partei sowohl der kleinen Leute als auch der Unternehmer daran hat sich nichts geändert. Die Union hat vor 1998 Lafontaine vorgeworfen, er bremse im Bundesrat künftig tun es also die eigenen Leute?
Lafontaine war nicht ein Bremser im Bundesrat, sondern deren Anführer. Und die Bremser hatten damals die Mehrheit.
Merkel sollte trotz schlechter Umfragen die Rufe des Sozialflügels der Union überhören?
Ich kann ihr nur raten, dass sie den Weg weitergeht. Die Koalition hat einen klaren Auftrag: die anstehenden Probleme dieses Landes zu lösen. Davon sollten sich unsere Leute mit dem ständigen Blick auf Umfragen nicht abhalten lassen. Am Ende der Legislaturperiode wird abgerechnet. Die Union wird die SPD also nichts links überholen? Das ist doch Quatsch. Allerdings haben wir elf Ministerpräsidenten gegenüber fünf aus der SPD darunter nur noch einen mit eigener Mehrheit. Da wird es bei uns zwangsläufig immer mehr Lärm geben.
Ihr Nachfolger Althaus hält sich in der Debatte zurück . . .
. . . was richtig ist. Ich finde, Dieter Althaus hat als Regierungschef dieses Landes in erster Linie die Interessen Thüringens in Berlin zu vertreten und das macht er ganz hervorragend.
Gespräch: Florian GATHMANN
Originaltext: Thüringer Allgemeine Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58940 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58940.rss2
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