Versorgungssituation Demenzkranker verbessern, "Pflegebedürftigkeit" neu definieren!
Geschrieben am 13-11-2006 |
Berlin (ots) -
Beirat des Bundesgesundheitsministeriums nimmt seine Arbeit auf
Um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu erhalten, muss der individuelle Hilfebedarf eines Menschen ermittelt werden. Dabei wird seit Einführung der Pflegeversicherung ein zu eng gefasster, nicht genügend ausdifferenzierter Pflegebedürftigkeitsbegriff zugrunde gelegt, der rein somatisch ausgerichtet ist. Wesentliche Aspekte wie Kommunikationsfähigkeit und soziale Teilhabe werden nicht berücksichtigt. Diesen unzureichenden Pflegebedürftigkeitsbegriff kritisch zu überprüfen und eine Neufassung vorzubereiten, ist Aufgabe eines auf Grundlage des Koalitionsvertrages eingerichteten Beirates des Bundesgesundheitsministeriums, der heute erstmals zusammenkam. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), Mitglied des Beirates:
"Der Pflegebedürftigkeitsbegriff in seiner jetzigen Fassung ist untauglich und muss daher dringend überarbeitet werden. Eines der größten Defizite zeigt sich in der unzureichenden Berücksichtigung der speziellen Hilfebedarfe demenzkranker Menschen: Deren besondere Beaufsichtigungs- und Betreuungsbedarfe, z. B. bei Weglauftendenzen, Selbst- und Fremdgefährdung, Angst, Wahnvorstellungen, Aggressionen etc., werden nicht erfasst und haben somit keine Auswirkung auf die Begutachtung. Notwendig ist die Berücksichtigung des tatsächlichen Pflege- und Betreuungsbedarfs."
Die Entwicklung eines neuen, ganzheitlichen Pflegebedürftigkeitsbegriffs - der die psychischen und kognitiven Fähigkeitsstörungen des Pflegebedürftigen ebenso berücksichtigt wie den spezifischen Hilfebedarf von Demenzkranken - sowie eines damit korrespondierenden neuen Begutachtungsverfahrens, ist Ziel des beim Bundesgesundheitsministerium eigens hierfür eingerichteten Beirates. Allerdings kann über die Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs nur auf einer abgesicherten Grundlage entschieden werden, welche die finanzielle Situation der Pflegeversicherung - auch nach der anstehenden Pflegereform - einbezieht. Bernd Meurer: "Von nichts kommt nichts! Wenn Politik und Gesellschaft immer mehr Leistungen und Qualität für die Pflege einfordern, muss jeder einzelne auch bereit sein, die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Im Klartext: Wir alle müssen uns fragen, was uns die Pflege wert ist. Neben der Möglichkeit der privaten Vorsorge darf der seit 1995 unveränderte Beitragssatz von 1,7 % kein Tabu-Thema sein."
Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17920 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17920.rss2
Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.
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