 BGA zum BIP: Stimmungsblase schönt Konjunktur
Geschrieben am 14-11-2006 |
Berlin (ots) - "Die Wachstumszahlen sehen zwar auf den ersten
Blick gut aus, enttäuschen jedoch aufgrund der hohen Erwartungen. Die
von vielen Experten hervorgehobene exzellente Stimmung bei
Produzenten und Verbrauchern bestätigt sich in den heute
veröffentlichten Zahlen zum BIP-Wachstum nur zum Teil. Wir haben
damit eine Stimmungsblase und ignorieren die grundlegenden Probleme
der deutschen Volkswirtschaft." Dies erklärt Anton F. Börner,
Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels
(BGA), heute in Berlin anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse
zum Bruttoinlandsprodukt durch das Statistische Bundesamt.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg das Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal 2006 um 0,6 Prozent
gegenüber dem Vorquartal an. Dieser Anstieg lag unter den Erwartungen
der Experten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal belebte sich die
Wirtschaft hingegen um 2,3 Prozent.
"Die strukturellen Wachstumsprobleme lassen die deutsche
Wirtschaftsdynamik im europäischen Vergleich eher bescheiden
aussehen. Als die dominierende Exportnation hat es Deutschland in den
vergangenen Jahren nicht geschafft, die Binnenwirtschaft auf ein
wachstumsstützendes Niveau zu heben. Die abkühlende Weltwirtschaft
wird die strukturellen Defizite schmerzlich zum Vorschein bringen.
Die von der Großen Koalition angestoßenen Reformen sind bei weitem
nicht ausreichend. Die Unternehmensteuerreform ist ein wichtiges
Signal, jedoch sollte sich der Gesetzgeber vornehmlich darauf
konzentrieren, seine hohe Ausgabenlast insbesondere bei den
Transferzahlungen signifikant zu senken. Dies ist mitentscheidend im
Wettbewerb mit den europäischen und fernöstlichen
Produktionsstandorten, die nicht durch ein unflexibles und
verkrustetes Sozialsystem belastet werden", so Börner abschlie-ßend.
70, Berlin, 14. November 2006
Originaltext: BGA Bundesverb.Dt.Groß- u. Außenhandels
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