Börsen-Zeitung: Samuelssons Elch-Taktik, Kommentar zur MAN-Offerte für Scania von Björn Godenrath
Geschrieben am 16-11-2006 |
Frankfurt (ots) - Mit Vorlage der offiziellen Angebotsunterlage durch MAN ist die Scania-Übernahmestory um ein weiteres Kapitel verlängert worden. Und während der Plot auf seinen Höhepunkt zusteuert, rückt auch das Dénouement mit der für heute anberaumten Sitzung des Aufsichtsrates von Volkswagen näher. Denn nur die Wolfsburger können das Geflecht von Beteiligungen und sich überschneidenden Interessen entwirren. Und zwar, indem sie eine gemeinsame Linie mit dem anderen Scania-Großaktionär Wallenberg finden. Die Industriellenfamilie lässt sich jedoch nicht in die Karten gucken. Offizielle Statements sind als Teil des Preispokers zu identifizieren, das Aufstocken bis auf Blockadeposition könnte höheres strategisches Interesse signalisieren.
Wer auf ein Gegengebot spekuliert, setzt darauf, dass VW-Oberaufseher Ferdinand Piëch mitten im Übernahmerennen die Pferde wechselt. Damit würde sich der Haudegen der deutschen Autobranche aber selbst ein schlechtes Zeugnis ausstellen, trägt das bisherige Vorgehen doch seine Handschrift. Für die Wallenbergs gilt: Im Zuge des jüngsten Kursanstiegs ist MAN (Stämme und Vorzüge) gut 10,8 Mrd. Euro wert. Ob die Schweden bereit sind, so viel Kapital zu mobilisieren? Zumal für eine Sache, an der sie in industrieller Hinsicht kein annähernd so tiefes Interesse wie die Wolfsburger besitzen. Warum sonst haben die Schweden Piëch seinerzeit eine kontrollierende Position bei Scania eingeräumt? Aus der Nummer kommt die Familie nicht mehr heraus.
MAN-Chef Håkan Samuelsson tut derweil das, was ihm in seiner Position obliegt: Stur wie ein Elch hält er die eingeschlagene Richtung bei. Auch wenn der jüngste Schritt nicht allzu spektakulär erscheint - die Offerte wurde nicht erhöht -, erfüllt er doch seinen Zweck: Der Druck auf die Scania-Eigner, endlich Farbe zu bekennen, wächst. Dabei ist die Offerte so flexibel gestaltet, dass Piëch und Wallenberg bekommen können, wonach es sie gelüstet. Mehr Geld, mehr Aktien? Bitte schön, darüber lässt sich doch verhandeln.
In gut drei Wochen läuft die Annahmefrist ab, eine begründete Stellungnahme der Scania-Organe muss rechtzeitig vorliegen. Bis dahin kann Samuelsson die Gespräche mit den Wallenbergs zielgerichtet vorantreiben. Es ist ihm zuzutrauen, die Landsleute behutsam und doch entschlossen auf seine Seite zu ziehen.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
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