Rheinische Post: Renten-Ärger
Geschrieben am 16-11-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Antje Höning
Dass die Rente entgegen den Behauptungen von Norbert Blüm nicht sicher ist, haben die meisten inzwischen verstanden. Sicher ist dank einer gesetzlichen Klausel nur, dass die Bruttorente nicht gekürzt wird, auch wenn sie es gemäß Rentenformel eigentlich müsste. Doch mehr als Nullrunden haben die Rentner erstmal nicht zu erwarten. Im Zusammenspiel mit der vermurksten Gesundheitsreform führt das dazu, dass sie netto weniger im Portemonnaie haben werden. Das ist nicht das erste Mal. Bei der Einführung des Sonderbeitrag für Zahnersatz 2005 ging es den Senioren ähnlich. Natürlich müssen auch und gerade Rentner Reformen mittragen. Schließlich müssen künftig nur noch zwei statt heute drei Beitragszahler für einen Rentner aufkommen, und die Menschen leben sieben Jahren länger. Daher ist es gut, dass die Koalition die Rente mit 67 einführt. Das Ärgerliche an ihrer Politik ist aber: Sie greift den empörten Bürgern in die Tasche, ohne dass dies die Beitragslast drückt. Teure Ausnahmen bei der Rente mit 67, kein echter Wettbewerb im Gesundheitssystem: So werden Kranken- und Rentenversicherung nicht zukunftsfest. Doch die Zukunft hört für viele Koalitionspolitiker bei der nächsten Wahl auf.
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