Rheinische Post: Einheitsschule
Geschrieben am 19-11-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel
Wenn die SPD das Sagen hätte, wären die Tage des gegliederten Schulwesens in NRW gezählt. Doch das überrascht nicht wirklich: Schon Ende der 70er Jahre hatte der damalige Regierungschef Heinz Kühn die "Kooperative Schule" einführen wollen, war aber damit am millionenfachen Widerstand der Eltern gescheitert. Was die Genossen jetzt als "Gemeinschaftsschule" verkaufen, ist nichts anderes als jene Koop-Schule: alle Schulformen unter einem Dach (wie soll das eigentlich funktionieren?) und mit einem gemeinsamen Kollegium. Auf dem Bildungskongress in Oberhausen wurde am Wochenende in aller Offenheit eingeräumt, dass diese Schule nur als Übergang zum integrativen System zu betrachten wäre. Deshalb fordern SPD-Bildungspolitiker lieber gleich das Original eben die Gesamtschule. Da wäre sie also wieder, die "Schule für alle", die "Einheitsschule", von der die SPD vor der Wahl aus taktischen Gründen nichts hatte wissen wollen. Die Regierung zeigt sich derweil gelassen und punktet mit dem Abbau von Unterrichtsausfall. Mit der Gesamtschule haben CDU und FDP Frieden geschlossen. Aber sie pochen - anders als früher die SPD - auf gleiche Wettbewerbschancen für alle Schulformen.
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