LVZ: LVZ-Umfrage zu großer Koalition

Leipzig (ots) - Nur ein Prozent vollkommen zufrieden mit der
großen Koalition / Mehrheit der Deutschen enttäuscht von Schwarz-Rot
/ Jeder Vierte für Neuwahlen / Zu Merkel haben die Bürger das meiste
Vertrauen, Platz 2 Schäuble, Platz 3 Steinbrück, Vizekanzler
Müntefering erst an 7. Stelle
Liebe Kollegen,
Sie erhalten hiermit vorab Auszüge aus einer Umfrage der Leipziger
Volkszeitung (Dienstagausgabe) zum ersten Jahrestag der großen
Koalition.
Leipzig. Die Bürger stellen der großen Koalition kein gutes Zeugnis
aus. Vor genau einem Jahr, am 22. November 2005, übernahm die
schwarz-rote Bundesregierung die Amtsgeschäfte. Nur ein Prozent der
Deutschen ist vollkommen zufrieden mit dem, was die große Koalition
in dieser Zeit geleistet hat. Für weitere 37 Prozent haben sich die
Erwartungen einigermaßen erfüllt, davon für 38 Prozent im Westen und
nur für 33 Prozent im Osten. Mit 56 Prozent ist aber die große
Mehrheit der Bürger enttäuscht von der großen Koalition. 17 Prozent
davon sind vollkommen enttäuscht, 39 Prozent einigermaßen. Dabei
sitzt der Verdruss im Osten noch tiefer als im Westen.
Das ergab eine Umfrage der Leipziger Volkszeitung (Dienstagausgabe),
für die das Leipziger Institut für Marktforschung Mitte November 1003
repräsentativ ausgewählte Erwachsene aus ganz Deutschland
interviewte, 501 aus den alten und 502 aus den neuen Bundesländern.
Die erhobenen Daten wurden entsprechend dem Bevölkerungsanteil
gewichtet.
Trotz der großen Unzufriedenheit sagen allerdings 68 Prozent der
Wähler, die Koalitionsregierung soll weitermachen, 69 Prozent im
Westen und 61 Prozent im Osten. Gut ein Viertel, 28 Prozent, fordert
jedoch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, den Weg frei zu
machen für Neuwahlen, darunter 27 Prozent in den alten und sogar 32
Prozent in den neuen Bundesländern.
Von allen Mitgliedern der Bundesregierung haben die Bürger zu Angela
Merkel das meiste Vertrauen. Mit 63 Prozent steht sie weiterhin auf
Platz eins. An zweiter Stelle folgt nach wie vor Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble (CDU), dem 61 Prozent vertrauen. An dritter
Position steht jetzt Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) mit 53
Prozent. Neben Steinbrück, der imJuni 2006 noch an fünfter Stelle
lag, hat sich auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) nach
vorn gearbeitet, von Platz sieben im Juni 2006 auf Platz vier.
Zurückgefallen ist dagegen Vizekanzler Franz Müntefering (SPD), von
Rang vier auf Platz sieben. Der Bundesarbeitsminister hat an
Vertrauen bei den Bürgern verloren. Die Schlusslichter bilden
Verteidigungsminsiter Franz Josef Jung (CDU) und Kanzleramtschef
Thomas de Maiziere (CDU).
Die Plätze auf der Vertrauensskala in der Übersicht: 1. Angela Merkel
(CDU, 63 Prozent), 2. Wolfgang Schäuble (CDU, 61), 3. Peer Steinbrück
(SPD, 53), 4. Frank-Walter Steinmeier (SPD, 52), 5. Horst Seehofer
(CSU, 49 ), 6. Ursula von der Leyen (CDU, 47), 7. Franz Müntefering
(SPD, 43), 8. Wolfgang Tiefensee (SPD, 35), 9. Sigmar Gabriel (SPD,
34), 10. Brigitte Zypries (SPD, 33), 11. Annette Schavan (CDU, 32),
12. Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD, 31), 13. Michael Glos (CSU, 29),
14. Ulla Schmidt (SPD, 28), 15. Franz Josef Jung (CDU, 27). 16.
Thomas de Maiziere (CDU, 22).

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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