SoVD: Erwerbsminderungsrentner dürfen nicht leer ausgehen
Geschrieben am 23-11-2006 |
Berlin (ots) - Zur Entscheidung des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund, ein BSG-Urteil zu Erwerbsminderungsrenten zunächst nicht anzuwenden, erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:
Die Entscheidung des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) stößt auf unser Unverständnis. Die DRV will das Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) vom 16. Mai 2006 (Az.: B 4 RA 22/05 R) zunächst nicht anwenden, sondern weitere Musterklagen führen. Das Bundessozialgericht hatte im Falle einer vom SoVD vertretenen Klägerin entschieden, dass ihr zu Unrecht Abschläge von der Erwerbsminderungsrente abgezogen wurden, weil sie bei Rentenbeginn noch keine 60 Jahre alt war.
Aus dem Urteil geht eindeutig hervor, dass das Bundessozialgericht diese Praxis der Rentenversicherung für gesetzes- und grundrechtswidrig hält. Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang, dass die Deutsche Rentenversicherung Bund die Rechtsauffassung des Bundessozialgerichts in Frage stellt.
Im Gesetz ist eben nicht vorgesehen, dass bei der Erwerbsminderungsrente für unter 60jährige Abschläge vorgenommen werden. Mit der Einführung der Abschläge für Erwerbsminderungsrentner sollte vor allem vermieden werden, dass sie drohenden Abschlägen bei der Altersrente ausweichen. Da die Altersrente erst ab 60 Jahren beantragt werden kann, ist ein derartiger Ausweicheffekt bei unter 60Jährigen gar nicht möglich.
Das BSG-Urteil hat offen gelassen, ob Abschläge für über 60Jährige Erwerbsminderungsrentner zulässig sind. Darüber war im konkreten Fall nicht zu entscheiden. Der SoVD wird weitere Musterklagen führen, um u.a. zu klären, ob die Abschläge für über 60Jährige verfassungsgemäß sind.
Von dem Urteil sind schätzungsweise 900.000 Erwerbsminderungsrentner betroffen. Nach dem BSG-Urteil haben sie sich berechtigte Hoffnungen auf Nachzahlungen gemacht. Die Erwerbsminderungsrentner dürfen nicht leer ausgehen. Wir empfehlen Betroffenen weiterhin, einen Überprüfungsantrag zu stellen oder Widerspruch einzulegen. Wer dies bereits getan hat, kann angesichts der weiteren Musterklagen sein Verfahren ohne Nachteile ruhend stellen.
Weitere Informationen siehe www.sovd.de
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden
Originaltext: SoVD Sozialverband Deutschland Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=43645 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_43645.rss2
Pressekontakt: Kontakt: Dorothee Winden SoVD-Bundesverband Pressestelle Stralauer Str. 63 10179 Berlin Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123 Fax: 030/72 62 22 328 E-Mail: pressestelle@sovd.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
41308
weitere Artikel:
- Verkehrsfläche in Deutschland ist größer als das Land Thüringen Autofahrer verbrauchen 10mal mehr Platz als Bahnfahrer Berlin (ots) - Berlin. Die Allianz pro Schiene hält den Flächenverbrauch in Deutschland für "Besorgnis erregend hoch". "Die Verkehrsfläche wächst prozentual zum zweiten Mal in Folge stärker als im Vorjahr", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege mit Verweis auf die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (destatis) in Berlin. "Dies steht im völligen Gegensatz zu den Zielen der Bundesregierung, die den Anstieg des Flächenverbrauchs bis 2020 auf ein Viertel des heutigen Wertes reduzieren will". Pro Tag entstehen mehr...
- Deutschland international bei Kernenergie isoliert Berlin (ots) - "In Europa findet ein positiver Umschwung zu Gunsten der Kernenergie statt. In Deutschland ist diese Entwicklung noch politisch blockiert.", fasste heute Dr. Walter Hohlefelder, Präsident des Deutschen Atomforums, die Botschaft der internationalen Konferenz "Europa investiert wieder in die Kernenergie" in Berlin zusammen. "Wie auch der jüngste G8-Gipfel wieder gezeigt hat, isoliert sich Deutschland mit seinem energiepolitischen Sonderweg immer mehr. Weder Europa noch der Rest der Welt lassen sich vom deutschen Kernenergieausstieg mehr...
- Stadler (FDP) will Fernsehübertragung von U-Ausschuss-Vernehmungen beantragen / Opposition prüft Verfassungs-klage zu eingeschränktem Fragerecht Bonn (ots) - Der FDP-Obmann im BND-Untersuchungsausschuss, Max Stadler, will bei künftigen Vernehmungen im U-Ausschuss die Zulassung von Fernsehübertragungen beantragen. In einem PHOENIX-Interview sagte er am Donnerstagmorgen: "Ich werde bei Fischer (Ex-Außenminister) und bei Steinmeier wieder beantragen, dass es eine Live-Übertragung durch das Fernsehen gibt. Die Bevölkerung soll sich einen eige-nen Eindruck darüber machen, wie die damals politisch Verantwortlichen solche Vorgänge behandelt haben." Wichtig sei vor allem die Frage, welches mehr...
- "RTL aktuell"-Newsstudie: Fernsehen bleibt Informationsquelle Nummer eins; "RTL Nachtjournal" mit bester Bewertung bei den Spätmagazinen Köln (ots) - Die Deutschen informieren sich am häufigsten durch Nachrichtensendungen im Fernsehen. Das größte Interesse gilt dabei dem Thema Wetter. Das sind Ergebnisse einer Newsstudie, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von "RTL aktuell" ermittelt hat. Bei der Bewertung der verschiedenen Hauptnachrichten gaben die Befragten am häufigsten der ARD-"Tagesschau" die Note 1, bei den Spätmagazinen schnitt das "RTL Nachtjournal" am besten ab. Das Fernsehen ist mit großem Abstand die Informationsquelle Nummer eins der Deutschen. mehr...
- Deutsche AIDS-Stiftung zum Welt-AIDS-Tag 2006: Weitere Zunahme der Zahl HIV-infizierter Menschen in Osteuropa Bonn (ots) - Sperrfrist: 23.11.2006 - 10:30 Uhr Politische Führung im Kampf gegen AIDS gefragt Bonn, 23. November 2006. Die Zahl der HIV-infizierten Menschen stieg weltweit laut UNAIDS auf 39,5 Millionen Menschen. Im Jahr 2006 infizierten sich schätzungsweise 4,3 Millionen Menschen neu mit dem HI-Virus, 2,9 Millionen Menschen starben an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Die aktuelle Entwicklung in Deutschland In Deutschland lebten laut Angaben des Robert Koch Instituts (RKI) Ende 2005 rund 49.000 Menschen mit dem HI-Virus. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|