Rheinische Post: Roland Koch warnt Arbeitgeber. Widerstand gegen Investivlohn wäre "schwerer Fehler" - DGB-Chef Sommer offen für CDU-Vorschlag
Geschrieben am 29-11-2006 |
Düsseldorf (ots) - Der stellvertretende CDU-Vorsitzende, Hessens Ministerpräsident Roland Koch, hat die Arbeitgeber davor gewarnt, den CDU-Vorstoß zum Investivlohn zu behindern. "Wenn die Arbeitgeberverbände jetzt wieder Sand ins Getriebe werfen gegen eine Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktivvermögen, dann machen sie einen schweren Fehler", sagte Koch in einem Interview der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Die Arbeitgeber seien der Grund, warum es bisher so wenig Investivlohn oder Arbeitnehmer-Beteiligung in Deutschland gebe, sagte Koch. Dies sei ein historischer Fehler. "Hätten wir heute eine wesentlich höhere Beteiligung von Arbeitnehmern am Produktivkapital, müssten wir nicht so sorgenvoll auf manche Übernahmeschlachten schauen, müssten wir nicht so viel über Private-Equity-Fonds reden. Denn dann wäre dies das Kapital der eigenen Arbeitnehmer - ob im jeweiligen Betrieb oder in einer Fondslösung", erläuterte Koch. DGB-Chef Michael Sommer sagte derselben Zeitung, der DGB-Bundesvorstand werde Anfang Dezember über das Thema beraten. "Mit uns kann man grundsätzlich über alles reden, aber viele Fragen sind zunächst zu klären", betonte er. Zugleich nannte er eine unabdingbare Voraussetzung aus Sicht der Gewerkschaften: Der Investivlohn dürfe keine "Lohnersatzleistung", sondern müsse zusätzlich sein. Auch die Frage des Insolvenzschutzes und der Portabilität müsse gesichert sein.
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