Bundestagspräsident Lammert: Verleihung des Deutschen Theaterpreises war ein Jammer
Geschrieben am 29-11-2006 |
Hamburg (ots) - Bundestagspräsident Norbert Lammert hat die Veranstaltung zur erstmaligen Verleihung des Deutschen Theaterpreises Faust kritisiert. "Die Form - oder genauer: 'das Format' - der ersten Preisverleihung im Essener Opernhaus war die Selbstabdankung des Theaters zugunsten des Fernsehens ... Die nominierten Künstler und Inszenierungen wurden 'TV-gerecht' in jeweils 60 bis 90 Sekunden zur Unkenntlichkeit entstellt, ob Hedda Gabler oder Macbeth, ob Tristan und Isolde oder Schwanensee: Es war ein Jammer", schreibt Lammert in der ZEIT.
Lammert, Vorsitzender der Ruhr-CDU und ausgewiesener Kultur-Experte der Union, war Gast bei der Preisverleihung. "Einmal mehr war zu sehen, was passiert, wenn der Trend zur großen Kulturinszenierung zum Selbstzweck wird und das gesellschaftlich-mediale Ereignis den künstlerischen Anspruch überlagert und schließlich verdrängt ... Wieso muss eigentlich der Faust mit dem Oscar konkurrieren? Und wird die Vergabe eines Deutschen Theaterpreises wirklich erst durch eine Fernsehübertragung geadelt - übrigens im ZDF-Theaterkanal, also doch unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit? Warum unterwirft sich Theater einem Format dermaßen .... dass am Ende nicht Theater im Fernsehen, sondern auf Fernsehformat geschrumpftes Theater entsteht."
Lammert findet das Prozedere der Preisvergabe "grandios gescheitert" und schlägt eine Alternative vor: "Vielleicht wäre die Vergabe eines großen Theaterpreises, der einmal jährlich für herausragende Leistungen darstellender Kunst in einer der vereinbarten Kategorien vergeben und mit einer exemplarischen Aufführung verbunden würde, die bescheidenere und zugleich großzügigere Lösung."
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 49 vom 30. November 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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