Bundesverband Deutsches Ei e.V.: Politische Taktiken gefährden deutsche Eierwirtschaft
Geschrieben am 29-11-2006 |
Berlin (ots) - Mit der zweiten Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung wurde von der Bundesregierung und den Bundesländern festgelegt, dass die herkömmliche Käfighaltung bis Ende 2009 abgeschafft wird und die Kleingruppenhaltung zukünftig in Deutschland als zusätzliche Haltungsform neben der Boden- und Freilandhaltung sowie der ökologischen Erzeugung zugelassen wird. Jetzt gerät diese - erst vor einem halben Jahr getroffene Entscheidung - erneut in die Diskussion. Der Grund: SPD-Politiker, darunter einige, die sich bei der Abstimmung explizit für die Kleingruppenhaltung ausgesprochen hatten, äußern sich nun besorgt über deren angebliche Verfassungswidrigkeit. Wieso fordert die Politik nun - nach ihrer Entscheidung - die verfassungsrechtliche Klärung, obwohl diese bereits 1999 durch das Bundesverfassungsgericht erfolgt ist? Und wie viel Verlass ist auf die deutsche Politik? Fragen, auf die die deutsche Eierwirtschaft keine Antworten hat. So bleibt die bittere Vermutung, dass hier politischer Aktionismus gepflegt wird, der eindeutig zu Lasten der deutschen Eierwirtschaft geht und weit reichende Konsequenzen für die Eiererzeugung und die Konsumenten in Deutschland haben wird und der ausschließlich dem Zwecke dient, sachkenntnisentkoppelt und populistisch Stimmungsmache zu Wahlkampfzwecken zu betreiben.
Deutsche Eierwirtschaft fordert Planungssicherheit: Fakten sprechen für die Kleingruppenhaltung als gleichberechtigte Haltungsform neben der ökologischen Erzeugung und der Freiland- und Bodenhaltung
Mit der Kleingruppenhaltung nimmt Deutschland die führende Position im Tierschutz bei der Legehennenhaltung ein, da sie weit über die EU-Vorgaben der EU-Hennenhaltungsrichtlinie hinausgeht. Die neue Kleingruppenhaltung bietet den Hennen ein erweitertes Raumangebot sowie Sitzstangen, Nest und Einstreu. Damit stehen den Tieren ausreichend Raum und Möglichkeiten zur Verfügung, um ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Gleichzeitig finden Verbraucher- und Umweltschutzbelange sowie ökonomische Aspekte Berücksichtigung. Die deutsche Eierwirtschaft hat sich für die Abschaffung der herkömmlichen Käfighaltung ausgesprochen und alles für die Umstellung auf die Kleingruppenhaltung als zukunftsweisendes Haltungssystem vorbereitet. Die nun von der Politik erneut aufgebrachte Diskussion führt zu einer Verunsicherung in der gesamten Branche. Es droht Stillstand in der deutschen Eierwirtschaft. "Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass manche Politiker persönliche Profilierung mit belegbar falschen Behauptungen höher einstufen als solide, tierschutzgerechte und wirtschaftlich machbare Produktion am deutschen Standort", so Dr. Bernd Diekmann, Vorsitzender des Bundesverband Deutsches Ei e.V. (BDE). Der Verband der deutschen Eiererzeuger sieht tausende von Arbeitsplätzen in Gefahr. Denn solange die deutsche Politik nicht zu ihrem Wort steht, können Investitionen in die Kleingruppenhaltung in Deutschland nicht getätigt werden. Setzen Teile der politischen Entscheidungsebenen ihre rückgratlose Desinformationstaktik fort, würde sich Deutschland ohne rechtzeitige Umrüstung auf die Kleingruppenhaltung weitestgehend von Importen aus Europa und Drittländern zur Versorgung der Bevölkerung mit Eiern abhängig machen; Eier aus Haltungsformen, die nicht dem mit der deutschen Kleingruppenhaltung möglichen hohen Tier-, Verbraucher- und Umweltschutz entsprechen. Es ist völlig unrealistisch, in einem freien europäischen Markt, in Deutschland das Angebot auf Eier aus Boden- oder Freilandhaltung sowie ökologischer Erzeugung zu beschränken. "Wir fordern daher von der Politik, zu ihrer Entscheidung zu stehen, mit ihren unsinnigen Taktiken aufhören und der deutschen Eierwirtschaft für die Zukunft Planungssicherheit zu geben, damit wir den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch zukünftig Eier aus kontrollierter heimischer Erzeugung anbieten können", so Diekmann weiter.
Der Bundesverband Deutsches Ei ist die alleinige berufsständische Interessenvertretung aller an der Eiererzeugung und -vermarktung Beteiligten. Im BDE sind Legehennenhalter aller Haltungsformen organisiert mit insgesamt rund 3.900 Mitgliedern.
Originaltext: Bundesverband Deutsches Ei e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52925 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52925.rss2
Für Rückfragen: Bundesverband Deutsches Ei e.V. Dr. Thomas Janning Fon 030-288831-30 Fax 030-288831-50 dr.th.janning@zdg-online.de
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