08.08.2005 - Auch wenn der innovations-report nicht so in aller Munde ist wie ebay oder Amazon, kann man ihm eine Spitzenstellung nicht absprechen. Er ist ein Riese in der Nische. Seine Domäne liegt an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft, und zwar genau dort, wo heute für Hochlohnländer wie Deutschland die einzige Zukunftschance liegt: auf dem Gebiet der Innovationen durch Wissen und Forschung. Die creme-de-la-creme der internationalen Wissenschaft trifft sich hier, um Berichte über ihre neuesten Erkenntnisse zu publizieren. Nicht weniger als 3200 wissenschaftliche Einrichtungen und innovative Unternehmen sind Content-Partner - und darunter alles was Rang und Namen hat: Harvard so gut wie die Unis von Shanghai, Berkley, Sydney, München, London oder Tokio, natürlich die Fraunhofer Institute, Max Planck Institute und ähnliche Einrichtungen, daneben melden aber auch - und dies macht die Einzigartigkeit des innovations-reports aus - immer mehr Unternehmen, was sie Neues und Bahnbrechendes gefunden oder entwickelt haben.
Die Informationselite in aller Welt hat diese Internetadresse längst in ihrer Lesezeichenliste. Die jährlich rund 10.000 neuen Berichte ziehen das Interesse von jedem an, der mit Forschung, Entwicklung und Wissenschaft zu tun hat. So sind die Zugriffe auf den innovations-report inzwischen auf 2,5 Millionen pro Monat angewachsen. Immerhin mehr als ein Drittel stammt dabei aus dem Ausland. 'Wir erhalten immer wieder begeisterte und dankbare E-Mails', berichtet der Gründer Bruno Wilbert. Diese kommen beispielsweise aus der Forschungsabteilung von Mercedes-Benz oder aus Tiruchirapalli in Indien vom National Institute of Technology. 'Wer Innovation als Bedingung für Wettbewerbsfähigkeit sieht, der muss international denken', erläutert Wilbert den Ansatz des innovations-reports. 'Innovation muss hier in Deutschland umgesetzt werden, aber die Impulse können von überall herkommen.'
Dass gerade der 49jährige Hesse Bruno Wilbert die Idee für den innovations-report hatte, ist kein Zufall. Er ist selbst Erfinder mit über 30 Patenten und von daher fast gewohnheitsmäßig damit beschäftigt, nach Anregungen und neuen Möglichkeiten Ausschau zu halten. Daher spürte er, dass sein eigenes spezielles Informationsbedürfnis nur die Spitze eines Bedarfs ist, der die Unternehmen aller Branchen betrifft.
Die Idee wurde gleichsam zum Start ins neue Jahrtausend geboren, im Jahr 2000. Die Euphorie für Geschäftsmodelle im Internet begann sich allerdings gerade zu verflüchtigen. Die ersten hochfliegenden 'Equity Stories' schlugen auf dem Boden auf und es dämmerte bei Investmentbankern, Beteiligungsgesellschaften und Investoren die Erkenntnis, dass man im Netz der Netze nicht nur Gewinne machen konnte. Das Wort Totalverlust erfreute sich zunehmender Bekanntheit. Trotzdem fand Bruno Wilbert Kapitalgeber, die er von seiner Idee überzeugen konnte, sodass er vor nunmehr fünf Jahren mit dem Aufbau von Beziehungen zu Unternehmen und Universitäten beginnen konnte.
Viel wichtiger als Geld war in den ersten Jahren die enorme Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit des Gründers. Diese Eigenschaften sind eine Grund-fertigkeit jeden Erfinders, und Bruno Wilbert hatte sie seit den 80er Jahren immer wieder bei den Vermarktungserfahrungen seiner Patente trainiert. Auch beim innovations-report ging natürlich nicht alles so leicht, wie man sich das vielleicht gewünscht hätte. Auf der anderen Seite war an einen umgehenden Erfolg nie gedacht. 'Beim innovations-report habe ich nie primär geschäftliche Interessen im Auge gehabt, auch jetzt nicht, wo wir den Break-even erreicht haben. Ich wollte die Innovationsdynamik fördern. Mein wirtschaftliches Ziel war eine finanziell selbsttragende Konstruktion, was natürlich Rückflüsse an die Investoren einschließt, aber keine unlimitierte Skalierung der Gewinne.'
Informationsplattformen gibt es viele im Internet. Google als E-Business und Wikipedia als Non-Profit-Projekt sind nur die Bekanntesten. Der innovations-report trachtet ebenfalls nach Vollständigkeit, allerdings auf dem eng definierten Gebiet von Forschung und Entwicklung. Im Vordergrund stehen die Qualität der Information und die möglichst breite Abdeckung aller relevanten Quellen. Daraus ergibt sich die weltweite Sonderstellung des innovations-reports, denn Angebote mit ähnlicher Ausrichtung auf wissenschaftliche Inhalte beschränken sich entweder auf vermeintliche 'Highlights', auf wissenschaftliche Teilgebiete oder auf einige wenige Quellen.
Doch wie sieht das Geschäftsmodell dahinter aus? Die Inhalte werden von den Content-Partnern kostenlos geliefert. Dabei handelt es sich überwiegend um Quellen 'erster Hand', typischerweise um Hochschulen und wissenschaftlichen Instituten. Die Redaktion des innovations-reports bearbeitet die Meldungen nicht, sondern filtert sie. Berichte ohne Neuigkeitswert oder ohne wirklichen wissenschaftlichen Hintergrund scheiden aus. Die Kostenseite wird dagegen mit den sogenannten Förderpartnern angegangen. Dies sind innovationsfreudige Unternehmen, die für einen relativ niedrigen Jahresbeitrag auf verschiedene Arten in den innovations-report 'eingelinkt' werden. Sie erhalten Platz für ein Unternehmensprofil und können noch eine Reihe weitere Hyperlinks nutzen, zum Beispiel um in der Kategorie 'b2b Service' zu den eigenen innovativen Produkten hinzuleiten. Eine solche Förderpartnerschaft lohnt sich immer mehr. Dank der zahllosen Verlinkungen, der hohen Qualität der Inhalte und vor allem der enorm gewachsenen Zugriffszahlen landen tausende Stichworte des innovations-reports fast unvermeidlich bei den populären Suchmaschinen auf dem ersten Platz.
Die Bedeutung des innovations-reports für die deutsche Wirtschaft ist längst kein Geheimnis mehr. Die Liste der Hauptsponsoren, die mit Ihrem Logo auf allen rund 50.000 Seiten zu sehen sind, liest sich wie ein Auszug aus dem Register deutscher und internationaler Top-Unternehmen. Doch auch der größte Forschungsförderer überhaupt, Vater Staat, ist aufmerksam geworden. Das Bundeskanzleramt und das Bundesminiterium für Bildung und Forschung loben den Anspruch und die wichtige Funktion des innovations-reports. Finanzielle Unterstützung gab es dafür zwar nicht, aber Kooperationsbereitschaft. Zum Beispiel wurde der innovations-report auf der offiziellen Seite der Bundesrepublik Deutschland mit einem Link aufgenommen, eine Ehre, die nun wahrlich nicht jedem zu Teil wird.
Obwohl sich inzwischen gute Vermarktungsmöglichkeiten des innovations-reports als Werbeplattform anbieten würden, verzichtet Wilbert übrigens völlig auf Pop-ups und ähnlich störende Formen der Internet-Werbung. Thematisch zugeordnete Google-Links und die Logos der Sponsoren stehen im Vordergrund. Bruno Wilbert erläutert: 'Wir zielen definitiv nicht auf maximale Erträge. Direkte Werbung könnte Abhängigkeiten schaffen, die wir als Wissensvermittler nicht eingehen wollen.'
Fünf Jahre nach der großen Internet-Krise hat es der innovations-report auch so geschafft. Jetzt sind die schwarzen Zahlen erreicht. Die vor fünf Jahren geborene Idee ist Realität geworden und hat sich fest etabliert. Damit zeichnen sich Perspektiven ab, Nutzen und Qualität weiter auszubauen. Mehr Informationstiefe und zusätzliche Angebote sind genauso denkbar wie eine verstärkte Internationalisierung. Man darf gespannt sein, wie sich die hessische Erfolgsgeschichte weiter entwickelt.
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