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LVZ: Bischof Marx: Verzicht auf religiöse Symbole ein Irrweg

Geschrieben am 01-12-2006

Leipzig (ots) - Reinhard Marx, Bischof des Bistums Trier, hat die
erneut aufgeflammten Forderungen nach einem Verbot von Kruzifixen in
öffentlichen Räumen scharf kritisiert. "Leider wird dabei
weltanschauliche Neutralität des Staates mit Gleichgültigkeit
verwechselt. Das ist aber durch das Grundgesetz nicht vorgegeben",
sagte Marx der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe). Marx
sagte weiter: " Meine Sorge ist, dass Streitthemen, wie auch das
Kopftuchverbot, benutzt werden, um einen neuen Säkularisierungsschub
in Gang zu bringen. Das ist ein Irrweg. Der Staat sollte
religionsfreundlich sein. Er lebt von Voraussetzungen, die er nicht
geschaffen hat."

Der neuerliche Streit war ausgebrochen, nachdem im Landgericht
Trier nach Renovierungsarbeiten die Kreuze aus den Sitzungssälen
verbannt worden waren.

Das Verhältnis von Katholiken und Protestanten sieht der Trierer
Bischof derzeit als "beunruhigend." Es gebe zwar keine neue Eiszeit,
doch die Ökumene sei ins Stocken geraten. "Die Zielvorstellungen von
Katholiken und Protestanten haben sich verändert. Der evangelischen
Seite geht es weniger um eine sichtbare Einheit in Verschiedenheit,
sondern um ihre Anerkennung als Kirche. Wir wollen aber festhalten am
Ziel einer sichtbaren Einheit. Ein Nebeneinander ist uns zu wenig."

Das Dauerstreitthema gemeinsames Abendmahl stehe zwar nicht auf
dem Index. Doch derzeit sei, so Marx, die gemeinsame Eucharistiefeier
ein Selbstbetrug. "Wenn wir einmal gemeinsam Eucharistie feiern, dann
sind wir eine Kirche. Solange wir das aber nicht sind, ist dies nur
eine Vorspiegelung falscher Tatsachen. Dafür ist uns die Eucharistie
zu wichtig, als dass wir sie benutzen, um etwas darzustellen, was
nicht da ist."

Ablehnend reagierte Marx auf die neue Übersetzung der "Bibel in
gerechter Sprache." Der Bischof sagte: "Ich habe den Eindruck, dass
die kritischen Einwände gegen das Buch, die auch aus der
evangelischen Kirche kommen, nicht ganz unberechtigt sind."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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