WAZ: Überforderte Arbeitsvermittler: Spuren der Hektik - Kommentar von Stefan Schulte
Geschrieben am 06-12-2006 |
Essen (ots) - Immer mal wieder kommen skurrile Fälle aus den Hartz-IV-Behörden ans Licht. Da ist die Frau, die einen festen Job hat, sich aber einen neuen, besser bezahlten suchen soll, um ihren Mann mitzuversorgen. Da ist die Spitzenkraft, die in die Spülküche geschickt wird und darob ihr selbst arrangiertes Vorstellungsgespräch verpasst. Doch viel schlimmer noch sind die täglichen Unzulänglichkeiten, von denen auch etliche Anrufe bei der WAZ zeugen. Wenn nun sogar das BA-eigene Forschungsinstitut die Qualifikation der Arbeitsvermittler bemängelt, werden alle Ausreden der Politik obsolet. Dabei opfern sich viele Vermittler auf, den wenigsten lässt sich mangelnde Motivation vorwerfen. Doch die überhastete Einführung von Hartz IV, die Zwangsverheiratung von Sozialarbeitern, BA-Beamten und befristet eingestellten Seiteneinsteigern hinterlässt Spuren. Zumal Gesetz und Durchführungsvorschriften ständig geändert werden. Mehr Vermittler einzustellen, ist das eine. Sie auch so zu schulen, dass sie dieses riesige Instrumentarium an Maßnahmen ebenso beherrschen wie den Umgang mit zuweilen frustrierten Menschen, das andere.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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